Arbeitskreis Spargel tagte in Rastatt

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Der Arbeitskreis Spargel der Bundesfachgruppe Gemüsebau veranstaltete seine 61. Tagung vom 15. bis 16. September 2003 in Rastatt. Unter der Leitung des Vorsitzenden, Dr. Christoph Wonneberger, Osnabrück, berieten 25 deutsche Spezialspargelberater über aktuelle Fragen aus den Anbaugebieten Deutschlands. Auf dem Programm stand u. a. das Thema "Harmonisierung der Nährstoffentzüge für die Düngeverordnung auf Bundesebene". Hierzu wurde die Einrichtung einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Dr. Peter-J. Paschold beschlossen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe wollen u. a. die neuen Erkenntnisse der Stickstoffbildung und -entzüge bei Spargel bundesweit zusammenfassen.

 

Situationsberichte aus einigen Anbaugebieten in Deutschland ergaben folgendes Bild über die Spargelsaison 2003: Im Nordwesten gab es eine Erntemengensteigerung gegenüber 2002 von 15 - 20%. Bei Neupflanzungen war ein witterungsbedingt späterer Austrieb zu verzeichnen. Im Westen und auch in anderen Teilen des Bundesgebietes entwickelte sich die Folientechnik und deren Einsatz im Spargelanbau weiter. Ca. 80% der Spargelflächen werden z.B. in Westfalen-Lippe inzwischen mit Folie abgedeckt. In Sachsen-Anhalt und in der Mitte des Bundesgebietes gab es einen relativ späten Beginn der Spargelernte. Marktbedingt wurde in Sachsen-Anhalt die Spargelanbaufläche leicht reduziert.

 

Aus allen Gebieten wurde berichtet, dass zwar in diesem Jahr direkte Trockenschäden beim Spargel kaum erkennbar waren. Es ist aber zu vermuten, dass bei nicht beregnungsfähigen Spargelanlagen die Schäden im nächsten Jahr erkennbar werden.

 

Über die aktuellen berufsständischen Themen wie: Stand der Einführung des Qualitätssicherungssystems für Obst und Gemüse, die Situation bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln und Regelungen zur Beschäftigung ausländischer Saisonarbeitskräfte informierten Alfons Hester und Jochen Winkhoff von der Bundesfachgruppe Gemüsebau.

 

Weitere wichtige Inhalte waren: PH-Werte und evtl. Kalkung bei Spargeljungpflanzen, die Temperaturmessungen bei Foliensystemen 2003, das Verhalten von Reservekohlenstoffen bei Spargel und der Stand zu Spargelfusariosen. Einen Schwerpunkt bildete ferner das Thema geschmacksbeeinflussende Faktoren bei Spargel. Die Spargelberater waren sich einig, dass gerade der Geschmack bei Spargel für die Zukunft einer der wichtigsten Punkte sein wird, wobei die Faser oder Holzigkeit, die Bitterkeit, die Süße und der Geruch (Aroma) als Kriterien für eine gute Geschmacksausrichtung gelten können.

 

Im Rahmen der Tagung wurde die Südwestdeutsche Saatzucht Dr. Hans Rolf Späth in Rastatt besichtigt. Auf den dortigen Spargelflächen erfolgte eine überzeugende Demonstration über den Einsatz von verlustmindernden Düsen bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln.

Die nächste Arbeitskreissitzung findet Mitte September 2004 in Brandenburg statt. (ZVG)

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