Hunde vergiftet: Gefahr durch Rizinusschrot?

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Nach Medienberichten soll es einen Zusammenhang zwischen dem Ausstreuen rizinusschrothaltiger Dünger und der Erkrankung beziehungsweise dem Tod von Hunden geben. Unklar ist, ob es sich um Ausnahmefälle handelt.(AW) Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe Bartels hat die sofortige Untersuchung von Stichproben aller Düngemittel angeordnet, die Rizinusschrot enthalten. Drei Hunde sind gestorben, mehrere zeigten nach dem Ausstreuen eines rizinusschrothaltigen organischen Düngers Krankheitssymptome.

 

Im Falle der aktuellen Vergiftungen wird vermutet, dass das in einem Dünger verwendete Rizinusschrot nicht ausreichend erhitzt worden sein könnte und deshalb das giftige Rizin nicht entsprechend zerstört wurde. Wegen des Rizins wird Rizinusschrot vor der Verwendung in Düngemitteln erhitzt, wodurch das Rizin vollständig zerstört wird.

Wegen der Vergiftungen hatte die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) Alarm geschlagen. Offenbar haben die Hunde das rizinusschrothaltige organische Düngemittel wegen der im Dünger enthaltenen Hornspäne aufgenommen. Anzeichen für eine Vergiftung von Hunden durch Rizin sind Erbrechen, schwerer blutiger Durchfall mit Austrocknung, Schläfrigkeit, Schock, Krämpfe und Nierenversagen, so Veterinärmediziner der TiHo. Wenn ein Hund den Dünger verschluckt, sollte man innerhalb einer halben Stunde einen Tierarzt aufsuchen.

 

Mit den Untersuchungen am Lebensmitteluntersuchungsamt Oldenburg will man auch herausfinden, ob es sich um einen „Ausrutscher“ bei der Produktion einer Einzelpartie Rizinusschrot handelt oder ob solche Probleme häufiger vorkommen. Nach Recherchen des Ministeriums gibt es in Deutschland sechs Anbieter rizinusschrothaltiger Produkte, davon ein Importeur. Das Rizinusschrot, das mit den Vergiftungen in Zusammenhang gebracht wird, hatte nach Angaben der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung eine Krefelder Firma an einen Hersteller organischer Dünger aus Ulm geliefert. (DeGa)

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