FAIRTRADE: Als Stabilitätsanker in stürmischen Zeiten

Trotz globaler Unsicherheiten setzt sich der Aufwärtstrend fort: FAIRTRADE-Produkte legten 2024 in Österreich erneut zu - besonders bei Kakao (+16,9%), Bananen (+8,6%) und Kaffee (+3,3%).

FAIRTRADE ist das weltweit führende Zertifizierungssystem, bei dem die Produzentinnen und Produzenten von einem Mindestpreis und einer genau festgelegten Prämie profitieren. Bild: FAIRTRADE.

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Marktanteile und höchste Vertrauenswerte zeigen: FAIRTRADE ist aus dem Alltag der Österreicher:innen nicht mehr wegzudenken.

Das Absatzwachstum wirkt sich messbar positiv auf das Leben der Menschen im Globalen Süden aus. Ihre erwirtschafteten Direkteinnahmen („Producer Benefit“) stiegen auf 88 Mio. US-Dollar, rund 11% mehr als im Vorjahr. FAIRTRADE beweist damit: Gerechtigkeit rechnet sich – für alle entlang der Lieferkette.

Globale Unsicherheiten – und ein verlässliches System

Die Turbulenzen der internationalen Handelspolitik zeigen, was der faire Handel seit langem fordert: „Handel kann Wohlstand schaffen, wenn er zu fairen Bedingungen stattfindet.“, erklärt Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich. „Denn Handel darf nicht bedeuten, dass nur der Stärkere gewinnt und alle anderen verlieren. FAIRTRADE wirkt diesem Ungleichgewicht seit mehr als 30 Jahren mit klaren Regeln und partnerschaftlichen Strukturen entgegen – und das mit wachsendem Erfolg.“

Ein Beispiel dafür ist Kaffee: Trotz volatiler Weltmarktpreise verzeichnete FAIRTRADE-Kaffee in Österreich ein Absatzplus von 3,3% auf mittlerweile 5.513 Tonnen – ein starkes Signal in einem global stark unter Druck stehenden Markt.

Vertrauen als Wachstumsmotor

FAIRTRADE-Produkte sind nicht nur breiter im Handel vertreten – sie genießen auch das Vertrauen der Konsument:innen. 98% kennen laut der heurigen GlobeScan-Studie das FAIRTRADE-Siegel, 87% vertrauen ihm. Davon profitieren auch die heimischen Partnerunternehmen. Mit einem geschätzten Gesamtumsatz von 706 Mio. Euro wuchs der FAIRTRADE-Markt 2024 in Österreich um 6,5% gegenüber dem Vorjahr. Dieses Wachstum ist unter anderem auf erfolgreiche Produktinnovationen, starkes Partnerengagement und eine weiterhin hohe Nachfrage der Österreicher:innen nach FAIRTRADE-Produkte zurückzuführen.

„Marktanteile von 36% bei Rosen, 34% bei Bananen und über 10% bei Tafelschokolade zeigen: FAIRTRADE ist längst kein Nischenprojekt mehr, sondern Teil des täglichen Einkaufs. Dieses Wachstum verdanken wir dem Zusammenspiel von Konsument:innen, Handelspartnern, Mitgliedsorganisationen und unserer Bildungs- und Kampagnenarbeit“, so Kirner.

Resilienz braucht Fairness

Ob Klimakrise, Lieferkettenprobleme oder Inflation – FAIRTRADE zeigt, dass wirtschaftliche Resilienz untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit verbunden ist. Die Menschen in den Ursprungsländern profitieren von stabilen Mindestpreisen, zusätzlichen Prämien sowie Schulungen vor Ort – und gewinnen damit jene Handlungsspielräume zurück, die ihnen im globalen Wettbewerb oft fehlen. „FAIRTRADE ist ein international verankertes System, das zeigt, wie Handel auch im 21. Jahrhundert funktionieren kann – und muss“, so Kirner abschließend.

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