Im Interview: Ludger Plaßmann

Ludger Plaßmann, Inhaber und Geschäftsführer des Garten- und Landschaftsbaubetriebes Joh. Redeker, hat jetzt beim Fachverband Garten- Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg die Führung vom langjährigen Vorsitzenden Thomas Schmale übernommen.

Ludger Plaßmann. Bild: FGL HH.

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Herr Plaßmann, was ist es für ein Gefühl, die Nachfolge von Herrn Schmale anzutreten?

Ich habe mir nie das Ziel gesetzt, Verbandsarbeit zu machen, um Vorstandsvorsitzender zu werden. Dass meine Vorstandskollegen gesagt haben „Wir trauen dir das zu! Mach das bitte!“, erfüllt mich mit großem Stolz. 1985 habe ich gemeinsam mit Sylvia Eggers und Bodo Voigt - beide arbeiten heute für den Fachverband - und vielen anderen meine Ausbildung zum Landschaftsgärtner begonnen. Und 36 Jahre später haben die Verbandsmitglieder beschlossen, dass ich der neue Verbandsvorsitzende sein darf. Für mich ist das wirklich sehr emotional!

Sie sind in der Verbandarbeit alles andere als ein Neuling. Wo haben Sie sich bisher ehrenamtlich engagiert?

Ich bin bereits ins Ehrenamt eingestiegen, bevor ich meinen Lehrbetrieb Joh. Redeker übernommen habe. So war ich schon sehr früh im Ausbildungsausschuss und Referent in unserer Hamburger Meisterschule. Damals war ich – und bin es auch heute noch - auch im Arbeitskreis Baumpflege und im Arbeitskreis Neue Lehrmedien aktiv. Als Geschäftsführer der Firma Redeker habe ich schließlich die Möglichkeit bekommen, im Vorstand des FGL HH den Bereich „Landschaftsgärtnerische Fachgebiete“ zu betreuen. Da habe ich sehr gern „Ja“ gesagt. Und ich setze mich nach wie vor für unseren beruflichen Nachwuchs und die Ausbildung ein. Als Juror beim Berufswettkampf „Landschaftsgärtner-Cup Nord“, als Chef-Juror für den Bundesverband bei den Deutschen Meisterschaften und als Mitglied im BGL-Arbeitskreis Hochschulausbildung. Außerdem bin ich Mitglied im BGL-Arbeitskreis zur Novellierung der neuen Ausbildungsverordnung für den Gärtnerberuf.

Was ist Ihre Motivation, sich so intensiv ehrenamtlich zu engagieren?

Ich halte mich für relativ kommunikativ, und wenn man bereit ist, anderen ohne eigenes Sendungsbewusstsein zuzuhören, dann bekommt man unheimlich viel zurück. Das war bei mir bisher in allen Ehrenämtern so. Ich habe fachlich und zwischenmenschlich enorm von dem Austausch profitiert und immer wieder neue Blickwinkel, Sichtweisen und Facetten kennengelernt.

Was können die Mitglieder des FGL HH von ihrem neuen Vorsitzenden erwarten?

Ich möchte während meines Vorsitzes den Dienstleistungsgedanken des Hamburger Fachverbandes ganz nach vorn stellen und noch mehr Nähe zwischen dem Vorstand, der Geschäftsführung und den Mitgliedern herstellen. Mein Ziel ist, den überdurchschnittlich hohen fachlichen Standard unserer Fachbetriebe zu sichern und voranzutreiben. Auch, indem wir innerhalb des Verbandes unsere Kompetenzen bündeln und gegenseitig von unserem Know-how profitieren. Meiner Ansicht nach kann man im Austausch nur gewinnen und nicht verlieren. Das ist wie beim Ehrenamt. Einige meinen hingegen, ihr Wissen umklammern zu müssen, statt es zu teilen.

Wirkt sich die Tatsache, dass Hamburg ein Stadtstaat ist, auch auf die Arbeit des FGL HH und seiner Mitgliedsbetriebe aus?

Der Landschaftsgärtner im Stadtstaat hat den riesigen Vorteil, dass er kurze Wege hat. Auch in die Politik. Wenn man mit den zuständigen Senatoren oder Behörden über ein Projekt spricht, wissen diese sofort, um was es geht und kennen die Lokalitäten persönlich. Das vereinfacht die Kommunikation und erhöht die Bereitschaft, sich der Themen anzunehmen.

Was sind für Sie in nächster Zeit die größten Herausforderungen für den Hamburger Garten- und Landschaftsbau?

Man muss kein Prophet sein, wenn man sagt, dass die goldenen Jahre, die wir gerade erleben, nicht ewig andauern werden. Die größte Herausforderung besteht meiner Ansicht nach darin, die Kunden jetzt nicht zu vernachlässigen, weil man keine Zeit hat. Alle Betriebe müssen an die Zukunft denken und den Markt langfristig erschließen. Wenn man wahnsinnig viel zu tun hat, sollte man sich trotzdem immer genau überlegen, ob man einen Auftrag ablehnt. Denn die Neukundenakquise und die Pflege der Bestandskunden sind gerade jetzt entscheidend!

Vielen Dank!

Das Interview führte Antje Kottich.

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