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Sachsen-Anhalt: Asiatischer Laubholzbockkäfer soll angelockt werden
Es werden sogenannte Lockstoff-Fallen (Pheromonfallen) in der festgesetzten Quarantänezone installiert. Die Quarantänezone liegt im Wesentlichen in der Landeshauptstadt Magdeburg, dem Jerichower Land und im Landkreis Börde.
Seilkletterer sind im Einsatz
„Unsere Pflanzenschutzinspektoren und Seilkletterer haben in den letzten Wochen in über 200 Bäumen Fallen angebracht. Die Standorte haben wir aufgrund der bisherigen Erfahrungen aus dem seit 2014 laufenden Monitoring festgelegt“, sagt Christian Wolff als zuständiger Dezernatsleiter bei der LLG und erläutert weiter, dass die Fallen der Überwachung des Käferfluges dienen und keine Bekämpfungsmaßnahme darstellen.
Beginn der Flugphase wieder erwartet
Aufgrund des erwarteten Temperaturanstiegs rechnet die LLG demnächst mit dem Beginn der Flugphase des ALB. Die laufende Kontrolle der Fallen übernimmt der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe der Landeshauptstadt Magdeburg auf Grundlage einer Kooperationsvereinbarung mit der LLG. Die Anzahl der Fallen wurde im Vergleich zum Vorjahr noch einmal erhöht. „Wir befinden uns in der letzten und damit entscheidenden Phase der Tilgung des Schädlings in Magdeburg. Es kommt jetzt darauf an, die letzten befallenen Bäume zu finden, die Fallen sind hierfür eine wertvolle Unterstützung“, sagt Wolff.
Durch die Lockwirkung der Pheromone werden hauptsächlich Weibchen, aber auch Männchen, nur dieser Käferart angelockt. Die Käfer versuchen an der Falle zu landen, rutschen jedoch an den glatten Fallenwänden in das mit Kochsalzlösung befüllte Gefäß an der Fallenunterseite. Bei den wöchentlichen Kontrollen werden die Fallen geleert und regelmäßig mit neuen Lockstoffen bestückt. Der beschriebene Wirkungsradius der Lockstofffallen beträgt ca. 100 Meter. Befindet sich ein Käfer in der Falle, ist dies ein Hinweis dafür, dass verstärkt nach bislang nicht entdeckten befallenen Brutbäumen gesucht werden muss.
„Ein Fallenfang allein löst nicht gleich eine Fällmaßnahme um eine beflogene Lockstofffalle aus“, erläutert Wolff. Dennoch müsse man weiter genau untersuchen, ob es noch aktive Brutbäume im Gebiet gebe. „Das Fallenmonitoring ist somit eine Ergänzung zum sogenannten Boden- und Kronenmonitoring, zudem setzen wir verstärkt auf den Einsatz von Spürhunden“, so Wolff weiter.
Werden während der Flugzeit von Mitte Mai bis Ende Oktober keine Käfer in den Pheromonfallen gefangen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Umfeld keine weiteren Käfer entwickelt haben. Dennoch ist die LLG auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen.
„Wir danken der Bevölkerung für ihre bisherige Aufmerksamkeit und bitten auch weiterhin um ihre aktive Mithilfe“, sagt Wolff. Hinsichtlich der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zur Meldung von Verdachtsfällen habe die LLG sehr gute Erfahrungen gemacht. Zudem gebe es eine Meldepflicht und jede Verdachtsmeldung werde unverzüglich durch Fachleute vor Ort geprüft.

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