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Gartenbauverbände: Gespräch mit Landtagsabgeordneten
Die Einladung wurde traditionell vom Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen sowie vom Verband Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau Baden-Württemberg ausgesprochen. Im Betrieb Thomas Heumann Gartenanlagen kamen Unternehmer der grünen Branche mit den Landtagsabgeordneten ins Gespräch.
Bei einer Talkrunde mit Moderator Volker Kugel sprachen Martin Joos Vorstandsvorsitzender Verband Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau Baden-Württemberg über den Fokus, den der Verband auf die Ausbildung junger Menschen zum Landschaftsgärtner gelegt hat, welcher anhand der attraktiven Ausbildungszahlen bemerkbar ist. „Im vergangenen Jahr haben wir Rekord Ausbildungszahlen von 1.442 also rund 4% mehr als im Jahr 2019 erreicht. Es gibt immer mehr engagierte aber auch regelmäßig neue junge Ausbildungsbetriebe.“
Aber auch die Herausforderungen der Branche wurden nicht außenvorgelassen. „Unsere Schule in Heidelberg läuft sehr gut. Die Staatsschule Hohenheim ist jedoch, eine “never ending story”. Wir hoffen auf eine Umsetzung der besprochenen Zeitschiene. Wir hätten jedoch auch noch eine Alternative: Unsere DEULA in Kirchheim unter Teck“, so Joos. „Sollte es am Standort Hohenheim weiterhin zu Zeitverzögerungen kommen, dann sollten wir gemeinsam mit unserer Landespolitik an den Aufbau eines „Grünen Bildungscampus“ denken. Dieser liegt strategisch hervorragend, es gibt bereits ein Internat, Parkplätze und es sitzen hier nur Menschen am Tisch, die das gleiche Ziel verfolgen.“
Ein weiterer Punkt, den die Gartenbauverbände an die Abgeordneten weitergaben, ist die grüne Stadtentwicklung. „Dem Bauen mit Grün sowie der grünen Infrastruktur kommt immer mehr Bedeutung zu. Wir müssen der zunehmenden Versiegelung von Flächen intelligente Planungen entgegensetzen. Das Bauen im Einklang mit der Natur, das muss unser Maßstab sein“, erklärte Joos. „Grüne Dächer bieten nicht nur einen Hitzeschutz, sondern sind auch ein Regenwassermanagement bei Starkregenereignissen. Ohne ausreichende Grün- und Freiflächen leidet die Lebensqualität in den Städten immens.“
Des Weiteren wurde angesprochen, welche Rolle diese Branche beim zukünftigen fortschrittlichsten Klimaschutzprogramm aller Bundesländer von Ministerpräsident Winfried Kretschmann spielen soll. „Wir sind davon überzeugt, dass wir Landschaftsgärtner hier eine ganz zentrale Rolle spielen. Wir bauen mit Grün, wir bauen für ein besseres Klima. Wir Landschaftsgärtner tragen Tag für Tag zum Klimaschutz bei. Außerdem machen wir Städte attraktiv und lebenswert. Bauen ohne Grün, Bauen ohne Landschaftsgärtner wird es in Zukunft nicht geben – das sind wir unseren Kindern und Enkelkindern schuldig“.
„Baden-Württemberg ist weiterhin Gartenschauland Nummer eins“, so Gerhard Hugenschmidt, Präsident des Gartenbauverbandes Baden-Württemberg-Hessen e.V. „Mit der Festlegung der Landesgartenschauen bis ins Jahr 2036 hat die Landesregierung bereits jetzt die Weichen gestellt. Für die langfristige Planungsmöglichkeit, die für uns zugleich Chance, aber auch Herausforderung ist, bedankt sich der gärtnerische Berufsstand. Nicht zuletzt seit Corona liegen regionale Erholungsgebiete voll im Trend, damit treffen die Landesgartenschauen und Gartenschauen genau das, was die Bürger sich wünschen - weg von zu Hause, aber trotzdem keine langen Anfahrten oder Flugreisen.“
Eine Vorreiterrolle hat Baden-Württemberg auch beim Thema Biodiversität. „Durch ein Beratungssystem, welches unsere Betriebe schon seit Jahren zahlreich nutzen, ist es gelungen, den Einsatz von chemischem Pflanzenschutzmittel zu minimieren, gleichzeitig aber den Einsatz von Nützlingen und Pflanzenstärkungsmittel deutlich zu erhöhen“, erklärte Hugenschmidt. „Es sind also nicht nur die Bioflächen, die sukzessive und erheblich ausgebaut werden sollen, auch bei der konventionellen Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte in unseren Betrieben wird heute umwelt- und ressourcenschonend produziert. Die Nachfrage nach bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen nimmt stark zu, mit einer entsprechenden Erweiterung des Sortiments wird hier nicht nur dem Wunsche des Kunden entsprochen, sondern es wird auch ein wertvoller Beitrag für den Erhalt der Bienen und Insekten geleistet.“
Beim Betriebsrundgang mit Thomas Heumann und nach dem anschließenden Essen, konnten den Abgeordneten, darunter die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg, Nicole Razavi, und dem Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, viele Informationen der Branche vermittelt werden.
Der Parlamentarische Abend der Gartenbauverbände ist jedes Jahr eine willkommene Veranstaltung, bei der sich Unternehmer und Parlamentarier treffen, um in ansprechendem Ambiente aktuelle Anliegen des Berufsstandes zu diskutieren. Der direkte Dialog mit den Abgeordneten ist von großer Bedeutung und immer wieder ergeben sich aus Gesprächen am Parlamentarischen Abend Besuchstermine in den Unternehmen. (GVBWH)
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