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BIOFACH 2020: Kongressschwerpunkt "Bio wirkt!"
Vom 12. bis 15. Februar 2020 trifft sich die Biobranche auf der BIOFACH, der Weltleitmesse für Biolebensmittel. Unter dem Kongressschwerpunkt "Bio wirkt!" diskutiert die Branche zentrale Herausforderungen der Zukunft und welche Lösungsansätze eine ökologische Wirtschaftsweise liefert.
Bio wirkt – und das auf vielen Ebenen. Bio schützt das Wasser, steigert die Bodenfruchtbarkeit und stärkt Artenvielfalt. Bio schützt das Klima, ist gesund im ganzheitlichen Sinne und sichert Lebensgrundlagen. Biolandwirtschaft, -lebensmittelherstellung und -handel stärken das Gemeinwohl rund um den Globus. Wenn sich vom 12. bis 15. Februar 2020 die internationale Biobranche zu ihrem Jahresauftakt, der BIOFACH, Weltleitmesse für Biolebensmittel, im Nürnberger Messezentrum trifft, diskutiert der Sektor zentrale Herausforderungen der Zukunft und welche Antworten und Lösungsansätze eine ökologische Wirtschaftsweise liefert.
Louise Luttikholt, Geschäftsführerin der IFOAM ist überzeugt: "Bio-Bauern, -Verarbeiter und -Händler stärken Nachhaltigkeit auf vielen Ebenen. In zahlreichen Ländern weltweit ist die ökologische Wirtschaftsweise durch strenge, gesetzliche Normen geregelt. Doch ihr positiver Einfluss geht weit über das Prüfzeichen einer Öko-Kontrollstelle oder ein Bio-Zertifikat hinaus. Die Arbeitsweisen der Bio-Landwirtschaft inspirieren Millionen – von Landwirten bis zu Verbrauchern – sowie ganze Regionen, gemeinsam für eine nachhaltige und enkeltaugliche Zukunft zu arbeiten. Immer mehr Landwirte stellen auf Öko-Landbau um, immer mehr Menschen entscheiden sich für Bio-Produkte. Für die Öko-Branche bedeutet Bio allerdings mehr als eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Letztendlich geht es doch darum: Wir wollen unserer Umwelt, dem Wasser, dem Boden, der Biodiversität und dem Klima sowie den Erzeugern die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdienen. Das wollen wir mit dem Kongressschwerpunkt der BIOFACH 2020 unterstreichen!"
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW ergänzt: "Bio-Land- und Lebensmittelwirtschaft wirken direkt auf alle Lebewesen, von den kleinsten Mikroben in unserem Boden und den Tieren auf unseren Höfen bis hin zu Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen. Bio-Unternehmen beweisen nachhaltig bereits heute überall auf der Welt, dass es sich auszahlt, sorgfältig mit unseren natürlichen Ressourcen umzugehen. Ökonomie und Ökologie können Hand in Hand gehen! In größerem Maßstab übersetzt, sehen wir: Bio spielt eine wichtige Rolle, damit wir viele wichtige Ziele erreichen können – auf allen Ebenen. Bei den von den vereinten Nationen festgelegten Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDG) ebenso wie den Umwelt-, Klima- und Tierschutzzielen der EU und Deutschland."
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Bio bietet heute schon Lösungen für zentrale Herausforderungen der Zukunft. Erst kürzlich hat das staatliche Thünen-Institut in Deutschland das belegt und kommt in der weltweit größten Überblicks-Studie zu diesen Ergebnissen:
-Biolandbau schützt Wasser: Biolandbau reduziert den Stickstoffeintrag um durchschnittlich 28 Prozent. In 71 Prozent der Fälle schnitt Biolandbau beim Anfall kritischer Substanzen (Stickstoff, Pflanzenschutzmittel) besser ab.
-Biolandbau hält den Boden fruchtbar und baut neuen fruchtbaren Boden auf: Die Fruchtbarkeit des Bodens profitiert vom Biolandbau. Vorkommen und Biomasse von Regenwurmpopulationen sind im Durchschnitt um 78 Prozent bzw. 94 Prozent höher.
-Biolandbau fördert Artenvielfalt: Biolandbau wirkt sich auch positiv auf die Biodiversität aus. Insgesamt verfügen ökologisch bewirtschaftete Böden über 34 Prozent mehr Biodiversität. Bei den Spezies der Flora auf bebaubarem Land wurde auf Biobauernhöfen sogar ein Anstieg von 95 Prozent festgestellt. Bei Feldvögeln lag der Anstieg bei 35 Prozent.
-Biolandbau unterstützt den Kampf gegen den Klimawandel: Im Durchschnitt verfügen ökologisch bewirtschaftete Böden über einen 10 Prozent höheren organischen Kohlenstoffgehalt und binden, beziehungsweise speichern, mehr Kohlenstoff – jährlich 256 Kilogramm Kohlenstoff pro Hektar.
-Biolandbau schützt die Gesundheit: Biolandbau sorgt dafür, dass Schadstoffe nicht in die Natur und zu den Menschen gelangen. In der Verarbeitung von Bioprodukten kommen keine schädlichen Zusatzstoffe zum Einsatz. Und Kunden, die zu Bio greifen, tendieren auch dazu, lieber frisch zubereitete Speisen als Fertigprodukte und weniger Fleisch zu essen.
-Biolandbau schafft Einkommen für ganze Familien: Biolandbau bietet Menschen in ländlichen Gebieten eine zuverlässige Einnahmequelle. Dies trägt dazu bei, den ländlichen Raum zu stärken und stoppt Landflucht. So spielt die ökologische Landwirtschaft eine zentrale Rolle bei einer nachhaltigen Entwicklung.
Diese exemplarischen Ergebnisse zeigen, so Branchenexpertinnen und Branchenexperten, dass es beim 'ökologischen Fußabdruck' um weit mehr geht als wirtschaftlichen Erfolg. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, BÖLW: "Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen: Bio steht für ein zukunftsorientiertes Wirtschaftssystem, in welchem Preise die ökologische Wahrheit widerspiegeln und die Nahrungsmittelproduktion fair und nachhaltig gesteuert wird. Jeder Hektar Öko-Fläche und jedes Bio-Lebensmittel tragen heute schon zur nachhaltigen Zukunft unseres Planeten bei. Bio-Landbau ist der Weg, wie wir unsere Nahrungsmittelproduktion wirklich wirksam umbauen."
Louise Luttikholt, IFOAM: "Es mag sein, dass wir heute noch nicht genau wissen, wie unsere Ernährungssysteme morgen aussehen werden. Doch wir können auf die Erfahrungen von Millionen Bio-Bauern, verarbeitenden -Betrieben und -Händlern weltweit zurückgreifen und die Innovationen im Bio-Landbau hochrechnen. Dann wird schnell klar, was wir unweigerlich brauchen und was auch möglich ist: eine nachhaltige Lebensmittelproduktion, welche die Belastungsgrenzen der Erde nicht überschreitet und in die Gemeinden vor Ort eingebettet ist. Eine Lebensmittelproduktion, die die Umwelt schont und gleichzeitig den Menschen ein Auskommen bietet! Uns ist wichtig, dass Kunden, Produzenten und Politiker die Ernährungswende als Chance sehen. Ergreifen wir sie also mit beiden Händen. Nur wenn wir wirklich verstehen, welch riesige Vorteile uns Bio bietet, können wir systemische Antworten geben, sinnvoll Argumente austauschen und den Umbau beflügeln. Wir in der Branche sind uns ebenfalls darüber bewusst, dass wir auch Öko stetig weiterentwickeln müssen, mehr in Forschung und die Ausbildung von Fachkräften investieren und uns auf politischer Ebene dafür einsetzen müssen, den Umbau zu beschleunigen."
Den Kongressschwerpunkt der BIOFACH gestalten alljährlich der internationale Schirmherr der BIOFACH, IFOAM – Organics International, gemeinsam mit dem nationalen ideellen Träger, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel. (Biofach)
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