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DWD: Ende der Trockenheit
Meist herrschte dabei eine milde Westströmung, so dass die Menschen im Flachland wieder keine weißen Weihnachten erlebten. Insgesamt fiel der Dezember bei wenig Sonnenschein und reichlich Niederschlag zu mild aus. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Überwiegend mildes Wetter und nur vorübergehend winterliche Temperaturen Mit 3,8°C lag im Dezember der Temperaturdurchschnitt um 3,0°C über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,6°C . Deutschland lag zunächst in sehr milder Luft, die die atlantischen Tiefdruckgebiete mitbrachten. So konnte man am 3. gebietsweise mehr als 15°C messen. In Andernach am Rhein, nordwestlich von Koblenz, kletterte das Quecksilber dabei mit 16,9°C bundesweit am höchsten. Vom 12. bis zum 15. streckte ein skandinavisches Hoch einen Keil nach Mitteleuropa aus, so dass vorübergehend etwas kältere Luft nach Deutschland gelangte. Über den schneebedeckten Flächen des Alpenvorlandes sanken die Temperaturen dabei vereinzelt in den strengen Frostbereich. In Oberstdorf zeigte das Thermometer am 13., 14. und 15. sogar unter -15°C und am 14. mit -18,2°C den bundesweit niedrigsten Wert im Dezember. Am 16. setzte wieder Milderung ein.
Endlich ergiebige Niederschläge – im Flachland keine weißen Weihnachten
Mit fast 105l/m² erreichte der Dezember 149% seines Solls von 70l/m². Die große Trockenheit ging durch die lange erhofften, größeren Niederschläge zu Ende. Diese erfassten hauptsächlich den Westen, die Mitte und den Süden Deutschlands, wo gebietsweise sintflutartiger Regen fiel. Große Mengen erhielt vor allem der Schwarzwald: Vöhrenbach-Urach meldete vom 23. auf den 24. eine Tagessumme von 104,2l/m², St. Blasien-Menzenschwand vom 21. bis zum 23. sogar 185l/m² und im ganzen Monat etwa 460 l/m². Deutlich trockener blieb der Nordosten mit örtlich unter 40l/m². Im Flachland zeigte sich der Winter lediglich am dritten Advent mit etwas Schnee, doch für weiße Weihnachten reichte es hier wieder nicht.
Zweiter sonnenscheinarmer Monat im Jahr 2018
Mit etwa 30 Stunden fehlten dem Dezember 25% zum Soll von 38 Stunden. Damit war der Dezember nach dem Januar der zweite sonnenarme Monat in diesem Jahr. Die Sonne zeigte sich am längsten vom Südschwarzwald bis zum Allgäu mit teils über 60 Stunden, im Sauerland dagegen örtlich kaum 15 Stunden.
Das Wetter in den Bundesländern im Dezember 2018
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)
Schleswig-Holstein und Hamburg: Die Temperatur in Schleswig-Holstein lag bei 5,0°C (1,8°C), die Niederschlagsmenge bei knapp 75l/m² (73l/m²) und die Sonnenscheindauer bei rund 25 Stunden (35 Stunden). Hamburg war mit 5,4°C (2,0°C) das zweitmildeste und mit kaum 20 Stunden (31 Stunden) ein sonnenscheinarmes Bundesland. Der Niederschlag summierte sich auf etwa 95l/m² (70l/m²).
Niedersachsen und Bremen: Niedersachsen gehörte mit 5,2°C (1,9°C) zu den milden Bundesländern. Die DWD-Experten ermittelten beinahe 90l/m² (70l/m²) und gut 25 Sonnenstunden (32 Stunden). Bremen war mit 5,5°C (2,2°C) das mildeste Bundesland. Beim Niederschlag erreichte es aufgerundet 70l/m² (64l/m²) und beim Sonnenschein knapp 30 Stunden (33 Stunden).
Mecklenburg-Vorpommern: Die Mitteltemperatur betrug hier 4,3°C (1,1°C). Mecklenburg-Vorpommern zeigte sich im Dezember mit knapp 65l/m² (52l/m²) als vergleichsweise niederschlagsarmes und mit rund 20 Stunden (37 Stunden) als sonnenscheinarmes Bundesland.
Brandenburg und Berlin: Brandenburg erreichte 4,3°C (0,9°C), war mit fast 60l/m² (50l/m²) ein vergleichsweise trockenes und mit etwa 20 Stunden (36 Stunden) ein sonnenscheinarmes Bundesland. Berlin kam auf 4,6°C (1,2°C). Es war mit rund 55l/m² (53l/m²) das trockenste und mit gut 15 Stunden (35 Stunden) das sonnenscheinärmste Bundesland.
Sachsen-Anhalt: Bei durchschnittlich 4,6°C (1,1°C) meldete Sachsen-Anhalt rund 65l/m² (46l/m²) und 30 Sonnenstunden (36 Stunden).
Sachsen: Sachsen war mit 3,1°C (0,3°C) das zweitkälteste Bundesland. Es kam beim Niederschlag mit über 95l/m² auf 159% des Solls (60l/m²), beim Sonnenschein dagegen mit kaum 25 Stunden (41 Stunden) auf nur 56%. Durch Regen in der Nacht zum 1., der auf gefrorenen Boden fiel, bildete sich in einem Streifen von Dresden bis nach Görlitz am Morgen starkes Glatteis. Während das Quecksilber in Garsebach bei Meißen an diesem Nachmittag auf 9°C kletterte, verharrte es 25 km südöstlich in Dresden-Strehlen bei 2°C. Große Schneemengen erhielt das Erzgebirge am 12.: In Deutschneudorf-Brüderwiese wuchs die Schneedecke von 7cm auf 37cm an. Einen Tag später konnte man dort mit 39cm die bundesweit höchste Schneedecke, abseits der Berggipfel, in diesem Monat messen.
Thüringen: Thüringen meldete im Dezember durchschnittlich 3,4°C (0,0°C), rund 90l/m² (64l/m²) und aufgerundet 30 Sonnenstunden (36 Stunden). Am Abend des 7. fuhr eine junge Frau auf der B62 bei Zella-Mehlis in Südthüringen in einen durch den starken Wind umgestürzten Baum und verletzte sich dabei schwer.
Nordrhein-Westfalen: In Nordrhein-Westfalen lag die Temperatur im Mittel bei 4,9°C (2,3°C), der Niederschlag bei mehr als 120l/m² (88l/m²) und der Sonnenschein bei fast 35 Stunden (37 Stunden).
Hessen: Für Hessen verbuchten die Meteorologen eine Mitteltemperatur von 3,7°C (0,8°C), eine Niederschlagsmenge von knapp 110l/m² (77 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von aufgerundet 25 Stunden (32 Stunden).
Rheinland-Pfalz: Hier betrug die Durchschnittstemperatur 3,9°C (1,3°C). Andernach am Rhein meldete am 3. ein Maximum von 16,9°C. Dies war im Dezember deutschlandweit die höchste Temperatur. Rheinland-Pfalz war mit beinahe 40 Stunden (38 Stunden) im Dezember das sonnenscheinreichste und mit nahezu 140l/m², das sind 182% des Solls (76l/m²), das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Anfang Dezember ging die lange Trockenheit durch kräftige Regenfälle zu Ende. Am Nachmittag des 3. schüttete es in Palzem an der Mosel, südwestlich von Trier, sogar so stark, dass zahlreiche Häuser überflutet wurden.
Saarland: Die mittlere Temperatur lag hier bei 3,8°C (1,5°C). Das mit Abstand niederschlagsreichste Bundesland kam mit mehr als 185l/m² auf 189% des Solls (98l/m²). Beim Sonnenschein kam das Saarland im Ländervergleich mit über 35 Stunden (40 Stunden) auf den zweiten Platz.
Baden-Württemberg: Baden-Württemberg war mit 3,2C (0,3°C) ein relativ kaltes und mit etwa 35 Stunden (45 Stunden) ein vergleichsweise sonniges Bundesland. Ein Streifen vom Südschwarzwald bis zum Allgäu war im Dezember mit örtlich über 60 Stunden das sonnenscheinreichste Gebiet Deutschlands. Während der Dezember 2016 mit 6,1l/m² extrem trocken ausgefallen war, verlief er 2018 mit beinahe 135l/m², das sind 161% des Solls (82l/m²), sehr niederschlagsreich: In Sankt Blasien-Menzenschwand fielen vom 1. bis zum 10. 234l/m² und vom 21. bis zum 23. 185l/m². In Elztal-Rittersbach am Südrand des Odenwalds kamen am 2. und 3. 48-stündig 108l/m² zusammen. Vom 23. auf den 24. meldete Vöhrenbach-Urach im Schwarzwald 104,2l/m² in nur 24 Stunden. Sturmböen des Tiefs „Stina“ warfen am 22. am Bodensee einige Bäume um. Auch der Katamaran von Konstanz nach Friedrichshafen stellte den Betrieb vorübergehend ein.
Bayern: Im Dezember war Bayern mit 2,5°C (-0,6°C) das kälteste Bundesland. Der Niederschlag erreichte mit etwa 130l/m² 172% des Solls (76l/m²). Der Sonnenschein lag mit gut 30 Stunden (44 Stunden) dagegen um 30% darunter. Die kälteste Dezembernacht war in Deutschland am 14.: In Oberstdorf sank das Quecksilber bis auf -18,2°C. Am Morgen des 4. meldete Balderschwang im Oberallgäu eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 91,6l/m².
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