FiBL: Präsentiert Biolandbauzahlen auf der BioFach 2013

1,8 Mio. Landwirte in 162 Ländern bewirtschaften über 37 Mio. Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche ökologisch (2011).

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"200.000 Biobauern mehr! Das ist eine gute Nachricht für die Umwelt und für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Gebiete", sagt IFOAM-Präsident und australischer Biobauer Andre Leu. Die Resultate der letzten globalen Erhebung von FiBL und IFOAM über die Biolandwirtschaft zeigen ein kontinuierliches Wachstum. Investitionen der Vergangenheit zahlen sich somit aus. Drei neue Initiativen ebnen nun den Weg für künftiges Wachstum. Biolandbau ist Vorreiter für Nachhaltigkeitsstandards in UNFSS: Die Vereinten Nationen rufen eine neue Initiative ins Leben: Das Forum für Nachhaltigkeitsstandards (UNFSS) schafft Chancen für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. IFOAM und FiBL tragen ihre Erfahrungen dazu bei, die sie im Projekt „Zugang zum globalen Biomarkt (GOMA)“ erworben haben. Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO, hat seine Unterstützung für die von FiBL und IFOAM umgesetzten UNFSS Aktivitäten zur Harmonisierung und Äquivalenz zugesagt. Die jüngsten Äquivalenzabkommen zwischen der Europäischen Union und der USA oder zwischen Kanada und der Schweiz sind wichtige Meilensteine, die die Aufmerksamkeit der Vereinten Nationen auf sich gezogen haben. Es werden wichtige Impulse für die Entwicklung des Biosektors erwartet.

"Best Practice"-Referenzdokument in Konsultation: Nach einem Jahr intensiver Debatten und Visionsentwicklung, konsultiert nun das an der BioFach 2012 ins Leben gerufene Aktionsbündnis für Nachhaltige Landwirtschaft (SOAAN) öffentlich das "Best Practice"-Referenzdokument. Dieses beschreibt zum ersten Mal in der Geschichte des Biolandbaus die Methoden der Landwirtschaft, mit denen sie zukünftig wirklich nachhaltig sein wird.TIPI, die Innovationsplattform von IFOAM: Dieses Jahr findet an der BioFach erstmalig ein Wissenschaftstag (Science Day) statt. FiBL und IFOAM laden Wissenschaftler aus aller Welt dazu ein. Über 100 Forscher debattieren über die Vision der Bioforschung und rufen das erste globale Wissenschaftsnetzwerk der globalen Biobewegung ins Leben. Andre Leu unterstreicht die Bedeutung dieser Veranstaltung: "Im Anbetracht der momentanen Diskussionen über die Landwirtschaft ist es wichtig für den Biolandbau, dass unsere Systeme wissenschaftlich gestützt sind. Die Gründung von TIPI ist ein Meilenstein, um diese Lücke zu schließen."

Globale Statistiken 2013: Markt, Produzenten und Anbauflächen
Das Marktforschungsunternehmen Organic Monitor schätzt den globalen Umsatz mit Bioprodukten auf fast 63 Mrd. US Dollar (2010: 59 Mrd. US-Dollar) oder über 45 Mrd. Euro. Die Vereinigten Staaten sind der führende Markt mit 21 Mrd. Euro Umsatz. In Europa (21,5 Mrd. Euro), führt Deutschland mit 6,6 Mrd. Euro, gefolgt von Frankreich mit 3,8 Mrd. Euro. Die Länder mit den höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Bioprodukte sind die Schweiz und Dänemark mit über 160 Euro.

Ungefähr 80% der 1,8 Mio. (Vorjahr 1,6 Mio.) zertifizierten Bioproduzenten leben in Entwicklungsländern. Ähnlich wie im Vorjahr sind Indien (547.591), Uganda (188.625), Mexiko (169.570) und Tansania (145.430) die Länder mit den meisten Produzenten.

Insgesamt sind Ende 2011 37,2 Mio. Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche biologisch bewirtschaftet worden. Das größte Wachstum war in Asien, wo ein Zuwachs von 0,9 Mio. Hektar verzeichnet werden konnte. Somit gibt es dort nun 3,7 Mio. Hektar. In Europa ist die Biofläche um 0,6 Mio. Hektar gewachsen; es sind nun 10.6 Mio. Hektar. Die Länder mit den größten Wachstumsraten sind China (+50.000 Hektar), Indien (+304.266 Hektar) und Spanien (+226 Hektar).

Ein Drittel aller ökologisch angebauten Landwirtschaftsfläche liegt in Ozeanien, gefolgt von Europa (29%) und Lateinamerika (18%). Australien ist nach wie vor das Land mit der größten Biofläche (12 Mio. ha, mit 97% Weideflächen). Die Länder mit dem größten Bioanteil sind die Falklandinseln (36%), gefolgt von Lichtenstein (29% und Österreich (20%). Zehn Länder haben einen Bio-Anteil von mehr als 10% ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Die Zahlen zeigen, dass in Ländern, wo Biolandbau gut in den Institutionen eingebunden ist, kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen ist. Europa ist ein herausragendes Beispiel, wo viele Länder Förderungsmaßnahmen kennen. Direktzahlungen, Beratungsdienste, Forschungs- und Vermarktungsdienstleistungen sind dort Ansporn für die Biobauern. Das unterstreicht die Wichtigkeit von Nationalen Aktionsplänen, wie diese von IFOAM und FiBL empfohlen werden. (FiBL)

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