Weiße Weihnachten: Ideal und Wirklichkeit

Kurz vor Weihnachten stellt sich die beliebteste aller Fragen: Wie wird das Weihnachtswetter? Doch der Wunsch nach weißen Weihnachten wird seltener erfüllt als gedacht.

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Die Frage nach Weißen Weihnachten lässt kaum jemanden kalt und frühzeitige Prognosen gibt es jedes Jahr aufs Neue. „Bei langfristigen Prognosen handelt es sich um grobe Modellierungen, die von den Wetterdiensten experimentell durchgeführt werden und Tendenzen für die Wetterentwicklung der kommenden Wochen und Monate angeben“, erklärt Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. „Für das Wetter über vier bis sieben Tage hinaus kann man aber generell nur Trends zur wahrscheinlichen Entwicklung abschätzen.“ Alles darüber hinaus bleibt also spekulativ. „Denn bereits geringfügige Störungen eines Musters können das Wetter in völlig gegensätzliche Richtungen lenken. Dieses sogenannte Chaos-Prinzip sorgt dafür, dass seriöse Jahreszeiten-Vorhersagen und Prognosen über viele Wochen schlicht und einfach nicht möglich sind“, so der Experte Habel.

Statistische Chancen für Schnee

Ein paar Wochen vor Heiligabend ist zwar noch keine Prognose möglich, eine statistische Wahrscheinlichkeit kann man aber durchaus bestimmen. „Die Chancen für Schnee an Weihnachten liegen im Flachland meist bei 10 bis 20%, am Alpenrand bei über 50%. Für eine genauere Vorhersage müssen wir uns noch gedulden. Erst um den 15. Dezember herum lässt sich ein grober Trend aus den Wettermodellen ablesen, eine halbwegs treffsichere Tagesprognose für die Festtage ist frühestens ab dem 20. Dezember möglich“, weiß Habel.

Weihnachtstauwetter-Eine meteorologische Singularität

Ursache für die ernüchternden Zahlen ist das sogenannte Weihnachtstauwetter, das oft für mildes Regenwetter an den Feiertagen sorgt. Mit bis zu 70% Eintreffwahrscheinlichkeit tritt es bemerkenswert häufig auf. Unter dem Begriff Weihnachtstauwetter versteht man eine milde und nasse Witterungsphase in Mitteleuropa, die in den meisten Jahren in der Zeit um Weihnachten eintritt, meist zwischen dem 24. und 29. Dezember. Bis in die Hochlagen der Mittelgebirge taut dann der Schnee. Das Weihnachtstauwetter gehört zu den bedeutendsten Witterungsregelfällen. Man bezeichnet diese Regelfälle in der Meteorologie als Singularitäten, weil sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zu bestimmten Zeiten im Jahr auftreten und vom durchschnittlichen Wetterverlauf der Jahreszeit deutlich abweichen. (Quelle: WetterOnline)

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