NABU: Kritisiert neue Düngemittel-Bilanzierung

Nach jahrelangem Zerren um eine Änderung des Düngerechts hat der Bundesrat einem Kompromiss zur Stoffstrombilanz zugestimmt.

Nach jahrelangem Zerren um eine Änderung des Düngerechts hat der Bundesrat einem Kompromiss zur Stoffstrombilanz zugestimmt. Bild: GABOT.

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Der NABU kritisiert die neue Verordnung und die darin beschlossenen Grenzwerte für Düngemittel als zu schwach.

Dazu NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Dieser Kompromiss ist faul, er hat zu viele Schlupflöcher. Mit etwas Trickserei können Betriebe die geplanten Obergrenzen für Stickstoff leicht umgehen, manche können sogar deutlich mehr düngen als bisher. Die Folgen werden weitere Dünge-Transporte sein, die in keiner Bilanz auftauchen. Das geht zulasten von Umwelt und Steuerzahlern. Angesichts der alarmierenden Nitratsituation in vielen Gewässern und dem zunehmenden Unmut der Steuerzahler wegen massiver Umweltschäden immer wieder zur Kasse gebeten zu werden, hätte Deutschland eine ehrlichere Nährstoffbilanz gebraucht.“

Der Kompromiss schafft es nach Ansicht des NABU nicht verlässlich zu regeln, wie viele Nährstoffe auf einen Hof kommen und ihn wieder verlassen. Die Verordnung gesteht Landwirten nun zu, entweder einen Grenzwert von 175 kg Stickstoff jährlich einzuhalten oder einen betriebsspezifischen Vergleichswert festzulegen. Die Bilanzierung läuft ab 1. Januar 2018 in einer fünfjährigen Testphase.

„Mit dieser löchrigen Regelung steuert Deutschland auf große Probleme zu. Wegen überschrittener Nitratgrenzwerte wurde die Bundesrepublik bereits von der EU verklagt. Es ist zu befürchten, dass dieser Kompromiss das Gülleproblem weiter verschärft“, so Miller.

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