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Natürlicher Klimaschutz: Viel Moor im Aktionsprogramm
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) weist dem Moorschutz als naturbasierte Lösung für wirkungsvollen Klimaschutz und zur Erreichung anderer Umweltziele wie z.B. Biodiversitäts- und Gewässerschutz sowie für die Klimawandelanpassung im Entwurf zu Recht eine herausgehobene Rolle zu. Die wissenschaftlichen Zusammenhänge sind ausreichend bekannt, Praxiserfahrungen liegen vor, jetzt muss es um großflächige, zügige Umsetzung gehen. Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz stellt auf dem Weg dahin einen wahren Meilenstein dar.
Trotz dieser sehr positiven Grundeinschätzung des vorliegenden ANK-Entwurfs sehen wir einige Verbesserungsbedarfe, die die zielgerichtete Umsetzung unterstützen würden. Das ist zum ersten die Zielvorgabe von 5 Mio. t CO2-Äq. jährlicher Reduktion aus Moorböden bis 2030, die auch in der Moorschutzstrategie festgelegt ist. Das sind weniger als 10% der momentanen jährlichen Moor-Emissionen von 53 Mio. t CO2. Zum Vergleich: Die Gesamtwirtschaft muss laut Klimaschutzgesetz 65% Reduktion im gleichen Zeitraum schaffen.
Zum zweiten schlagen wir ein anderes Framing vor. Die Moorflächen Deutschlands werden derzeit überwiegend (>85%) land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Der Begriff „Renaturierung" suggeriert eine vom Menschen unbeeinflusste Naturentwicklung nach Wiedervernässung und die Möglichkeit der Rückkehr zu einem früheren Zustand der Moore (was beides in Deutschland meist nicht möglich ist). Das ANK sollte Formulierungen wählen, die auch das Ziel der Einführung von neuen, nachhaltigen Nutzungsmöglichkeiten für die Moorflächen integrieren, und eher von "Wiedervernässung" und "Restaurierung" sprechen.
Mehr Menschen zu Mooren ausbilden, langfristige Strukturen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene aufzubauen, neben freiwilligen Maßnahmen auch planungs- und ordnungsrechtliche Anpassungen vorzunehmen und ein verknüpftes Arbeiten beteiligter Behörden für eine umfassende Landschaftsbetrachtung sind weitere Vorschläge. Für die zügige Umsetzung des Aktionsprogramms sollten nun alle an einem Strang ziehen!
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