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Studie: Jeder vierte Deutsche würde Lebensmittel online kaufen
Online-Shopping boomt. Es gibt fast nichts, dass man mittlerweile nicht im Internet bestellen könnte. Auch Lebensmittel halten ihren Einzug ins World Wide Web und immer mehr Anbieter werben damit, dass man den Einkauf bequem vom Sofa aus oder via Smartphone von unterwegs tätigen kann. Geliefert wird dann alles bis an die Haustür.
Doch wie stehen die Bundesbürger eigentlich zu diesem Angebot? Wo liegen die Chancen und wo die Risiken?
Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat 4.000 Personen ab 14 Jahren in persönlichen Gesprächen (face-to-face) zu ihrem Kaufverhalten befragt. Erstes Ergebnis: 24% der Deutschen können sich vorstellen, Lebensmittel zukünftig im Internet zu bestellen. Jeder vierzehnte Deutsche wäre sogar bereit, für die Lieferung an die Wohnungstür eine Liefergebühr in Höhe von 5 Euro zu bezahlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, für die repräsentativ über 4.000 Bundesbürger ab 14 Jahren in persönlichen Befragungen (face-to-face) interviewt wurden.
Vor allem Männer, Singles und jüngere Bundesbürger finden diese bequeme Art des Lebensmittelkaufs vom eigenen Sofa oder per Smartphone von unterwegs interessant. Mit dem Einkommen steigt dann auch die Bereitschaft, für diesen Service etwas mehr zu bezahlen: Jeder achte besserverdienende Deutsche (monatliches Nettoeinkommen über 3.500 Euro) wäre bereit, bis zu 5 Euro extra pro Einkauf zu investieren.
Potenziale und Hemmnisse
Der Wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, Professor Dr. Ulrich Reinhardt, sieht bei der Entwicklung des Online-Lebensmittelgeschäfts sowohl Chancen als auch Risiken: „Für die meisten Bürger ist der Versorgungseinkauf von Essen und Trinken eine lästige Pflicht, die Zeit und Nerven kostet. Ein vollständiges Angebot, auf das rund um die Uhr unkompliziert und schnell online zugegriffen werden kann, ist daher für viele äußerst attraktiv.“
Reinhardt erachtet hierbei insbesondere flexible und kurze Lieferzeiten ohne große Mehrkosten für wichtig. Derzeit sprechen aber auch einige Argumente gegen den Lebensmittel-Online-Supermarkt. So beschränken sich viele Anbieter (noch) auf Waren, die keine Kühlung benötigen, und auch frische Produkte wie Obst und Gemüse sind nicht in allen Onlineshops erhältlich. Reinhardt: „Wenn der Kunde für einzelne Artikel doch wieder in den Laden um die Ecke gehen muss, kann und wird er dort gleich alles einkaufen.“
Untersuchungen der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen weisen zudem nach, dass viele Kunden die Produkte vor dem Kauf gerne sehen und anfassen wollen, die Beratung z.B. an der Wurst- und Käsetheke schätzen sowie den Supermarkt vor Ort auch unterstützen möchten. Erschwerend kommen für die Onlineanbieter noch die geringe Gewinnspanne im Lebensmittelsektor sowie die hohe Anzahl von Supermärkten in Deutschland hinzu.
Ausblick: Markt bleibt umkämpft – auch Amazon plant Einstieg
Laut Branchenauskunft liegt der Anteil von online verfügbaren Lebensmitteln derzeit noch bei rund einem Prozent – was sich aber bald ändern dürfte. Neben Tengelmann, Rewe oder Edeka sind auch Onlinehändler wie Lebensmittel.de, Food.de oder die Deutsche Post Tochter Allyouneed.com am Markt. Sie alle optimieren und erweitern beständig ihr Angebot. Und auch Amazon will nach dem Erfolg von Amazon Fresh in Städten wie New York, San Francisco oder Seattle den deutschen Markt erobern. Dass es den Supermärkten jedoch so ergehen wird wie dem Buchhandel, glaubt Reinhardt nicht; für die meisten Bürger blieben Online-Supermärkte eine Ergänzung und keine Alternative. (Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen)
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