Statistik: Erzeugerpreise Juni 2022 höher

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lagen im Juni 2022 +32,7% gegenüber Juni 2021.

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Juni 2022 um 32,7 % höher als im Juni 2021. Bild: Destatis.

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Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Juni 2022 um 32,7% höher als im Juni 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist damit der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat wieder leicht rückläufig. Im Mai 2022 hatte die Veränderungsrate bei +33,6% und im April bei +33,5% gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im Juni 2022 um 0,6%. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. Zudem stiegen auch die Preise für Vorleistungsgüter (+22,3%), Investitionsgüter (+7,4%) sowie Ge- und Verbrauchsgüter (10,5% und 14,7%) deutlich an.

Starke Preissteigerungen bei allen Energieträgern

Die Energiepreise waren im Juni 2022 im Durchschnitt 86,1% höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Mai 2022 stiegen diese Preise um 1,6% und damit etwas weniger stark als im Vormonat (+2,5% gegenüber April 2022). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber Juni 2021 von 141,1% und elektrischer Strom mit +93,3%.

Kraftwerke zahlten für Erdgas 227,0% mehr als ein Jahr zuvor. Für Industrieabnehmer war Erdgas 182,6% teurer und für Wiederverkäufer 159,5%. Gegenüber Mai 2022 wurde Erdgas über alle Abnehmergruppen hinweg 0,2% billiger. Während Endabnehmer mit höheren Abnahmemengen, deren Preise sich häufig an den Börsennotierungen orientieren, niedrigere Preise als im Vormonat zahlen mussten (industrielle Abnehmer -2,2%, Wiederverkäufer -1,0%), stiegen die Preise für Abnehmer kleinerer Mengen, aber auch für Kraftwerke, im Vormonatsvergleich weiter an.

Strom kostete für Weiterverteiler 164,9% mehr als ein Jahr zuvor, für Sondervertragskunden 88,8%. Für gewerbliche Anlagen, die häufig tarifgebundene Verträge abschließen, waren die Preise 16,1% höher als ein Jahr zuvor. Im Vormonatsvergleich stiegen die Preise für elektrischen Strom, über alle Abnehmergruppen betrachtet, im Juni um 4,0%. Für Abnehmer kleinerer Mengen wie Haushalte und gewerbliche Anlagen sanken die Preise hier sogar leicht, bedingt durch den Wegfall der EEG-Umlage.

Mineralölerzeugnisse waren 52,9% teurer als im Juni 2021 und kosteten 0,4% mehr als im Mai 2022. Leichtes Heizöl war mehr als doppelt so teuer wie ein Jahr zuvor (+125,5%), Kraftstoffe kosteten 42,6% mehr. Im Vormonatsvergleich stiegen insbesondere die Preise für leichtes Heizöl (+20,1% gegenüber Mai 2022), während Motorenbenzin aufgrund der befristeten Reduzierung der Energiesteuer 9,3% billiger wurde. Diesel kostete 1,9% mehr als ein Monat zuvor.

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 15,5% höher als im Juni 2021 (+0,1% gegenüber Mai 2022).

Hohe Preissteigerungen bei Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Düngemitteln sowie Holzprodukten

Vorleistungsgüter waren im Juni 2022 um 22,3% teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Mai 2022 sanken diese Preise um 0,6%. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatte die Veränderungsrate für Metalle insgesamt mit einem Plus von 33,6%. Gegenüber dem Vormonat Mai 2022 sanken diese Preise um 0,9%.

Im Bereich der Metalle stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen im Vorjahresvergleich noch um 42,0%, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 24,7% mehr. In beiden Produktbereichen sanken aber die Preise gegenüber Mai 2022 (Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen -1,6%, Nichteisenmetalle -1,0%).

Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen mit +104,4%. Für Holzpellets und Hackschnitzel haben sich die Preise binnen Jahresfrist fast verdoppelt (Pellets, Briketts aus Sägenebenprodukten +93,9%, Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln +90,8%). Die Preise für Futtermittel für Nutztiere stiegen um 42,7%.

Papier und Pappe waren 51,2% teurer als ein Jahr zuvor. Hier stiegen insbesondere die Preise für Zeitungsdruckpapier (+102,5%). Wellpapier und Wellpappe, die für die Verpackungsindustrie wichtig sind, kosteten 42,0% mehr. (Destatis)

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