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Österreich: Rotbuche ist Baum des Jahres 2014
Das Lebensministerium und das Kuratorium Wald haben gemeinsam die Rotbuche (lat.: fagus sylvatica) als österreichischen Baum des Jahres ausgewählt. Die Rotbuche ist unter den weltweit vorkommenden elf Buchenarten etwas ganz besonders. Ihr Name kommt von der leicht rötlichen Färbung des Holzes. Besonders in den Oberösterreichischen Laub-Nadel-Mischwäldern erfreuen sich viele Erholungssuchende an der prachtvollen Erscheinung der Rotbuche.
Rotbuche - wichtiger Bestandteil im Bergmischwald
Die Rotbuche ist in OÖ mit knapp 13% am Holzvorrat die häufigste Laubbaumart. Knapp 17% der oberösterreichischen Waldfläche ist mit Buchen bestockt. Über ein Stichprobensystem hat die Österreichische Waldinventur für Oberösterreich die unglaubliche Zahl von 75 Mio. Rotbuchenstämmen erhoben. Das bedeutet, jeder sechste Baum ist eine Rotbuche, Tendenz steigend. Der zunehmende Buchenanteil in den heimischen Wäldern ist aus ökologischer Sicht äußerst positiv zu bewerten. Mit Blick auf sich ändernde Umweltbedingungen ist dies ebenso wirtschaftlich sinnvoll. "Viele Vorteile, die der Fichte zugesprochen werden, könnten im Verlauf des Klimawandels schwinden. Unter wärmeren Klimabedingungen wird die Bedeutung der Rotbuche bei der Waldbewirtschaftung steigen“, erklärt LK-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker. Ohne menschliche Eingriffe wären in Oberösterreich rund ein Viertel Buchenwälder und weitere 48% Fichten-Tannen-Buchen-Mischwälder anzutreffen. Reine Fichtenwälder gäbe es in erster Linie in alpinen Gebirgslagen.
Buche - mehr als nur Brennholz
Die Buche hat eine wichtige ökologische Funktion, ist aber auch von wirtschaftlicher Bedeutung. „Dass Buchenholz für Möbel und zum Heizen verwendet wird, ist naheliegend. Die wenigsten wissen, dass auch Textilfasern, Süßstoff und Essig aus der Rotbuche gewonnen werden“, erläutert LK-Präsident Reisecker die vielfältigen Verwendungs-möglichkeiten dieser Baumart. Aus dem Holz werden Viskosefasern gewonnen, die in der Textilindustrie in Bekleidung und Heimtextilien eingesetzt werden. Alltägliche Konsumprodukte wie beispielsweise Vanilleeis haben ihre Wurzeln ebenso im Holz. Vanillin ist einer der Stoffe, der als Co-Produkt aus der Zellstofferzeugung hervorgeht. Essigsäure, die für die Konservierung von Gurkerln verwendet wird, lässt sich ebenfalls aus Buchenholz gewinnen. Weitere Produkte mit Holz-Bezug sind Zahnpasta, Kaugummi oder Waschmittel.
Der Nachhaltigkeit verpflichtet In Oberösterreich wird nur so viel Holz geerntet, wie auch wieder nachwächst. „Pro Sekunde wächst ein Holzwürfel mit einem halben Meter Seitenlänge in unseren heimischen Wäldern“, erklärt Reisecker stolz, und weiter: „Oberösterreichs Waldbesitzer sind sich ihrer Aufgabe und Verantwortung bewusst, künftig speziell das Augenmerk auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Holzproduktion, den gesellschaftlichen Anforderungen und den geforderten Ökosystemdienstleistungen zu sorgen. Waldökosysteme sind in Europa durch den Menschen seit Jahrhunderten beeinflusst. In Oberösterreich wird seit Generationen erfolgreich das Konzept der multifunktionalen Forstwirtschaft gelebt "Nur durch nachhaltige Waldbewirtschaftung werden die vielfältigen Leistungen unseres Waldes sichergestellt, wie der Schutz vor Naturgefahren, saubere Luft und reines Trinkwasser sowie Artenvielfalt und Klimaschutz."
Buche ist im Alltag allgegenwärtig
Häufig taucht die Buche im täglichen Leben auf, ohne dass uns dies richtig bewusst ist. Sei es in der Sprache, in Ortsbezeichnungen oder Familiennamen. Einige Wörter der deutschen Sprache sind an die Buche angelehnt. Die Kelten ritzten Botschaften als Runen in Buchenstäbe, woher sich unser Wort „Buchstabe“ ableitet. Auch in unserem Wort „Buch“ steckt die Buche. Früher wurde zusammengefaltetes Buchenholz als Schreibtafel genutzt. Auch in Orts- und Straßennahmen taucht die Buche immer wieder auf. Buchenholz ist aber auch begehrt als Brenn-, und als Möbelholz. Besonders bekannt sind die sogenannten Thonet-Stühle, bei denen das Buchenholz durch Dampf in seine charakteristische Form gebogen wird.
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