Japankäfer: Ausweitung der Pufferzonen im Landkreis Lörrach

Wegen Japankäferfunden unter anderem in Riehen (Schweiz) in der vergangenen Woche musste die bestehende Pufferzone auf deutscher Seite erweitert werden.

Wegen dem Japankäfer mussten die Pufferzonen im Landkreis Lörrach erweitert werden. Bild: GABOT.

Die Pufferzone verläuft nun ungefähr von der Behelfsausfahrt Binzen entlang der A98 bis zur Wiesentalbrücke, anschließend im Halbkreis bis kurz vor Herten (s. Übersichtskarte). Durch die neue Abgrenzung gehört nun auch Weil-Ötlingen zur Pufferzone. Auch die Stadt Lörrach und die Gemeinde Grenzach-Wyhlen betrifft die Ausweitung. Fast zwei Drittel der neuen Zone verläuft durch Wald und landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Eine entsprechende neue Allgemeinverfügung mit den aktualisierten Pufferzonen ist jetzt in Kraft. Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Käfers gelten für mindestens drei Jahre seit dem letzten Käfernachweis und verlängern sich bei weiteren Funden entsprechend.

Was sind Befalls- und Pufferzonen?

Die sogenannte Befallszone umfasst Kreisflächen mit einem Radius von jeweils 1.000 Metern um die Stellen, an denen die Käfer auf Schweizer Seite gefunden wurden. Die angrenzende Pufferzone erstreckt sich über einen Radius von mindestens fünf Kilometern über die Grenzen der Befallszone hinaus. Die ausgewiesenen Befalls- und Pufferzonen, die dort geltenden Schutzmaßnahmen und weitere Informationen zum Japankäfer sind auf der Website des Landratsamts zusammengestellt.

Mithilfe der Bevölkerung: Verdächtige Käfer melden

Vonseiten der Behörden wurden unter anderem weiträumig zahlreiche Pheromonfallen aufgestellt, um Exemplare des Japankäfers einzufangen. Bisher konnten im Landkreis Lörrach noch keine Japankäfer nachgewiesen werden.

Um eine Ansiedlung des Käfers zu verhindern, sind die Behörden aber auch auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Wer einen verdächtigen Käfer entdeckt, wird gebeten, den Käfer zu fangen, zu fotografieren und nach Möglichkeit den Käfer in einem Glas oder einer Box einzufrieren. Das Foto kann über ein Online-Formular unter www.loerrach-landkreis.de/japankaefer beim Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) eingesendet werden.

Wie man den Japankäfer erkennt

Der Japankäfer ist lediglich einen Zentimeter groß, hat eine metallisch grüne Färbung und auffällige weiße Haarbüschel an den Seiten (fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibsseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs). Die Larven des Käfers schädigen vor allem Wiesen und Rasenflächen durch Wurzelfraß. Die erwachsenen Käfer fressen an Blättern, Blüten und Früchten von über 300 verschiedenen Pflanzenarten, darunter Zier-, Obst- und Kulturpflanzen. An den Pflanzen bleiben oft nur die Gerippe der Blätter zurück. Betroffen sind unter anderem Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume, wie Ahorn, Buche oder Eiche. Durch den Fraß werden die Pflanzen stark geschwächt oder sterben ab. Der Japankäfer wurde daher von der EU als sogenannter prioritärer Unionsquarantäneschädling eingestuft – also als ein besonders gefährlicher Schädling. Seine Ansiedlung und Ausbreitung müssen daher verhindert oder eingedämmt werden.

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