IPK: Zehn Tage Pflanzenforschung im Fokus

Viele Familien und Interessierte folgten der Einladung des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), um sich auf dem ForschungsCampus umzusehen und hinter viele Türen zu schauen.

Jugendliche erleben durch die VR-Brille die „Reise durch die Pflanze“. Bild: IPK Gatersleben.

Anzeige

Viele Familien und Interessierte folgten am 15. Juni der Einladung des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), um sich am „Tag der offenen Türen“ in Gatersleben auf dem ForschungsCampus umzusehen und hinter viele Türen zu schauen. Zeitgleich öffnete in Hannover die IdeenExpo, eine Mitmach-Berufsorientierungsmesse. Erstmals war das IPK am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) dabei. Vom 15.–23. Juni stand die Forschung des IPK im Fokus der Öffentlichkeit und damit unsere Lebensbasis, die Pflanzen, denn Kulturpflanzen ernähren, heilen, kleiden und wärmen uns.

Ein Thema – drei Veranstaltungen

Im Zeichen Alexander von Humboldts fand am 15. Juni auf dem ForschungsCampus Gatersleben der „Tag der offenen Türen“ und das sich zweijährlich wiederholende „Fest der Begegnung“ der ausländischen Mitarbeitenden des Instituts statt. An über zwanzig Ständen präsentierten diese ihre Heimatländer und Regionen, deren Kultur und kulinarische Besonderheiten. Als drittes Highlight fand zeitgleich die erste „Gaterslebener GesprächsWerkstatt“ statt. Alle drei Veranstaltungen widmeten sich dem 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt.

Der Eröffnungsvortrag der Kulturhistorikerin und Schriftstellerin Andrea Wulf zog die Leute in das Kommunikationszentrum des Leibniz-Instituts. Sie nahm ihr Publikum mit auf eine Zeitreise in die Welt Alexander von Humboldts. Ihr Gastvortrag zum gleichnamigen Bestseller „Alexander von Humboldt. Die Erfindung der Natur“ beschäftigte sich auf sehr eingängige Weise mit dem Leben und Wirken Alexander von Humboldts, als Forscher und als Protagonist der Aufklärung. Vertiefend ging daher die erste „Gaterslebener GesprächsWerkstatt“ der Frage nach, was Humboldts Gedankenerbe im Hier und Jetzt bedeutet. Sein Sinn für Gesamtzusammenhänge steht Pate für global-ökologische Ansätze heutiger Forschung. Dieser gewinnt an Bedeutung und es bedarf nicht nur neuer Methoden und Technologien, sondern einer intensiven Zusammenarbeit vieler Fachdisziplinen und unter Einbeziehung aller „Stakeholder“, diesem Ansatz gerecht zu werden. Die moderierte Diskussionsrunde bestand neben Andrea Wulf aus Prof. Dr. Senja Post (Universität Göttingen, Professorin für Wissenschaftskommunikation), Dr. Steffi Ober (Naturschutzbund Deutschland und Zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende), Jannis Hülsen (Universität der Künste Berlin) und Prof. Dr. Andreas Graner (Direktor des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung). Mit einem aktiven Publikum ergab sich zwei Stunden lang eine offene und rege Diskussion.

Neugierige Nachwuchsforscher in Hannover

Die IdeenExpo ist eine Messe der besonderen Art. Das Begeistern von Schülerinnen und Schülern für Technik, Handwerk und Wissenschaft steht im Brennpunkt dieser Messe. Mit Mitmachexperimenten, Anschauungsobjekten und viel Spaß wurden mehrere 100.000 Schülerinnen und Schüler für MINT-Berufe fasziniert. MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Sie informierten sich und nutzten die vielen Gelegenheiten, selber Hand anzulegen. Sie testeten und erweiterten ihre Fähig- und Fertigkeiten. Viele hundert Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen präsentierten sich auf der IdeenExpo als zukünftige Arbeitgeber und Lernorte. Erstmals dabei war das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK). Gemeinsam mit dem Grünen Labor Gatersleben als Bestandteil des Messestandes BMBF unterstützte es das Bemühen, MINT mit seinen Bedeutungen für die aktuelle Forschung zu unterlegen. Das IPK setzte dabei auf einen Mix aus Experimenten zum Selbermachen und dem Eintauchen in virtuelle Welten. Das IPK-Exponat „Die Reise in die Pflanze – Plant Journey“ nutzte die virtuelle Realität (VR) im dreidimensionalen Raum. Die Kinder und Jugendlichen spielten mit der VR-Brille vor den Augen auf einem virtuellem Spielfeld und folgten einem Nährstoffmolekül von der Wurzel über das Blatt bis in den Samen einer Rapspflanze. Eine Reise, die biologisches Wissen mit spielerischen Komponenten verbindet und an deren Ende neben der Spieleauswertung die Aufforderung, Pflanzenforscher zu werden, steht. Wird diese von den Schülerinnen und Schülern umgesetzt, steht der zukünftigen Aufklärung neuer Erkenntnisse über die „Lebensbasis Pflanze“ nichts im Wege.

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.