Schweiz: Bienenvergiftungen lassen sich vermeiden

Fehlanwendungen von Insektiziden standen unter anderem hinter den fünf Vergiftungen, die der Bienengesundheitsdienst im Jahr 2020 nachgewiesen hat. Der sachgerechte Umgang mit zugelassenen bienengiftigen Wirkstoffen hätte diese Fälle verhindern können.

Eine Biene auf einer Löwenzahnblüte. Bild: © apiservice.

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Im Jahr 2020 wurden dem schweizer Bienengesundheitsdienst (BGD) insgesamt siebzehn Vergiftungsverdachte gemeldet. Mathias Götti Limacher, Präsident des Branchenverbandes apisuisse, vermutet allerdings, dass die tatsächliche Zahl mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich höher liegt: "Gemäß einer vom BGD durchgeführten Umfrage haben 2020 rund 3% der befragten Imkerinnen und Imker auf ihrem Bienenstand Symptome beobachtet, die auf eine Vergiftung hinweisen."

Während in fünf Fällen eine Vergiftung durch Insektizide nachgewiesen wurde, blieben zwölf Verdachte ungeklärt. Bei der Hälfte der ungelösten Fälle spielte vermutlich die chronische Bienen-Paralyse eine bedeutende Rolle. Bei der anderen Hälfte wurden in einer Probe keine Rückstände und in fünf Fällen niedrigere Rückstände als die für Bienen tödliche Dosis nachgewiesen.

Der BGD bittet Landwirtinnen und Landwirte, die Sicherheitsauflagen von Pflanzenschutzmitteln genau einzuhalten und fordert Bienenhaltende auf, jeglichen Einsatz von Bioziden am Bienenstand zu unterlassen. Auch private Anwenderinnen und Anwender sollen vor der Verwendung von Bioziden und Pflanzenschutzmitteln die Packungsbeilage eingehend studieren und die Anwendungsvorschriften unbedingt respektieren.

"Die Aufklärung von Verdachtsfällen erweist sich meistens als äußerst schwierig, da sie von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst wird", erklärt Marianne Tschuy vom Bienengesundheitsdienst und präzisiert: "Unerlässlich sind weitere Forschungsarbeiten, um die Ursachen dieser Bienenverluste besser zu verstehen sowie zusätzliche Mittel zur Finanzierung von Analysen im Gesundheitsbereich."

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