Forschung: Pellets aus Paludi-Biomasse

Paludikulturen wie Rohrkolben, Schilfrohr, Rohrglanzgras und Seggen können für die Gewinnung von Brennstoffen interessant sein. Das TFZ hat das Verbrennungsverhalten dieser Brennstoffe in kleinen Biomassekesseln (

Pellets aus Paludi-Biomasse wurden am TFZ für die Eignung in häuslichen Feuerungen untersucht. Bild: Tobias Hase / StMELF.

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Praxisversuche des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) zeigen, dass Pellets aus sogenannten Paludikulturen für die Verbrennung in häuslichen Biomassekesseln meist nicht geeignet sind. Bei Paludikulturen handelt es sich um Pflanzen, die auf wiedervernässten Mooren kultiviert werden und einen hohen Wasserstand vertragen. Bei der Verbrennung machten sich erhöhte Schlackebildung sowie hohe Gas- und partikelförmigen Emissionen bemerkbar. Die Forschungsergebnisse hat das TFZ jetzt im TFZ-Bericht Nr. 77 veröffentlicht.

„Trockengelegte Moore zu renaturieren zählt als Gewinn für den Klimaschutz, weil dadurch sehr viele Treibhausgase gebunden werden“, sagt Dr. Daniel Kuptz, stellvertretender Abteilungsleiter Biogene Festbrennstoffe am TFZ. „Viele dieser ehemaligen Moorflächen sind landwirtschaftliche Nutzflächen, die nach der Wiedervernässung weiter genutzt werden sollen.“ Im Feuerungsprüfstand des TFZ untersuchen die Wissenschaftler deshalb, ob die anfallende Paludi-Biomasse für die thermische Verwertung geeignet ist. Dazu analysierten die Wissenschaftler das Verbrennungsverhalten von Pellets aus Rohrkolben, Schilfrohr, Rohrglanzgras und Seggen. In den getesteten Biomassekesseln (<30 kW) machten sich allerdings hohe gas- und partikelförmigen Emissionen bemerkbar sowie eine erhöhte Schlackebildung. Zudem war ein konstanter Kesselbetrieb oft nicht möglich. Durch die Beimischung von klassischen Holzpellets zu den Paludibrennstoffen konnten zwar die Stickoxide, Schwefeloxide und die chlorwasserstoffhaltigen Emissionen erheblich reduziert werden, als Brennstoff für die verwendeten, kleinen Kessel eignen sich Paludi-Pellets aber nicht. „Wir empfehlen die Nutzung von Brennstoffen aus Paludikulturen aktuell eher für Anlagen in der Größe eines kommunalen Heizwerks“, so Kuptz.

Die Forschungsarbeiten wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) sowie dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Das TFZ arbeitete hierfür mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) zusammen. (TFZ)

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