Naturland: Aus Überzeugung Bio

Beim diesjährigen NABU-Wettbewerb "Gemeinsam Boden gut machen" konnten sich gleich fünf Naturland Betriebe durchsetzen. Sie wurden im Rahmen des Umweltfestivals am Sonntag in Berlin für ihre beispielhafte Umstellung auf Bio ausgezeichnet.

Fünf Naturland Betriebe für erfolgreiche Umstellung auf Bio ausgezeichnet. Bild: Sebastian Hennigs.

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Der alljährlich stattfindende Wettbewerb wird von der Alnatura Bio-Bauern-Initiative, REWE sowie weiteren Partnern aus der Bio-Branche unterstützt und soll Betriebe, die frisch auf Öko-Landbau umgestellt haben, bei der Finanzierung der Umstellung unterstützen und damit den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Deutschland steigern. Besonders die Umstellungsphase ist für viele Bio-Betriebe mit hohen Investitionskosten verbunden. In diesem Jahr wurden insgesamt zwölf Betriebe prämiert, die sich das Preisgeld teilen dürfen.

Naturland Präsident Hubert Heigl gratuliert den Preisträgern und betont: „Mit ihrer Überzeugung und ihrem herausragenden Engagement im Naturschutz konnten unsere Betriebe die Jury überzeugen. Sie stehen damit beispielhaft für die zahlreichen Betriebe, die sich in den vergangenen Jahren zur Umstellung auf Bio nach den strengen Naturland Richtlinien entschieden haben."

Die fünf Naturland-Betriebe im Portrait

Ludwig Georg aus Bayern 

Familie Georg aus dem Chiemgau in Oberbayern bewirtschaftete bis vor wenigen Jahren einen konventionellen Ackerbaubetrieb. 2021 wurde nicht nur der Ackerbau auf ökologischen Landbau umgestellt, auch die betriebseigene Biogasanlage liefert seither hochwertigen organischen Dünger in Bio-Qualität. Die neu errichtete Trocknungsanlage zum Trocknen des am Hof erzeugten Getreides wird mit der Wärme der Biogasanlage betrieben und schließt so den innerbetrieblichen Kreislauf. Die Begeisterung für die Landwirtschaft wird bereits an die nächste Generation weitergegeben.

Veronika und Florian Berger aus Bayern

Familie Berger aus Bad Birnbach (Bayern) setzt auf artgerechte Tierhaltung und ökologische Wirtschaftsweise. 2022 wurde durch die Umnutzung der nicht mehr genutzten Altgebäude die Bruderhahn-Aufzucht als weiteres Standbein erschlossen. Mit dem Preisgeld wollen Veronika und Florian Berger mit vielen kleinen Maßnahmen die Artenvielfalt auf dem Hof fördern.

Karen Stehr aus Hamburg

Karen und Simon Stehr haben gleich zwei konventionelle Betriebe auf Bio umgestellt und zusammengeführt. Jetzt bewirtschaften sie in Hamburg auf etwa 18 ha Land Bio­Obstbauflächen. Darunter sind auch mehrere Streuobstwiesen, die besonders wertvoll für die Artenvielfalt sind. Zukünftig wollen Karen und Simon Stehr auf erneuerbare Energie setzen und den Energiebedarf der Kühlhäuser mit einer Photovoltaik-Anlage decken.

Julius von Gadenstedt und Oliver Rollwage aus Niedersachsen

Im niedersächsischen Vienenburg liegt das Klostergut Wöltingerode. 2021 wurde der konventionell bewirtschaftete Betrieb zur Pacht angeboten - mit der Auflage zur Umstellung auf ökologischen Landbau. Julius von Gadenstedt und Oliver Rollwoge übernahmen den Betrieb und bewirtschaften nun 350 ha Ackerland ökologisch nach Naturland Richtlinien. Ein Fokus liegt auch auf der Förderung der Biodiversität und der Bodengesundheit.

Jörg Schröder aus Sachsen-Anhalt

Jörg Schröder stellte seinen 300 ha großen Betrieb in Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) 2021 auf ökologische Landwirtschaft um und ist seitdem Naturland Mitglied. Seine Äcker bearbeitet Jörg Schröder vor allem pfluglos, was sich positiv auf die Bodengesundheit auswirkt. Besonders spannend macht den Betrieb der Anbau von Sonderkulturen wie Koriander, Kichererbsen und Öllein.

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