Die virtuelle Versteigerung im Aufwind

Die Zeiten, bei denen alle Blumen und Pflanzen an den großen Zierpflanzenversteigerungen im Nordwesten Europas auch tatsächlich an der Käufertribüne vorbeifuhren, sind vorbei.

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Die Zeiten, bei denen alle Blumen und Pflanzen an den großen Zierpflanzenversteigerungen im Nordwesten Europas auch tatsächlich an der Käufertribüne vorbeifuhren, sind vorbei. Immer häufiger sitzen hundert oder mehr Einkäufer auf den großen Versteigerungstribünen und blicken in einen leeren Raum. Sie kaufen die Produkte nur anhand der Informationen, die ihnen auf riesigen LCD-Bildschirmen angezeigt werden, auf denen die elektronisch verarbeiteten Informationen erscheinen.

In den letzten Jahren nimmt die Zahl der Käufer an den Versteigerungstribünen sogar ab. Das bedeutet allerdings nicht, dass auch weniger verkauft wird, im Gegenteil. Die Käufer können dieselben Informationen, die auf den elektronischen Bildschirmen neben den Versteigerungsuhren angezeigt werden, auch auf ihrem Computer im eigenen Büro sehen und mit einem Knopfdruck eine Partie kaufen.

Damit brauchen Sie nicht mehr zur Versteigerung zu kommen und sparen eine Menge Zeit. Sie können sogar an jedem beliebigen Ort in Europa, an dem sie über eine schnelle Internetverbindung verfügen, an einer von Dutzenden Versteigerungsuhren einkaufen.

Durch das neue System ist endlich ein großer Wunsch der Versteigerungen in Erfüllung gegangen: das voneinander Abkoppeln des Informationsstroms, der Preisbildung und des physischen Produktes. Dies eröffnet eine Reihe von Perspektiven. Man benötigt weniger Stellfläche in den Versteigerungen und die Produkte müssen nicht unnötig hin und her transportiert werden. Der wichtigste Vorteil ist, dass die Produkte für den Verkauf nicht im Versteigerungsgebäude anwesend sein müssen, sondern beispielsweise während sie sich noch in der Gärtnerei befinden über die Versteigerungsuhren verkauft werden können. Der Produzent kann nämlich alle elektronischen Informationen über das Internet an die Versteigerung durchgeben, inklusive eines Produktfotos. Im Prinzip ist es möglich, dass die Produkte von der Gärtnerei direkt zum Käufer der Produkte geliefert werden, wenn die Mengen groß genug sind. Für Produzenten, beispielsweise aus Afrika und Südamerika, ist das von großer Bedeutung.

Die virtuelle Versteigerung bietet jedoch noch weitere Vorteile. Sie ermöglicht den Produzenten (den Mitgliedern der Versteigerung) direkten Zugang zum Einzelhandel. Auch der Informationsfluss innerhalb der Produktions- und Absatzkette verbessert sich und so verbessert die virtuelle Versteigerung die Effizienz der gesamten Kette.

Durch die Virtualisierung können Einzel- und Großhändler einfacher Webshops auf ihren Websites eröffnen. Deren Angebot kann dann ganz automatisch mit den Produkten gefüllt werden, die an der virtuellen Versteigerung eingekauft wurden. Die Versteigerungen in der EU erwarten, dass sich die Struktur des Sektors durch das Virtualisieren des Versteigerungsprozesses verändert. (BBH)

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