Klimawoche: VGL Bayern präsentiert Referenzprojekte

Von 10. bis 19. Oktober 2025 stand die Bayerische Klimawoche auch dieses Jahr im Zeichen der fortschreitenden Klimaveränderungen.

Der „Garten der Zukunft“ veranschaulichte auf der bayerischen LGS 2024, was bei wärmeren klimatischen Bedingungen wächst. Studierende der HU Weihenstephan-Triesdorf planten den Themengarten. Bild: Carolin Tietz, VGL Bayern.

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Zahlreiche Mitglieder der Bayerischen Klima-Allianz führten im Freistaat vielfältige Aktionen durch, um die Öffentlichkeit für Anpassungsmaßnahmen zu sensibilisieren. Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) verdeutlichte in seinen Social-Media-Kanälen die Kompetenzen der Landschaftsgärtner beim Bau grün-blauer Infrastrukturen, die wesentlich zur Kühlung von Städten und Gemeinden beitragen.

Den thematischen Auftakt machte die Katholische Kirche in Bayern, ebenso Partner der Klima-Allianz, am 9. Oktober in der Münchner Frauenkirche. Zehn Jahre nach der Sozial- und Umweltenzyklika „Laudato si’“ erinnerte ein Gottesdienst an die Schöpfungsfürsorge. Im Anschluss erstrahlten die Türme der Frauenkirche in einer beeindruckenden Illumination und das bayerische Umweltministerium lud zu einem Empfang im Zentrum St. Michael ein.

Während der Klimawoche präsentierte der VGL Bayern auf Facebook, Instagram und LinkedIn exemplarische Projekte von drei Verbandsmitgliedern, die der Erhitzung bayerischer Ballungsräume entgegenwirken. Dazu zählte das Engagement der Firmen Schernthaner und May Landschaftsbau rund um die Landesgartenschau 2024 in Kirchheim bei München. Hierfür entstanden rund 14 Hektar Grünflächen, davon 10 Hektar für den neuen Ortspark. Seit seiner Fertigstellung wirkt er kühlend auf die Umgebung und verbessert damit die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner.

Zentraler Bestandteil des Ortsparks ist der Parksee für den Schernthaner umfangreiche Erd- und Betonarbeiten, Seetechnik, ein Wasserspiel sowie weitere Landschaftsbauarbeiten beisteuerte. Umlaufende Liegewiesen und Baumpflanzungen laden seither zum Verweilen ein. Der Freiraum westlich des Sees wurde aufgewertet und als Parkteil „Wildnis“ gestaltet. May Landschaftsbau übernahm zusätzliche Erdarbeiten für den Ortspark und stellte gleichzeitig Substrate für viele Pflanzungen her. Dazu wurden der vorhandene Oberboden, Rotlage und Kies mit Zuschlagstoffen vermischt. Außerdem führte das Unternehmen einen Bodenaustausch im Bereich „Wiesenpark“ zur Gewinnung von Frostschutzkies für die Tragschichten durch.

Ferner beteiligte sich May mit Studierenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf auf den temporären Ausstellungsflächen der Landesgartenschau mit einem Themengarten. Der „Garten der Zukunft“ veranschaulichte den Besuchern, was unter den kommenden klimatischen Bedingungen wächst und wie die Vorbereitung gelingen kann. Dabei wurde die Anmutung einer gebrochenen Erdscholle in die Formensprache eines künftigen Gartens übertragen. Lehmstampfmauern symbolisierten den durch Trockenheit und Starkregen aufgerissenen Boden.

Neben öffentlichen Grünanlagen, Privat- und Firmengärten tragen zunehmend Gebäudebegrünungen zu einem wohltuenden Mikroklima bei. Im Münchner Umland realisierte May zwei bedeutende Projekte zur Fassadenbegrünung: In Unterföhring reduziert eine schwebende Hecke aus Blauregen und wildem Wein die Aufheizung von Bürogebäuden der Allianz (ehemals Niederlassung der Swiss Re). In Garching sorgt eine Netzstruktur mit ihrem Laub für Beschattung der Außenwände des Studentenwohnheims und damit für angenehme Temperaturen.

Auch fachgerecht geplante und ausgeführte Dachbegrünungen wirken als Hitzeschutz an heißen Sommertagen. Für den Wohnkomplex Kuni 71 in Nürnberg verwirklichte John Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau intensive Bepflanzungen auf den Flachdächern des Anwesens und der Tiefgarage – einschließlich Retentionstechnik. Der Dachgarten kann zudem betreten und vielfältig genutzt werden, zum Beispiel als grüner Rückzugs- und Erholungsort. Für die Erweiterung des Erlanger Familienzentrums Röthelheim, ein inklusiver Kindergarten der Lebenshilfe, installiert der Betrieb ebenfalls eine Dachbegrünung.

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