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Netzwerk Pflanzensammlungen: Kommt in Gang
Vertreter von Liebhabergesellschaften, der Verband Botanischer Gärten sowie Züchter, Lehrende und private Pflanzensammler folgten im Juni dem Ruf der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) nach Kassel. Hier trafen sie sich zur ersten Sitzung der BundesArbeitsgemeinschaft Pflanzensammlungen (BAPS), die im März auf Initiative der DGG in Berlin gegründet worden war.
Unter der Leitung des BAPS-Vorsitzenden Lüder Nobbmann diskutierten Sammler unterschiedlicher Pflanzengruppen über geeignete Wege und Methoden zum Aufbau eines tragfähigen und nachhaltigen Netzwerkes. Inzwischen gibt es ein Organigramm, und eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Struktur für eine Datenbank. Im Arbeitskreis wirken mit: Deutsche Bromelien-Gesellschaft, Deutsche Dendrologische Gesellschaft, Deutsche Kakteengesellschaft, Deutsche Kamelien-Gesellschaft, Deutsche Orchideen-Gesellschaft, Deutsche Rhododendron-Gesellschaft, Europäische Lilien-Gesellschaft, Gesellschaft der Rosenfreunde, Gesellschaft der Staudenfreunde, IG Epiphytische Kakteen sowie der Verband Botanischer Gärten, das Kuratorium Karl-Förster-Stiftung, Ciopora Deutschland und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Siegfried Harrer, Referent für pflanzengenetische Ressourcen bei der BLE, stellte in Kassel das Konzept der Deutschen Genbank Zierpflanzen vor und bekräftigte den Wunsch der BLE zur Einbindung von Liebhabergesellschaften über die BAPS. Für die Genbank Zierpflanzen seien vor allem Gattungen, Arten und Sorten von Interesse, die für den Gartenbau und die Zierpflanzenzüchtung relevant sind.
In der Diskussion wurden die vielfältigen Motive der Pflanzensammler für ein gemeinsames Netzwerk sichtbar, aber auch Vorbehalte und Ängste. Alle Beteiligte vereint jedoch die Leidenschaft für das Sammeln und die Sorge um den Schutz seltener Arten. „Wie kann die wilde, in Deutschland nahezu ausgestorbene Feuerlilie geschützt werden?“ fragt beispielsweise Stefan Strasser von der Deutschen Liliengesellschaft. „Wo sind all die historischen Sorten aus früheren Epochen geblieben?“, beklagt Swantje Duthweiller vom Kuratorium Karl Förster und plädiert auch für eine kulturhistorische Bewertung alter Sorten.
Eine wichtige Aufgabe der BAPS wird es sein, Pflanzensammlern deutlich zu machen, dass die Beteiligung am Netzwerk und die Weitergabe von Daten an Dritte auf Freiwilligkeit beruht und keine Kontrolle über legale oder illegal erworbene Pflanzen erfolgt.
Starke Argumente für ein gemeinsames Netzwerk formulierte DGG-Präsident Karl Zwermann: „Über Erhalter-Netzwerke, Patenschaften und Sponsoren ergeben sich Möglichkeiten, ältere Sammler zu entlasten und Raritäten dauerhaft zu erhalten. Die DGG ruft alle privaten Sammler und Liebhabergesellschaften auf, sich mit ihren Schätzen alter und neuer Arten am Netzwerkgedanken zu beteiligen und damit ihren Beitrag zum Artenschutz zu leisten.“
Anfragen zum Thema „Netzwerk Pflanzensammlungen“ an info(at)dgg1822.de, Tel.: 030/28093425. (DGG)
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