Praxis und Wissenschaft vernetzt: Fachtage Ökologische Pflege

Die Aktion "Natur im Garten" veranstaltete zum bereits siebten Mal das internationale Treffen im Bereich der ökologischen Pflege von Gärten und Grünräumen.

Anzeige

Die Aktion „Natur im Garten“ veranstaltete zum bereits siebten Mal das internationale Treffen im Bereich der ökologischen Pflege von Gärten und Grünräumen. Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland präsentierten den 250 begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den Themen Pflanzenschutz, Diagnostik von Schadorganismen und Biodiversität den neuesten Stand der Forschung und aktuelle Erfahrungen aus der Praxis der naturnahen Gartenbewirtschaftung.

Wie bringt man wissenschaftliche Forschung und praktische Anwendung in Gartenbau und Gartenpflege zusammen? Die große Kluft, die immer wieder zwischen Universitäten und Praktikern beklagt wird, ist hier aufgehoben worden. Bei den 7. Internationalen Fachtagen Ökologische Pflege von „Natur im Garten“ ist die Vernetzung nicht nur im Publikum merkbar. Auch die Vortragenden kommen aus Wissenschaft, von Universitäten und Instituten, sowie Gärtnereien und Schaugärten. Den diesjährigen Schwerpunkt Pflanzenschutz und Diagnostik begleiteten Ende November unter anderem auch Vorträge des Julius-Kühn-Instituts über Kupferreduktion und antagonistischen Mikroorganismen, der Universität Wien (BOKU) über phytopathologische Diagnose, oder auch der Bio-Zierpflanzengärtnerei Seidemann, die mit selbsthergestellten Brühen ohne klassischen Pflanzenschutz auskommt.

Neben den theoretischen Vorträgen konnten die Teilnehmer auch praktische Diagnostik hautnah erleben und auch selbst durchführen. So wurde ein Stationenbetrieb diagnostischer Spezialisten aufgebaut, die den rund 250 interessierten TeilnehmerInnen Einblicke in Schaderregerbestimmung und Schadensabschätzung gaben. Das Bundesforschungszentrum für Wald, die BOKU Wien sowie das Austrian Institute of Technology beschickten 10 verschiedene Stände, um auch Symptomatiken von Problemorganismen wie Phytophthora darzustellen.

Dass Biodiversität nicht nur in der freien Landschaft, sondern auch in Gemeinden und Gärten ein Thema ist, machte der zweite Schwerpunkt deutlich. Artenvielfalt auf begrünten Dächern, auf DER GARTEN TULLN, Umgang mit „neuen“, eingeschleppten Pflanzen und richtig gebaute Nützlingshotels wurden präsentiert. Zudem ein Beitrag des Landschaftspflegeverbands Nürnberg, der deutlich machte, dass viele seltene Arten eher in bebauten und bewohnten Gebieten Rückzugsmöglichkeiten finden, als in der ausgeräumten Agrarlandschaft.

Torffreie Erden, Bio-Balkonkästen und ein grandioser Abschlussvortrag über die unglaubliche Welt der Schleimpilze rundeten die Vorträge wunderbar ab. Die meisten können bereits jetzt unter www.naturimgarten.at/seminare heruntergeladen werden. Neben den fachlichen Präsentationen bot sich den teilnehmenden Experten und Interessierten auch viel Zeit zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung. Der Abend zwischen den beiden Fachtagen bietet zusätzlichen Raum alle Teilnehmer und die Referenten zusammen zu bringen. Beim Saisonabschlussfest von „Natur im Garten“ gab es dazu auch Gelegenheit. Weiterhin präsentierten Aussteller und Pflanzenschutzfirmen ihre ökologischen Schwerpunkte für 2017 und boten zusätzlichen Informationsgewinn. Am traditionellen Büchertisch konnte als Ergänzung Fachliteratur zu den angebotenen Themen erworben werden. (Natur im Garten)

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.