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Apfel-Sortieranlage eingeweiht
Nach 5-monatiger Bauzeit wurde am Freitag in Kressbronn eine der größten Apfel-Sortieranlagen Europas eingeweiht.Gemeinsam mit rund 200 Gästen aus Politik und Wirtschaft, darunter die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch, feierte die BayWa AG die offizielle Einweihung des Neubaus.
„Mit dieser Investition bündeln wir unsere Kompetenz bei Tafelkernobst in der Bodenseeregion“, sagte Dr. Josef Krapf, der für diesen Bereich verantwortliche BayWa-Vorstand, bei der Einweihung. Mit diesem Schritt baue das Unternehmen die Marktposition der Sparte aus und werde seinen Platz eins im deutschen Anbietermarkt festigen, so Krapf weiter. Die ständig steigenden Qualitätsanforderungen von Seiten des Lebensmitteleinzelhandels und des Endverbrauchers könnten mit der ausgefeilten Technik nun leichter erfüllt und Kapazitäten weiter ausgebaut werden.
Vom Sammellager zum Hightech-Standort
In Kressbronn, einem von insgesamt sechs Obst-Produktionsstandorten der BayWa in Württemberg, wurde schon vorher in großem Stil gelagert, sortiert und verpackt. Seit den Anfängen Mitte der 60er Jahre – damals entstand eine Sammelstelle – entwickelte sich der Standort kontinuierlich: Sortiertechnik und Kühltechnik (das bisherige Kühllager fasst allein 13.000 Tonnen Ware) verbesserte und baute der Betrieb Schritt für Schritt aus.
Die Neuinvestition in Höhe von 8,5 Mio. Euro steigert die Leistungsfähigkeit des Standortes noch einmal deutlich. Der 5 000 Quadratmeter große Erweiterungsneubau auf der Westseite des Geländes beherbergt die 10-bahnige Sortieranlage, ein weiteres Kühllager für 1.200 Tonnen Kernobst und zwei zusätzliche Verpackungslinien. In acht Stunden bewältigen Sortier- und Verpackungstechnik jeweils 200 Tonnen Äpfel.
Der Weg durch die Anlage
In den Kühlräumen lagern die angelieferten Äpfel bei idealen Bedingungen (92% Luftfeuchtigkeit, erhöhter CO2-Gehalt und stark reduzierter Sauerstoffgehalt) oder sie gelangen nach Anlieferung direkt in die Sortieranlage. Auf zehn Bahnen gelangen die Äpfel in Wasser schwimmend zur Kameraanlage. Dort entstehen zwischen 30 und 68 Bilder von jedem Apfel. Sie geben Auskunft über Größe, Farbanteile und etwaige Schadstellen. 50 Kombinationen von Farbanteilen, Größe und Gewicht eines Apfels sind programmierbar, nach denen sortiert werden soll. Über 50 Wasserkanäle werden sie anschließend vollautomatisch in Kisten gefüllt und zur Verpackungsanlage befördert. Diese wiegt grammgenau ab, verpackt und führt die Preisauszeichnung durch. Im Monat März schaffte die neu gebaute Anlage bereits rund 4.400 Tonnen Äpfel; Tendenz steigend.
Unter Markennamen wie „In der Sonne gebadet“ oder „Bio-Obst vom Bodensee“ im Supermarktregal
2005 erfasste die Sparte Obst der BayWa AG 72.000 Tonnen, davon 66.000 Tonnen Äpfel (Anteil Bio-Äpfel: 6%) sowie 6.000 Tonnen Beeren und Steinobst. Die wichtigsten Apfelsorten sind Jonagold, Elstar und Braeburn aus den Anbaugebieten Bodensee und Neckar. Sie wandern - oft unter der Marke „In der Sonne gebadet“ oder unter Handelsnamen in die Regale des deutschen Lebensmitteleinzelhandels. Abnehmer sind aber auch der Fachgroßhandel und die Fruchtsaftindustrie. Etwa 10% der Ware geht in den Export und hier vor allem nach Großbritannien, Süd- und Osteuropa, speziell in die baltischen Länder, sowie Algerien.
Im Bundesgebiet werden pro Jahr rund 1,6 Mio. Tonnen Äpfel und Birnen konsumiert, davon sind 900 000 Tonnen im Inland geerntet. Als größter Vermarkter von deutschem Tafelkernobst erfasst die BayWa etwa 7% der einheimischen Produktion. Die Sparte erwirtschaftete 2005 mit 180 Mitarbeitern einen Umsatz von 53 Mio. Euro. (baywa)
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