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BdB: Nachruf auf Martin Nagel
Die Geschichte der deutschen GartenBaumschulen, die offiziell im Jahre 1979 mit der Gründung eines BdB-Arbeitskreises "GartenBaumschule" begann, ist mit dem Namen Martin Nagel untrennbar verbunden. Mit seiner GartenBaumschule in Hiddenhausen gaben er und seine Frau Ingrid der Begrifflichkeit GartenBaumschule erst die Inhalte, die heute für die Philosophie der gesamten Gruppe stehen. Der Betrieb der Eheleute Nagel war bereits in den 80er Jahren vorbildlich in allen Aspekten. Die Verkaufsflächen waren verkaufsfördernd, modern und ansprechend gestaltet. „Sauberkeit und Ordnung sind die Grundlage aller Präsentation", so Nagel damals.
Den Baumschulbetrieb hatte er am 1. Juli 1965 im Alter von 24 Jahren von seinem Vater übernommen und legte 1967 die Meisterprüfung ab. Seit 1976 war er nebenberuflich als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Gartenbau der LWK Westfalen-Lippe tätig. Eine Tätigkeit, die er nach der Betriebsabgabe auch als Rentner noch viele Jahre ausfüllen sollte.
Aber damit nicht genug. Nebenbei engagierte sich Martin Nagel für den GBV. 1993 übernahm er sogar den Vorsitz der GartenBaumschulen, und zwar zu einer Zeit, als sich die Austritte häuften. Das Wettbewerbsumfeld hatte in puncto Quantität und Qualität wesentlich zugenommen, aber das Angebot der GartenBaumschulen war gleichgeblieben. Nagel forderte deshalb: Mehr Rezepte als Konzepte. Er dachte erstmals an eine Punktvergabe für Aktivitäten. Die ersten Ansätze eines "freiwilligen Aktionszwangs" wurden diskutiert, mit dessen Hilfe die GartenBaumschulen wieder mehr Fahrt aufnehmen sollten. Dies bedeutete aber keine Abkehr von der bewährten Losung, "für jedes Mitglied etwas bieten zu wollen". Zusammen mit Helmut Maethe (Haan) brachte er 1995 das neue Konzept für die Zukunft der EinzelhandelsBaumschulen innerhalb des BdB auf den Weg. In der Folge wurde der GartenBaumschulen BdB e.V. (GBV) als Zweigverein des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) e.V. gegründet. Auch nahmen die Handelsaktivitäten der GartenBaumschulen ab 1996 beträchtlich zu. Um diese abwickeln zu können, wurde die GBV MaxiGrün GmbH gegründet. Auch hier sprang Nagel ein, als Not am Mann war. Als kurzfristig ein Geschäftsführer gesucht wurde, übernahm er ohne Umschweife und voller Gottvertrauen diese Aufgabe. Dabei musste er sich komplett auf die Arbeit der Geschäftsstelle verlassen, ohne selbst im Tagesgeschäft aktiv zu sein. Aber Vertrauen und Zuversicht waren wesentliche Charakterzüge Nagels.
Auf der Rückseite einer Autogrammkarte - aus seiner Zeit als Fernsehgärtner des WDR - steht sein Lieblingsspruch:
Pflanz' einen Baum. Und kannst du auch nicht ahnen, wer einst in seinem Schatten tanzt; Bedenk', oh Mensch, es haben deine Ahnen eh' sie dich kannten, auch für dich gepflanzt. Die GartenBaumschulen haben Martin Nagel sehr viel zu verdanken und werden sein Andenken in Ehren halten. (BdB)
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