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BASF: Ergebnis in schwierigem Marktumfeld
In einem schwierigen Marktumfeld sank der Umsatz der BASF-Gruppe im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,7% auf 17,3 Mrd. Euro. „Wir verzeichneten eine geringe Nachfrage aus unseren wichtigsten Abnehmerbranchen, mit Ausnahme der Automobilindustrie“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller bei der Erläuterung der Ergebnisse gemeinsam mit Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann.
Bereits am 12. Juli hatte BASF den Ausblick für 2023 angepasst und vorläufige Zahlen vorgelegt. Ausschlaggebend für den Umsatzrückgang waren geringere Preise, insbesondere in den Segmenten Chemicals, Surface Technologies und Materials. Agricultural Solutions konnte Preissteigerungen durchsetzen. Ein niedrigerer Absatz infolge einer schwächeren Nachfrage belastete die Umsatzentwicklung in allen Segmenten. Darüber hinaus dämpften Währungseinflüsse den Umsatz.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag im zweiten Quartal 2023 mit 1,0 Mrd. Euro um 1,3 Mrd. Euro unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Nahezu alle Segmente trugen mit erheblichen Ergebnisrückgängen dazu bei, vor allem aber Chemicals und Materials. Im Segment Agricultural Solutions nahm das EBIT vor Sondereinflüssen leicht ab. Surface Technologies erzielte ein leichtes Ergebniswachstum. Sonstige verbesserte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich. Das EBIT sank um 1,4 Mrd. Euro auf 974 Mio. Euro. Hierin enthalten war das Ergebnis von integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von 22 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 101 Mio. Euro).
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) verringerte sich im zweiten Quartal 2023 um 1,3 Mrd. Euro auf 1,9 Mrd. Euro und das EBITDA um 1,5 Mrd. Euro auf 1,9 Mrd. Euro. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich auf 499 Mio. Euro, nach 2,1 Mrd. Euro im Vorjahresquartal.
Cashflow-Entwicklung im zweiten Quartal 2023
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug im zweiten Quartal 2023 rund 2,2 Mrd. Euro und lag damit um 950 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal um 381 Mio. Euro auf 1,3 Mrd. Euro. Der Free Cashflow lag somit im zweiten Quartal 2023 bei 905 Mio. Euro, eine Verbesserung von 569 Mio. Euro gegenüber dem zweiten Quartal 2022.
Entwicklung der BASF-Segmente im zweiten Quartal 2023
Im Segment Chemicals nahm der Umsatz im zweiten Quartal 2023 um 38,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab und lag bei 2,7 Mrd. Euro. Gesunkene Rohstoffpreise verbunden mit einem massiven Angebotsüberschuss und einer geringeren Nachfrage resultierten in niedrigeren Preisen in beiden Unternehmensbereichen. Verglichen mit dem Vorjahresquartal ging das EBIT vor Sondereinflüssen um 76,3% zurück und lag bei 202 Mio. Euro.
Der Umsatz im Segment Materials ging um 25,8% gegenüber dem starken Vorjahresquartal zurück und erreichte 3,6 Mrd. Euro. Der Umsatzrückgang resultierte im Wesentlichen aus erheblich niedrigeren Preisen in allen Regionen aufgrund gesunkener Rohstoffpreise. Die Nachfragesituation verschlechterte sich zunehmend im zweiten Quartal 2023 und belastete die Umsatzentwicklung zusätzlich. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 60,4% im Vergleich zum Vorjahresquartal und lag bei 265 Mio. Euro.
Im Segment Industrial Solutions ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 22,5% zurück und erreichte 2,1 Mrd. Euro. Die Entwicklung war maßgeblich auf einen starken Absatzrückgang infolge einer geringeren Nachfrage zurückzuführen. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 61,6% auf 124 Mio. Euro im zweiten Quartal 2023.
Im Segment Surface Technologies verringerte sich der Umsatz um 22,4% gegenüber dem zweiten Quartal 2022 auf 4,2 Mrd. Euro. Maßgeblich für die Umsatzentwicklung des Segments waren erheblich gesunkene Edelmetallpreise im Unternehmensbereich Catalysts. Das Segment steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,5% und lag bei 230 Mio. Euro. Ein deutliches Ergebniswachstum von Coatings überkompensierte den Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen von Catalysts.
Der Umsatz im Segment Nutrition & Care nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17,4% auf 1,7 Mrd. Euro ab. Die Umsatzentwicklung war auf nachfragebedingt stark gesunkene Mengen in allen Arbeitsgebieten zurückzuführen. Das EBIT vor Sondereinflüssen des Segments ging um 84,8% auf 33 Mio. Euro zurück.
Der Umsatz im Segment Agricultural Solutions verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,3% und lag bei 2,2 Mrd. Euro. Maßgeblich war ein Rückgang der Mengen, bedingt durch höhere Lagerbestände im Handel in einzelnen Kernmärkten sowie gesunkene Agrarrohstoffpreise. Das EBIT vor Sondereinflüssen blieb mit 213 Mio. Euro insbesondere aufgrund der geringeren Mengen um 4,3% unter dem des Vorjahresquartals.
Der Umsatz von Sonstige nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30,0% ab und lag bei 799 Mio. Euro. Ausschlaggebend hierfür war der Umsatzrückgang im Rohstoffhandel. Verglichen mit dem Vorjahresquartal verbesserte Sonstige das EBIT vor Sondereinflüssen um 64,1% auf minus 60 Mio. Euro. Dies war vor allem auf einen verbesserten Beitrag der Versicherungsgesellschaften zurückzuführen.
Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Mit einer Reihe von Maßnahmen verbessert BASF ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wie bereits Ende Februar veröffentlicht, führt das Unternehmen ein Kosteneinsparprogramm mit Schwerpunkt Europa durch und passt seine Verbundstrukturen am Standort Ludwigshafen an. „Zusammen mit den bereits laufenden Initiativen in unseren weltweiten Serviceeinheiten werden wir die Fixkosten bis Ende 2026 senken, so dass sie ab dann Jahr für Jahr rund 1 Mrd. Euro weniger betragen werden“, so Elvermann. Bis Ende 2023 erwartet BASF, bereits eine jährliche Ersparnis von mehr als 300 Mio. Euro aus dem Kosteneinsparprogramm zu erreichen. „Zusätzlich unterziehen wir unsere Fixkosten kontinuierlich einer strikten Überprüfung und vermeiden diskretionäre Kosten, wo immer dies möglich ist. Wir haben verstärkt das Cash-Management im Blick, um unseren Free Cashflow zu optimieren. Im weiteren Verlauf des Jahres werden wir den Abbau von unseren Lagerbeständen weiter vorantreiben“, so Elvermann.
Ausblick 2023 für die BASF-Gruppe
„Wir erwarten für das zweite Halbjahr 2023 auf globaler Ebene keine weitere Abschwächung der Nachfrage. Denn die Lagerbestände an Chemierohstoffen in den meisten Kundenindustrien wurden bereits stark abgebaut“, so Brudermüller. „Allerdings erwarten wir nur eine zaghafte Erholung, da wir davon ausgehen, dass die weltweite Nachfrage nach Konsumgütern schwächer wachsen wird als bisher angenommen. Damit werden auch die Margen unter Druck bleiben.“ (BASF)

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