Studie: Deutsche setzen weiterhin auf Produktqualität

Wichtige Kaufkriterien: Qualität, Preis und Bewertungen

Deutsche Konsumentinnen und Konsumenten setzen beim Produktkauf klare Prioritäten: Qualität ist für 73% das entscheidende Kriterium, gefolgt vom Preis mit 69%. Aspekte wie ethische Produktion oder Nachhaltigkeit haben hingegen nur für 11% Relevanz. Dieser Trend zeigt sich auch in anderen europäischen Ländern.

In keinem anderen Land spielt die Meinung anderer eine so große Rolle wie in Deutschland. 41% der Befragten geben an, sich beim Kauf an positiven Bewertungen zu orientieren. In Frankreich (20%) und Spanien (24%) liegt dieser Wert deutlich niedriger – und in Italien sogar bei lediglich 5%.

Das bedeutet: Wer auf dem deutschen Markt erfolgreich sein will, sollte Produktqualität sichtbar machen, glaubwürdige Bewertungen aktiv fördern und zugleich ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. 

Sonderangebote gewinnen weiter an Bedeutung

Trotz sinkender Inflation bleibt ein Großteil der Deutschen pessimistisch und glaubt nicht, dass sich ihre Kaufkraft in diesem Jahr verbessern wird (63%). Dies zeigt sich auch in dem zurückhaltenden Konsum der deutschen Befragten: 51% geben an, beim Einkaufen besonders auf Rabatte und Sonderangebote zu achten. Außerdem sind Werbeaktionen für 66% der Deutschen für die Kaufentscheidung ausschlaggebend. Im europäischen Vergleich ist die Relevanz von Angeboten in Ländern wie Italien (98%) oder Spanien (97%) noch höher.

Händler sollten deshalb ganzjährig sichtbar sein und Aktionen gezielt aussteuern, nicht nur zu klassischen Peaks wie dem Black Friday.

Die Mischung macht’s: Online informieren, im Geschäft kaufen

Obwohl viele Konsument:innen vor Ort einkaufen, beginnt der Weg zur Kaufentscheidung oft digital. 80% der Deutschen recherchieren vor dem Besuch eines Geschäfts online. Dieses Verhalten – bekannt als ROPO (Research Online, Purchase Offline) – zeigt, wie stark Online-Angebote den stationären Handel beeinflussen.

Technologie bietet Potenzial

Aktuell nutzen nur 16% der Deutschen digitale Einkaufstechnologien wie Self-Checkout oder virtuelle Anproben. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland in diesem Aspekt hinter allen anderen Ländern. Die meisten Deutschen nutzen den In-Store Self-Checkout (58%), wobei 41% der deutschen Befragten gerne virtuelles Shopping ausprobieren würden. Gleichzeitig zeigt sich deutliches Wachstumspotenzial: 68% der Befragten sind überzeugt, dass Technologien wie Apps zur Echtzeit-Schnäppchenjagd in Zukunft nützlich sein werden.

„Der stationäre Handel spielt für Konsumentinnen und Konsumenten nach wie vor eine entscheidende Rolle – wir sehen jedoch, dass sie zunehmend zuerst online nach Produktinformationen suchen. Wer als Händler erfolgreich sein will, muss konsistent über alle Kanäle hinweg sichtbar sein und Angebote klug platzieren. In einem unsicheren Konsumumfeld gewinnen strategisch gesteuerte Promotionen an Bedeutung“, erklärt Stefan Bien, Managing Director Deutschland bei Shopfully.