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Schweiz: Die Toggenburger Schafenbirne
Die Toggenburger Schafenbirne ist eine Birnensorte, die einst in den Obstgärten des unteren Toggenburgs blühte und heute als kulinarische Kostbarkeit wiederentdeckt wird.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden Bemühungen unternommen, um die reiche Vielfalt der Birnen- und Apfelsorten auf wenige "wertvolle" Arten zu reduzieren, wie Fructus berichtet. Doch Bauernfamilien hielten unbeirrt an ihren Lieblingssorten fest, darunter auch an der Toggenburger Schafenbirne. Diese althergebrachte Sorte erfreut sich unter anderem aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Regelmäßigkeit bei der Ernte großer Beliebtheit. Der Name soll von einer Familie Schafs herrühren. Bekannt ist die Birne nicht nur im Toggenburg, sondern auch im Appenzell und dem Vorarlberg.
Auffällig gefärbt
Ihre auffällige Erscheinung mit grüngelber Grundfarbe und streifiger roter Deckfarbe macht sie bereits auf den ersten Blick zu einem Blickfang. Doch nicht nur das Äußere überzeugt, auch ihr süßer, aromatischer Geschmack und das saftige, mittelfeste Fruchtfleisch machen sie laut Fructus zu einer Delikatesse.
Vielseitig in der Kulinarik
Die wahre Vielseitigkeit der Schafenbirne zeigt sich in ihrer Verarbeitung: Sie eignet sich bestens zum Sterilisieren, Dörren oder zum Brennen von Schnaps. Besonders bekannt ist sie im Toggenburg jedoch für ihre Rolle in traditionellen Gerichten wie dem Schlorzifladen, einem flachen, cremig-süßen Kuchen, der mit einer Füllung aus gedörrten Schafenbirnen zubereitet wird.
Dörrbirnen spielten lange Zeit eine wichtige Rolle als Energiespender und Quelle von Vitaminen. Viele regionale Spezialitäten greifen diese Tradition auch heute auf, etwa die beliebten Birnweggen.
Die Toggenburger Schafenbirne zeigt sich im Anbau widerstandsfähig gegen Krankheiten und ebenso gegen Spätfröste, die im Frühjahr öfters zu Problemen bei Obstbäumen führen. Sie eignet sich deshalb insbesondere auch für den Obstbau in höheren Lagen wie dem Toggenburg.
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