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FDF-Rheinland-Pfalz: Perspektiven ausloten und selbstbewusst einfordern
Als erste Frau des betroffenen Verbandes wie als unmittelbar in Mitleidenschaft gezogene Unternehmerin konnte die Floristmeisterin Andreas Reipreich aus der Deichstadt gleich zwei Perspektiven in ihre Schilderungen einfließen lassen. Dem persönlichen Besuch voraus gegangen war ein Telefongespräch, in dem sich Christian Baldauf bei Andrea Reiprich bereits während der Zwangsschließung der Einzelhandelsgeschäfte auf dem Höhepunkt der Entwicklung nach den Sorgen und Nöten im Blumenfachhandel erkundigt hatte. Zwar habe sich die Lage zwischenzeitlich etwas normalisiert, so die Unternehmerin, von einer Beruhigung hin zu den gewohnten Abläufen und Einnahmen könne jedoch keinesfalls die Rede sein. Andrea Reiprich: „Pfingsten dürfte zum entscheidenden Datum werden. Bis dahin kaufen die Kunden für Garten und Balkon ein. Was danach kommt, ist mit viel mehr Fragezeichen als üblich versehen.“
Christian Baldauf zeigte Verständnis auch dafür, dass die Fachverbandspräsidentin die Begrifflichkeit einer „Neuen Normalität“ nicht gelten lassen möchte: Wenn Existenzen flächendeckend und branchenübergreifend bedroht sind, Eingriffe in das persönliche Leben zur Regel werden und sich Kunden und Verkäufer mit Masken gegenüber stehen müssten, sei dies eine außergewöhnliche Situation und keine Normalität, an die man sich gewöhnen wolle.
Als hingegen inakzeptabel bezeichnete es die FDF-Präsidentin, dass bei den angeordneten Einschränkungen zweierlei Maß angelegt worden sei. Während die meisten Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern den Blumenläden eine Geschäftsöffnung unter Auflagen erlaubt hätten, sei Rheinland-Pfalz bis zum Schluss rigoros bei seiner existenzbedrohenden Verweigerungshaltung geblieben. „Für die Marktketten mit Blumensortiment war dies durch ihr staatlich reguliertes Alleinstellungsmerkmal absolut ein Wettbewerbsvorteil“.
In diesem Zusammenhang äußerte Christian Baldauf die Befürchtung, dass in der Krise entstandene oder verstärkte Einkaufsmuster hin zum Groß- und Onlinehandel beibehalten würden. „Der Puls von Rheinland-Pfalz schlägt intakt durch einen kerngesunden Mittelstand mit gerade auch ganz vielen kleinen Geschäften“, erklärte Baldauf. Wer dies aufs Spiel setze, riskiere den Kollaps des kompletten Systems.
Der oberste Christdemokrat im Landtag interessierte sich während seines rund einstündigen Besuchs auch für den Austausch zwischen dem Verband und den zuständigen Landesministerien. Hiervon, so Andrea Reiprich, hätte sie sich wie alle FDF-Mitgliedsbetriebe mehr erhofft. „Das Wirtschaftsministerium verwies lapidar auf die Zuständigkeit des Arbeits- und Sozialministeriums und von dort kam eher beschwichtigende Wortakrobatik. Das war viel Nichts um Lärm“, fasste die Verbandspräsidentin die Ergebnisse der Schreiben an die Regierungsstellen zusammen.
Gleichwohl gelte es die Enttäuschung hinter sich zu lassen und konkrete Perspektiven für die Branche als Chance aus der Krise neu auszuloten. Dann müssten Maßnahmen jenseits rückzuzahlender Kredite auch selbstbewusst eingefordert werden. Auch in dieser Hinsicht sagte Christian Baldauf, der bei der Landtagswahl 2021 als Spitzenkandidat der CDU um das Amt des Ministerpräsidenten anritt, zu, die direkte Kommunikation weiter aufrecht zu erhalten. (FDF)
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