Schleswig-Holstein: Spargelsaison eröffnet

Die neu ernannte Spargelherzogin Elin I. des Herzogtums Lauenburg hat jetzt gemeinsam mit Kammerpräsident Claus Heller den ersten Anstich auf dem Hof von Aloys Rosen in Alt-Mölln im Süden des Landes vorgenommen.

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Die Spargelsaison in Schleswig-Holstein ist eröffnet, wegen des kühlen Aprils etwas später als üblich. Die neu ernannte Spargelherzogin Elin I. des Herzogtums Lauenburg hat jetzt gemeinsam mit Kammerpräsident Claus Heller den ersten Anstich auf dem Hof von Aloys Rosen in Alt-Mölln im Süden des Landes vorgenommen.

Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer, sagte, er erwarte eine erfolgreiche Saison mit besten Qualitäten, allerdings müssten sich die Verbraucher wegen des Mindestlohns auf leicht höhere Preise für den frischen, geschmackvollen Spargel einstellen. Wie sich das Angebot in der Saison entwickeln werde, hänge maßgeblich von der Temperatur ab. Der April war sehr kühl, sodass die Saison leicht verspätet mit noch kleinen Mengen startet. Spargel braucht Temperaturen um die 12 Grad, um zu wachsen.

In der Saison werden etwa 1.600 t oder 32 Mio. Stangen des königlichen Gemüses bereitstehen, die zu 90% direkt vermarktet werden.

Etwa 60 Betriebe im Lande produzieren auf ca. 400 ha vorwiegend weißen Spargel. Doch auch grüner Spargel wird von vielen Betrieben angeboten. Hier auf dem Betrieb Rosen werden zudem neue Spargelsorten gezüchtet (weitere Infos dazu in Anlage).

Wie die Landwirtschaftskammer mitteilt, kann der frisch gestochene heimische Spargel jetzt überall in unserem Bundesland flächendeckend direkt Ab-Hof, in Hofläden, an Straßenständen oder auf dem Wochenmarkt gekauft werden, wie zum Beispiel auf dem Betrieb von Familie Rosen in Alt-Mölln. Auch wenn der Spargelanbau sich schwerpunktmäßig auf die Region um Hamburg, den klimatisch begünstigten Landesteil zwischen Lübeck und Lauenburg sowie den Raum Neumünster konzentriert, kann man während der Saison in allen Regionen Schleswig-Holsteins frischen Spargel direkt vom Erzeuger erwerben. Die saisonal und regional beste Ware hat ihren Preis. „Heimischer Spargel ist von der Qualität nicht mit Ware aus Übersee zu vergleichen, die gerade zu Beginn der Saison oft zu Dumpingpreisen angeboten wird“, betonte Kammerpräsident Claus Heller.

Gläserne Produktion direkt vom Hof
Viele Spargelbetriebe in Schleswig-Holstein setzen sich mit Engagement (Hoffesten, Informationsbroschüren, Saisonaktionen) für den direkten Kontakt zu ihren Kunden in der Saison ein. Sie schaffen Transparenz, öffnen ihre Höfe und laden Verbraucher ein, sich über Anbau- und Produktionsbedingungen von ihrem Spargel vor Ort zu informieren und das königliche Gemü- se aus der Region zu genießen. Spargel auf dem Bauernhof einkaufen und sich gleichzeitig frische Landluft um die Nase wehen lassen, ist in Schleswig-Holstein bestens möglich. Daher lautet der Werbeslogan, mit dem der Arbeitskreis Spargel für sein Produkt wirbt: „Spargel aus Schleswig-Holstein schmeckt nach Land und mehr!“ Der Arbeitskreis Spargel ist 1990 durch Initiative einiger schleswig-holsteinischer Spargelbetriebe in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer gegründet worden. Er trägt seitdem zu einem regen Erfahrungsaustausch zwischen den Betriebsleitern sowie der Beratung und den Betrieben bei und unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit. Dem Arbeitskreis gehören derzeit 44 schleswig-holsteinische Betriebe an.

Qualität und Frische sichern
Je frischer desto besser – diese Regel gilt für Spargel noch mehr als für anderes Gemüse. Nicht ohne Grund wird der deutsche Markt für Frischspargel zum großen Teil durch inländischen Spargel beliefert. Die Frische der kurzen Wege spielt dabei eine entscheidende Rolle. Da der Spargel zu ca. 93% aus Wasser besteht, können schon geringe Gewichtsverluste im Normalfall zur Unverkäuflichkeit des Spargels führen. Deshalb sollte der Spargel möglichst direkt Ab-Hof oder auf dem Wochenmarkt gekauft und auf Ware aus der Region geachtet werden. Das richtige Stechverfahren und der Umgang mit der kostbaren Ware sind entscheidend. Aus diesem Grund werden auf vielen Betrieben eine ausführliche Einweisung und eine intensive Schulung der neuen Mitarbeiter durchgeführt und eine erfolgsorientierte Entlohnung geboten. Die Kosten der Spargelerzeuger je Kilogramm sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Spargelstecher sind erfahrene Arbeitskräfte, meist kommen sie aus Polen. Auf zahlreichen Betrieben bestehen seit vielen Jahren konstante Arbeitsverhältnisse. Die Qualität des Spargels hängt entscheidend von der Ernte und Aufbereitung der empfindlichen Stangen durch diese Fachkräfte ab. Frischetest machen Beim Spargeleinkauf hilft der Frischetest: Frischer Spargel hat geschlossene Spitzen, knirscht (quietscht) beim Aneinanderreiben, und die Schnittstellen sind feucht und nicht eingetrocknet.

Gemüse kühl halten
Ein wichtiger Aspekt für Qualität und Frische des Spargels ist die Kühlung. Sobald die Spargelstange aus dem Boden geholt wird, muss dafür gesorgt werden, dass sie möglichst schnell zum Hof kommt und gekühlt wird. Auf manchen Betrieben werden dazu schon Maßnahmen auf dem Feld ergriffen, wie zum Beispiel Tauchbecken mit Brunnenwasser. Auf dem Hof angekommen, sollte das Erntegut auf vier Grad Celsius heruntergekühlt werden und dann bis zum Zubereiten möglichst geringen Temperaturschwankungen unterliegen. Die Belieferung der Stände und Hofläden erfolgt bei den Direktvermarktungsbetrieben kontinuierlich, sodass die Verbraucher sicher sein können, frischen Spargel zu erhalten, der vor Kurzem erst geerntet, aufbereitet und optimal gelagert wurde. Sollte der Spargel nach dem Kauf nicht gleich auf dem Teller landen, kann auch der Verbraucher etwas für die Erhaltung der Qualität tun, indem der Spargel möglichst schnell mit einem feuchten Küchenhandtuch umwickelt im Kühlschrank eingelagert wird.

Einkaufsmöglichkeiten für Spargel
Informationen über Einkaufsmöglichkeiten von frischem Schleswig-Holsteiner Spargel direkt vom Erzeuger finden sich im Faltblatt Spargelstraße Schleswig-Holstein oder im Internet unter www.lksh.de (Stichwort Verbraucher/Einkaufen auf dem Bauernhof). Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie ist ein neutraler Dienstleister, deren Kernauftrag in Grundlagenarbeit, Ausbildung und Beratung besteht. Damit unterstützt die Landwirtschaftskammer die Produktion hochwertiger Nahrungsmittel und das Erzielen angemessener Einkommen auf den Betrieben.

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