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PwC-Studie: Amazon beeinflusst Kaufverhalten nachhaltig
Die aktuelle Retail-Studie „Total Retail 2017“, für die das Beratungshaus PriceWaterhouseCoopers (PwC) rund 25.000 Konsumenten in 29 Ländern weltweit online befragt hat. Mehr als 1.000 deutsche Onlinekäufer (Konsumenten, die mindestens einmal im Internet gekauft haben) nahmen ebenfalls an dieser Studie teil.
45% starten Ihre Suche bei Amazon
Amazon ist zum festen Bestandteil im Kaufprozess geworden: Neun von zehn Deutschen bestellen dort. Ähnlich hoch ist der Anteil der Amazonkunden nur noch in Japan, den USA und Großbritannien. Im globalen Durchschnitt liegt der Anteil der Amazonkäufer mit 56% noch wesentlich niedriger.
Deutsche Konsumenten nutzen die Website des Internetgiganten verstärkt auch zur Produktrecherche: 45% starten ihre Produktsuche dort, 48% prüfen und vergleichen Preise.
Amazon's Kundenobsession, gepaart mit digitaler DNA
Ein wichtiger Hebel, der dazu geführt hat, dass sich das Einkaufsverhalten der deutschen Konsumenten grundlegend verändert hat, ist die hundertprozentige Kundenausrichtung: Mehr als ein Drittel (34%) der Befragten gibt an, dass sie durch den Einkauf bei Amazon seltener im stationären Einzelhandel einkaufen. Nur in Japan (39%), den USA (37%) und Brasilien (35%) ist dieser Wert noch höher. 26% der Befragten sagen, dass sie wegen Amazon weniger bei anderen Onlinehändlern shoppen.
Um eine solche Kundenausrichtung zu erreichen, benötigt es ein profundes Verständnis für die Bedürfnisse der Konsumenten und entsprechende kundenorientierte Innovationen, die das vorhandene Potential heben. Ein solches Beispiel ist das Kundenbindungsprogramm Amazon Prime: Die Kauffrequenz und die Warenkorbhöhe werden durch das Premiumprogramm äußerst positiv beeinflusst. 35% der Befragten sind bereits Mitglied in diesem Programm, weitere 19% zumindest interessiert. Für 77% spricht vor allem die kostenlose Lieferung für das Premiumprogramm. Immerhin 52% der Nutzer nennen die schnelle Zustellung als Hauptgrund, Prime zu abonnieren.
38% kaufen wenigstens einmal pro Monat mobil via Smartphone oder Tablet
Mit der Digitalisierung und dem hohen Innovationsgrad steigen aber auch die Erwartungen für alle Marktteilnehmer. Führende Handelsunternehmen setzen darum neue Standards bei Liefergeschwindigkeit, Produktauswahl und Produkterlebnis. Standen früher eher Strategien zur Verbesserung der Produktpalette, des Ladenkonzeptes oder des Marketing im Vordergrund, so sind es heute Prozess-, Technologie- und Geschäftsmodellinnovationen, die in den Fokus rücken.
Offline für Amazon kein Tabu
Als weiterer Treiber für Innovationen im klassischen Handel wirkt das Vordringen Amazons in das bisherige Kerngeschäft des klassischen Handels: Mit eigenen Ladenkonzepten wie Buchhandlungen, dem kassenlosen Amazon Go oder der Übernahme von Whole Foods Market (die Redaktion GABOT berichtete), der größten Bio-Supermarktkette der Welt, vollzieht Amazon den Wandel zum umfassenden Omnichannel-Handelsunternehmen. Wer im Handel trotz des Wandels bestehen möchte, ist gezwungen, die beiden Welten Online und Offline miteinander zu verzahnen und dafür ein schlüssiges Konzept zu haben.
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