Apfelwickler attackieren Obstplantagen

Schädlinge breiten sich durch Klimawandel im Norden aus - Forscher in Jork erproben umweltfreundliche Bekämpfung.

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Der Klimawandel wird in den kommenden Jahren nach Expertenansicht zu einem verstärkten Auftreten von Obstschädlingen im Alten Land führen. Das berichtet "Welt online". Angesichts steigender Temperaturen führe schon heute der sogenannte Apfelwickler zu wachsenden Problemen in den Apfelplantagen, sagte der Sprecher der Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork (Kreis Stade), Matthias Görgens, gegenüber dem Portal. Zudem werde in den südlichen Gebieten immer häufiger die Kirschfruchtfliege beobachtet, die es bislang im Alten Land nicht gab. Über ein wissenschaftliches Begleitprogramm will die OVA nun Möglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung finden.

Größte Sorge bereite den Bauern derzeit der Apfelwickler. Laut Görgens habe er sich bislang aufgrund der niedrigeren Temperaturen an der Elbe nicht so stark vermehren können wie beispielsweise in den Apfelplantagen am Bodensee. Als Folge der wärmeren Sommermonate sei aber auch hierzulande zu beobachten, dass zwei oder mehr Apfelwickler-Generationen in einer Saison heranwachsen würden. Unter weniger günstigen Bedingungen bilde der Schädling nur eine Generation pro Jahr, die vorwiegend im Mai und Juni fliege. Den Wickler wollten die Obstbauern nun mit einem biologischen Verwirrspiel beim Wickel nehmen. Auf rund 280 Hektar Anbaufläche erproben sie derzeit sogenannte Duftstoff-Lockfallen, wie sie in der Forstwirtschaft gegen Borkenkäfer eingesetzt würden. (hr)

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