ÖKO-Test: Kann Tiefgekühltes gut sein?

Erbsen sind ein dankbares, gesundes Lebensmittel für die schnelle Küche. Doch wie sieht das aus, wenn die Erbsen tiefgekühlt sind? ÖKO-Test hat 21 TK-Erbsen untersuchen lassen.

TK-Erbsen im Test. Foto: ÖKO-TEST.

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7 Gramm Eiweiß stecken in 100 Gramm Erbsen. Zum Vergleich: 100 Gramm Kuhmilch enthalten 3 Gramm, 100 Gramm Magerquark 13 Gramm Protein. Und praktisch sind Tiefkühlerbsen sowieso. Zum Garen kommen sie einfach gefroren in kochendes Wasser.

Doch kann Tiefgekühltes gut sein? Sind TK-Erbsen frei von Schadstoffen? Das wollte ÖKO-TEST genau wissen und hat 21 Produkte ins Labor geschickt.

TK-Erbsen im Test: Iglo, Frosta und Co. im Vergleich

Was die Belastung mit Pestiziden, Cadmium oder Nitrat angeht, macht man mit TK-Erbsen nichts falsch. Das zeigen die Laborergebnisse: Die Produkte überzeugen im Test. Außerdem sind Tiefkühlerbsen knackig, schmecken fast wie frisch und passen zu zahlreichen Gerichten.

Kaum Pestizide in Tiefkühlerbsen im Test

Erfreulich: In keinem der acht Bio-Produkte im Test hat das von ÖKO-Test beauftragte Labor synthetische Pestizide gefunden – auch in der Mehrheit der Erbsen aus konventionellem Anbau nicht. Nur in sechs Produkten fanden sich Rückstände an einzelnen Spritzmitteln wie beispielsweise Pyrimethanil oder Azoxystrobin in sehr geringen Mengen.

Substanzen, die nach aktuellem Kenntnisstand zu den besonders bedenklichen Pestiziden zählen, waren nicht dabei.

Zum Vergleich: In dem Test Rote Linsen war in allen konventionellen Produkten mindestens ein Pestizidrückstand "erhöht", und viele enthielten die bedenklichen Spritzgifte Glyphosat und Glufosinat. Die Roten Linsen, die wir geprüft hatten, stammten überwiegend aus der Türkei.

Herkunft der TK-Erbsen könnte entscheidend sein

Ein Grund, weshalb es bei den TK-Erbsen im Test besser aussieht, könnte ihre Herkunft sein. Die überprüften grünen Erbsen kommen aus der EU.

Anders als bei frischem Obst und Gemüse müssen Anbieter von Tiefkühlware nicht transparent machen, wo genau der Inhalt herkommt. Nur auf drei Bio-Produkten und auf den Frosta-Erbsen war auf der Verpackung Deutschland als Ernteland angegeben, auf einem weiteren Produkt Frankreich. Auf fünf stand nur: "EU".

ÖKO-TEST wollte es genau wissen und hat nachgefragt. Am häufigsten nannten die Anbieter Deutschland als Anbauland, gefolgt von Frankreich und den Niederlanden.

Weniger Pestizidrückstände in Gemüse aus der EU

In der Europäischen Union und erst recht in Deutschland angebaute konventionelle Erntefrüchte enthalten in der Regel weniger Pestizidrückstände als solche von außerhalb. Das geht aus den Jahresberichten des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervor.

Zum Teil könnte das an klimatischen Bedingungen liegen. Die gesetzlichen Vorgaben der EU und Deutschlands spielen ganz sicher eine Rolle. So dürfen Landwirte etwa Glyphosat in Deutschland schon seit Jahren zum Abtöten von Pflanzen direkt vor der Ernte (Sikkation) nur noch in Ausnahmefällen einsetzen. Und die Anwendung von Glufosinat ist in der EU seit 2019 komplett verboten.

Spuren von Chlorat und Blei in TK-Erbsen

In den TK-Erbsen im Test hat das beauftragte Labor kein Cadmium und lediglich sehr geringe Spuren von Blei nachgewiesen. Sie liegen weit unter den jüngst verschärften gesetzlichen Grenzwerten. Die Funde in mehr als der Hälfte der Produkte weisen aber darauf hin, dass eine Grundbelastung der Umwelt mit Blei vorhanden ist.

Zudem entdeckte das Labor Chlorat. Die Verbindungen kann als Rückstand von Desinfektionsmitteln und vor allem über chloriertes Leitungs- und Brauchwasser in Lebensmittel gelangen. Weil Chlorat die Aufnahme von Jod aus der Nahrung hemmt, können zu hohe Gehalte langfristig die Schilddrüse schädigen.

In den Erbsen war fünf Mal Chlorat nachweisbar. Aber: Die Gehalte lagen weit unter dem gesetzlichen Grenzwert. Auch gemessen an der Bewertung von Chlorat durch die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind die Gehalte unproblematisch.

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