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Bayer: Neues Herbizidmolekül gefunden
Aus der Pipeline der Division Crop Science gingen im Jahr 2019, 55 Schlüsselprojekte und Weiterentwicklungen von Formulierungen hervor. Gleichzeitig konnte das Unternehmen Landwirten weltweit über 450 neu auf den Markt gebrachte Hybride und Sorten von Mais, Sojabohnen, Baumwolle und Gemüse anbieten. Die jährlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) von Crop Science in Höhe von 2,3 Mrd. Euro treiben die produktivste Pipeline in der Branche an. Mit einem geschätzten Spitzenumsatzpotenzial von bis zu 30 Mrd. Euro setzt Bayer seine F&E-Investitionen kontinuierlich in innovative Produkte um, die bei der Bewältigung der komplexen Herausforderungen unterstützen, denen sich Landwirtschaft, Verbraucher sowie der ganze Planet zukünftig gegenübersehen.
„Wir bei Bayer möchten unseren Beitrag dazu leisten, einige der größten globalen Herausforderungen zu bewältigen. In der Landwirtschaft bedeutet das, die Welt zu ernähren, ohne unseren Planeten und seine Ökosysteme zu überfordern. Landwirtschaftliche Betriebe jeder Größe brauchen Innovationen, die es ihnen erlauben, nicht nur ausreichende Mengen gesunder Lebensmittel zu produzieren, sondern dies auch auf nachhaltige Weise zu tun und so die Erde nicht zu überlasten“, so Liam Condon, Bayer-Vorstandsmitglied und Leiter der Division Crop Science. „Dieses gemeinsame Ziel eint unsere Mitarbeiter und unsere konkurrenzlose Pipeline trägt zur Erreichung dieses Ziels bei.“
Die Führungsposition von Bayer gründet auf einer Innovationsstrategie, die schrittweise und disruptive F&E-Ansätze gleichermaßen nutzt. Mit einem einzigartigen Fachwissen über Saatgut und Pflanzeneigenschaften, Pflanzenschutz und digitale Landwirtschaft investiert Bayer gleichzeitig in die Verbesserung bereits auf dem Markt befindlicher Hochleistungsprodukte und in die Umsetzung visionärer Ideen für eine neue Landwirtschaft.
Pipeline-Fortschritte
Bayer kündigt ein neues Herbizidmolekül an, welches den ersten neuen Nachauflauf- Wirkmechanismus für Unkrautbekämpfung in großen Ackerbaukulturen seit 30 Jahren bietet. Um Herbizidresistenzen entgegen zu wirken, sind verschiedene Wirkmechanismen in der Unkrautbekämpfung nötig. Zudem ermöglichen Herbizide landwirtschaftliche Praktiken, die die Freisetzung von Treibhausgasen begrenzen, wie etwa die Direktsaat ohne vorherige Bodenbearbeitung. Herbizidresistenzen aufzuspüren ist eine der großen Herausforderungen in der Branche. Die kontinuierlichen Investitionen von Bayer, seine führende Substanzbibliothek sowie seine fortschrittlichen Screeningmethoden haben nun einen Durchbruch ermöglicht. Das neue Molekül in Phase 2 des frühen Entwicklungsstadiums hat in ersten Forschungsarbeiten die Eindämmung wichtiger resistenter Gräser bewirkt. Diese Arbeiten zeigen, dass Bayer seinem langfristigen Engagement näher kommt, in den nächsten zehn Jahren etwa 5 Mrd. Euro in zusätzliche Methoden zur Unkrautbekämpfung zu investieren. Die Entdeckung dieses neuen Moleküls wird um ein Grundlagenforschungsprogramm zur biotechnologischen Einbringung der entsprechenden Herbizidtoleranz in Nutzpflanzen ergänzt. Erste Ansätze werden bereits ausgewertet.
Es wird erwartet, dass der „Short-Stature“ Mais von Bayer ein wesentlich flexibleres Pflanzenmanagement ermöglicht und dadurch auch Vorteile für die Umwelt bringt.
Da Pflanzen dieses Maistyps deutlich niedriger wachsen als gewöhnliche Hybridsorten, können Landwirte sie während der Saison leichter bearbeiten. So können z.B. Betriebsmittel wie Stickstoff präziser ausgebracht werden, nämlich genau dann, wenn die Pflanzen ihn am dringendsten benötigen. Manche Short-Stature Maishybride können außerdem dichter gesät werden: So kann auf derselben Fläche mehr Mais produziert werden und der Boden- und Wasserbedarf pro Ertragseinheit fällt potenziell geringer aus. Der kleinere Wuchs begünstigt darüber hinaus die Standfestigkeit einschließlich einer besseren Widerstandsfähigkeit gegen Stängelbruch und Lager, was Ernteausfälle minimieren soll - auch bei schwierigen Umweltbedingungen wie starkem Wind oder Wetterextremen. Sowohl der Züchtungsansatz als auch der biotechnologische Ansatz zur Erzeugung einer „Short-Stature“ Maissorte sind in die Phase 3 eingetreten. Daneben präsentierte das Unternehmen einen dritten Weg: ein Grundlagenforschungsprojekt auf Basis eines Genomeditierung-Ansatzes.
Klassenbeste Produkte noch besser machen
Mit XtendFlex® Sojabohnen soll die nächste Generation der Unkrautbekämpfung im Sojabohnenanbau in diesem Frühjahr in den USA auf den Markt kommen. Dieses Projekt baut auf der Grundlage von Roundup Ready 2 Xtend® Sojabohnen auf und verleiht Toleranz gegenüber einem weiteren Herbizid, nämlich Glufosinat. Neben XtendFlex® hat Bayer Herbizidtoleranzeigenschaften der vierten und fünften Generation in Sojabohnen weiterentwickelt, die Toleranzen gegenüber sechs Herbizidwirkstoffklassen aufweisen, die bis 2030 auf den Markt kommen sollen. Damit ist Bayer in diesem Bereich branchenführend.
Von F&E zu maßgeschneiderten Lösungen mit Mehrwert für die Landwirtschaft
In der Landwirtschaft gibt es keine Patentlösungen. Vielmehr muss jede Produktkombination exakt an die Bedürfnisse der jeweiligen Ackerfläche angepasst werden. Digitale Werkzeuge ermöglichen ein tieferes Verständnis dieser Bedürfnisse, was Bayer wiederum hilft, immer schneller auf individuelle ackerbauliche Herausforderungen reagieren zu können. Climate FieldView™, die marktführende Plattform für digitale Landwirtschaft, ist jetzt in mehr als 20 Ländern verfügbar. Sie bietet eine umfassende, miteinander verbundene Palette an Werkzeugen für datengestützte Entscheidungen zur Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktivität. Dank des Mehrwerts, den diese Technologie der Landwirtschaft bietet, wurde sie international rasch angenommen. Der innovative Nutzen von FieldView™, aus Daten handlungsweisende Erkenntnisse zu generieren, hat dazu geführt, dass weltweit bereits mehr als 38 Mio. Hektar landwirtschaftlicher Flächen im System registriert sind – mehr als bei jeder anderen vergleichbaren Plattform.
Als erste Applikation seiner Art ermöglicht Seed Advisor eine bessere Entscheidungsfindung durch ein Vorhersage-Modell, das die branchengrößte, firmeneigene Saatgutbibliothek in Kombination mit regionalen Saatgut-Performance-Daten nutzt, um vorauszusagen, welche Hybridsorten die besten Erträge für den jeweiligen Acker erzielen. Leistungstests im Anbauzeitraum 2017 bis 2019 zeigten in Feldversuchen einen gleichbleibenden Mehrertrag von 400 bis 600 kg Mais pro Hektar. Mit den für 2021 geplanten vorkommerziellen Ausdehnungen auf drei weitere Staaten soll das System auf deutlich mehr Hektar Maisanbauflächen in den USA erweitert werden. In Südamerika wird Advanced Seed Prescriptions dazu eingesetzt, das Ertragspotenzial voll auszuschöpfen. Dabei werden historische Daten oder Bildaufnahmen zur Ackergesundheit mit den firmeneigenen Untersuchungsergebnissen kombiniert, um anhand persönlicher Ertrags- oder Rentabilitätsziele maßgeschneiderte Empfehlungen für die individuelle und variable Aussaatdichte geben zu können. In Brasilien und Argentinien haben entsprechende Versuche einen durchschnittlichen Mehrertrag von 215 Kilogramm pro Hektar ergeben.
Der Züchtungsvorteil von Bayer ergibt sich aus der Kombination hochentwickelter Züchtungsverfahren, datenwissenschaftlicher Methoden und digitaler Analyseplattformen mit der weltweit größten Keimplasmabibliothek. Neuartige Anwendungen im maschinellen Lernen und in künstlicher Intelligenz erlauben es, immer schneller und optimale Produkte für individuelle Bedürfnisse zu entwickeln. Je früher in der Pipeline die bestmöglichen Produkte erkannt werden, desto umfassender lassen sie sich in Feldversuchen unter verschiedensten Bedingungen testen und desto mehr wertvolle Erkenntnisse zum Produkt werden so schon während der Entwicklung gesammelt. Auf diesen Daten gründet der Erfolg der neuen Hybriden und Sorten, die Bayer der Landwirtschaft jedes Jahr anbieten kann. Bei Mais zeigt sich dieser Erfolg in der Marktführerschaft von Bayer in fünf der sechs wichtigsten Maisanbaugebiete weltweit.
Bayer sieht Investition in Innovation als Investition in eine nachhaltigere Landwirtschaft für die nächste Generation
Die Innovationen von Bayer zielen insbesondere darauf ab, den Ertrag pro Hektar zu erhöhen, die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft weiter zu verringern und bessere Entscheidungen anhand fundierter Daten zu ermöglichen. Zu diesem Engagement für mehr Nachhaltigkeit gehört auch, diese Innovationen landwirtschaftlichen Betrieben jeglicher Größenordnung auf der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen.
Die Markteinführung der unternehmenseigenen ThryvOn™ Technology, einem System zum Schutz vor Blattwanzen und Thripsen in Baumwolle, wird für 2021 erwartet. Indem sie gesundes Pflanzenwachstum fördert und den potenziellen Ertrag vor Schädlingen schützt, die bisher nicht durch ein biotechnologisch verliehenes Merkmal abgewehrt werden konnten, wird die ThryvOn™ Technology einen erheblichen Mehrwert im Baumwollanbau liefern. Fortschritte in der biotechnologisch erzeugten Insektenresistenz verringern den Bedarf an Insektizidanwendungen auf der Pflanze und verbessern die Produktivität pro Hektar.
Dank fortschrittlicher Formulierungen, strengeren Sicherheitsstandards und größerer Effizienz beinhalten heutige Pflanzenschutzlösungen sicherere und wirksamere Substanzen als je zuvor – ein Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit an der Weiterentwicklung der Produktpalette von Bayer. Ein Beispiel ist die iblon™-Technologie, ein neuartiges Fungizid für den Getreideanbau. Mit iblon™ behandelter Weizen erzielte durchschnittlich um 2,2% höhere Erträge als der Marktstandard, was für die Landwirte mehr Effizienz und Nachhaltigkeit auf allen unternehmerischen Ebenen bedeutet.
„Wir setzten unsere Forschung und Entwicklung in Lösungen für die Landwirtschaft um, die die Produktivität steigern, neue Werte schaffen und den Einsatz von Betriebsmitteln reduzieren, die für die Pflanzenproduktion notwendig sind“, erklärt Bob Reiter, Leiter Forschung und Entwicklung der Division Crop Science. „Dank unserer führenden Positionen über verschiedene Technologieplattformen hinweg ist Bayer bestens aufgestellt, um Lösungen zu finden, zu kombinieren und passgenau zu gestalten. Wir erfüllen damit einen bisher ungedeckten Bedarf und entwickeln neue Ideen für die landwirtschaftliche Produktion – zum Nutzen der Landwirtschaft, der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie unseres Planeten.“ (Bayer)
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