Oer-Erkenschwick: Diskussion um Gewächshausprojekt

Auf der Fläche unter der Zechenhalde plant die GAP Gesunde Agrarprodukte GmbH, ein Unternehmen der FAKT.AG, das Gewächshausprojekt INGRICOLA Oer-Erkenschwick.

Die GAP Gesunde Agrarprodukte GmbH plant einen modernen Produktionsbetrieb in Oer-Erkenschwick. Bild: GABOT.

Anzeige

Mit dem Projekt will das Unternehmen eine ganzjährige und qualitativ hochwertige Produktion von frischen Agrarprodukten in der Region für die Region in modernen Gewächshausparks realisieren, die höchste Maßstäbe im Hinblick auf Geschmack und Qualität der Produkte sowie Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit setzen.

Für den Betrieb des Gewächshauses gründet die GAP gemeinsam mit einem erfahrenen Gartenbauunternehmer eine standortbezogene Betriebsgesellschaft. Der Gartenbauunternehmer wird sich mit eigenem Kapital maßgeblich an der Betriebsgesellschaft beteiligen. GAP ist zu diesem Zweck u.a. eine Kooperation mit der Landgard eG eingegangen. Landgard eG ist die führende Vermarktungsorganisation für Obst und Gemüse in Deutschland. Sie ist das Bindeglied zwischen den angeschlossenen Produzenten und den Unternehmen des LEH. Die Genossenschaft gehört zu 100% den angeschlossenen Erzeugern. Insofern tritt Landgard zwar selbst nicht als Gartenbauer auf, verfügt jedoch über ein in Deutschland einzigartiges Netzwerk zu geeigneten Gartenbaupartnern.

Durch den ganzjährigen Anbau in modernen Gewächshäusern werden Arbeitsplätze für dauerhaft beschäftigte angelernte Arbeitskräfte geschaffen. Dennoch regt sich Widerstand: Björn Kurzke hat die Bürgerinitiative Ewald-Fortsetzung (BIEF) ins Leben gerufen. Er will gegen das Tomaten-Gewächshaus kämpfen und entweder eine Online-Petition oder ein Bürgerbegehren starten. Darüber empört sich die FDF in Oer-Erkenschwick: „Es ist erschreckend, lesen zu müssen, wogegen sich aktuell Widerstand formieren lässt. Gewächshäuser! In Oer-Erkenschwick! Womöglich sogar Arbeitsplätze! Gegen jede Vernunft wird hier die Naturschutzkarte gezogen“, schreibt die Partei auf ihrer Internet-Seite. Weiter heißt es: „Wenn solche Proteste in Deutschland Schule machen, wird sich jeder Investor überlegen, ob er nicht lieber im Ausland investiert und Grundstückseigentümer setzen jedes Jahr mindestens einmal die Axt an, damit ja kein Strauch auf dem zu vermarktenden Gelände wächst.“

Wie es weiter geht, wird sich zeigen, aber ab 2022 will der Investor Discounter und Lebensmittelmärkte in der Region mit frischem Gemüse aus Oer-Erkenschwick versorgen.

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.