Bornheimer Spargel - Noch fleißige Erntehelfer gesucht

Gute Spargelstecher sind in Deutschland rar.

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Die Agrarwirtschaft befürchtet, dass es ihr an tatkräftigen Helfern aus dem In- und Ausland mangeln wird. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass viele osteuropäische Saisonkräfte ihren Dienst nicht wie eingeplant antreten. So ist auch in 2007 wieder die Zahl der verfügbaren Erntehelfer vor allem aus Polen zurückgegangen. Der Grund dafür liegt häufig in attraktiveren Arbeitsbedingungen im europäischen Ausland wie etwa in den Beneluxstaaten oder in Großbritannien.

Für die heimische Agrarwirtschaft werden der gezielte Einsatz und die professionelle Betreuung von Hilfskräften immer wichtiger. Ohne internationale Unterstützung ist die produktgerechte Ernte und Lieferung nicht gewährleistet. „Die erste Auslese beginnt bereits mit der sorgfältigen Auswahl der Erntehelfer“, betont Leonhard Palm, Vorsitzender des Verein Bornheimer Spargelanbauer e.V.. Hierzu zählt auch die gründliche Klärung aller arbeits-, steuer- und sozialrechtlichen Bedingungen. Nur so lassen sich die richtigen Kräfte finden und dauerhaft an das Unternehmen binden.

Wer heute ausländische Saisonkräfte beschäftigt, muss zunehmend komplexere Rahmenbedingungen beachten, weiß DHPG-Berater Peter Mandt aus jahrelanger Erfahrung. Die DHPG in Bornheim hat sich auf die Lohnbuchhaltung vor allem polnischer Saisonkräften spezialisiert. Die heimische Land- und Forstwirtschaft kann einen mehrsprachigen Rundum-Service von A wie „Anforderung“ bis Z wie „ZUS“ (Polnischer Sozialversicherungsträger) in Anspruch nehmen. So lassen sich schon im Vorfeld die Sozialversicherungspflichten für ausländische Erntehelfer prüfen und der tatsächliche betriebliche Aufwand ermitteln. Zeigt sich zum Erntebeginn ein Personalengpass, können gegebenenfalls kurzfristig noch zusätzliche Kräfte angefordert werden. Letztlich profitieren hiervon auch Spargel-Liebhaber, denn dies sichert erntefrische Produkte zu marktgerechten Preisen.

Ausländische Saisonkräfte richtig einstellen
Nur wer internationale Anforderungen berücksichtigt, kann Fallstricke bei der Beschäftigung ausländischer Saisonkräfte vermeiden. Aus der eigenen Beratungspraxis geben die DHPG-Experten wichtige Tipps, worauf die örtliche Agrarwirtschaft achten sollte:

1. Andere Länder, andere Regeln: Ausländische Arbeitnehmer unterliegen in vielen Fällen den sozialversicherungsrechtlichen Regelungen ihrer Herkunftsländer. Wer etwa polnische Erntehelfer beschäftigen will, sollte vorab prüfen, ob polnisches oder deutsches Sozialversicherungsrecht zur Anwendung kommt.

2. Ein Vertrag, viele Konsequenzen: Einzelne Regelungen im Arbeitsvertrag (zum Beispiel Unterkunft und Verpflegung) können weitreichende rechtliche Konsequenzen haben. Arbeitgeber sind gut beraten, die rechtlichen und steuerlichen Auswirkungen von Arbeitsverträgen im Vorfeld genau zu prüfen.

3. Viele Daten, ein Dokument: Auch bei Beschäftigung von ausländischen Saisonarbeitern unterliegen Arbeitgeber der Dokumentationspflicht. Es empfiehlt sich, Personalbögen in der jeweiligen Landessprache vorzuhalten, um eine vollständige und fehlerfreie Erfassung der Personaldaten zu gewährleisten.

4. Eine Meldung, viele Sprachen: Wer ausländische Saisonkräfte einstellt, unterliegt unter Umständen Meldeverpflichtungen im Herkunftsland oder gegenüber deutschen Behörden und Versicherungsträgern. Es ist dringend ratsam, der Meldeverpflichtung im Rahmen einer spezialisierten Lohnbuchhaltung direkt in mehreren Sprachen nachzukommen.

Über Steuerberater Peter Mandt, DHPG Bornheim:
Diplom-Kaufmann und Steuerberater. Seit 1983 bei der DHPG, ab 1996 Gesellschafter. Verantwortlich für Personal. Steuerliche und betriebswirtschaftliche Beratung von Betrieben der Land- und Forstwirtschaft mit Schwerpunkt Gartenbau, vielfältige Veröffentlichungen.

Über DHPG:
Die DHPG Dr. Harzem & Partner KG gehört zu den 15 größten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland. Zudem ist sie aktives Mitglied im Netzwerk NEXIA International. NEXIA zählt mit rund 620 Büros in 97 Ländern zu den größten Beratungsunternehmen weltweit. DHPG Bornheim ist mit ca. 50 Mitarbeitern einer von sechs Standorten im Rheinland.

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