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Niedersachsen: Landwirtschaftskammer engagiert sich weiter für Flüchtlinge
Labibb Alchammas kniet am Rande eines Rapsfeldes. Vorsichtig greift er nacheinander nach einigen Pflanzenstängeln und prüft die Entwicklung der Blütenstände. „Die Arbeit mit den Pflanzen draußen auf dem Feld ist das, was mir am meisten Spaß gemacht hat“, sagt der aus Syrien stammende Mann über sein vierwöchiges Praktikum in der Versuchsstation der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Wehnen (Bad Zwischenahn/Kreis Ammerland).
Alchammas hat in seiner früheren Heimat als Imker gearbeitet und auf Feldern rund um sein Dorf in der Nähe von Damaskus Weizen, Kichererbsen und Sonnenblumen angepflanzt. Hier in Deutschland möchte er wieder in der Landwirtschaft arbeiten. „Meine nächsten Ziele sind weitere Praktika und danach die Ausbildung zum Pflanzentechnologen“, sagt Alchammas. Dabei kann er sich auf die Unterstützung durch die Kammer verlassen: „Wir sind auf vielerlei Weise aktiv, geflüchtete Menschen in Praktika, Ausbildung und Arbeit zu bringen“, berichtet Hans-Joachim Harms, Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Grüne Berufe erden und sind daher besonders geeignet, Verbundenheit zu schaffen – das bedeutet ein Stück in Richtung Integration.“
Diese positiven Erfahrungen sollen in Zukunft möglichst noch zahlreiche weitere Menschen sammeln: „Bei der Vielfalt an geografischen Herkünften, Kulturen und Erfahrungen der Geflüchteten bieten die zwölf grünen Berufe in Niedersachsen vielfache Möglichkeiten, etwas Passendes zu finden, um in ein Praktikum, in eine Ausbildung oder in Arbeit zu kommen“, sagt Lydia Vaske. Die EU-Beauftragte und Projekt-Akquisiteurin der Landwirtschaftskammer arbeitet neuerdings auch als Willkommenslotsin. Dahinter steckt ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördertes Programm, das Willkommenskultur schaffen sowie kleine und mittlere Unternehmen für die Beschäftigung von geflüchteten Menschen öffnen soll.
„Als Willkommenslotsin möchte ich den landwirtschaftlichen Betrieben helfen, geflüchtete Menschen mit in die Betriebe aufzunehmen und zu integrieren, denn der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche angekommen“, betont Vaske. Kammerdirektor Harms ergänzt: „Allein bei der Landwirtschaftskammer hatten wir im zurückliegenden halben Jahr fünf Praktikanten in den unterschiedlichsten Fachrichtungen. Für unsere Betriebe sind Praktika eine Chance, Nachwuchspersonal zu motivieren, zu akquirieren und aufzubauen.“
Pflanzentechnologen, Molkereitechnologen, Landwirte, Gärtner und Hauswirtschafter/in sind aktuell sehr gefragte Berufe. Das zeigt ein Blick in das Kammer-Portal Agrarjobbörse. Betriebe, die sich für die Beschäftigung Geflüchteter interessieren, wenden sich am besten direkt an Willkommenslotsin Lydia Vaske.
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