Ministerium fördert Verwendung von Biokunststoffen

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Weltweit größter Praxistest zur Markteinführung in Kassel."Wir wollen den Bürgern vermitteln, was es mit den neuen kompostierbaren Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen auf sich hat", sagte der Staatssekretär beim Bundesverbraucherministerium, Alexander Müller, anlässlich einer Pressekonferenz zur Vorstellung eines Pilotprojektes zu biologisch abbaubaren Werkstoffen (BAW) am 15. März in Frankfurt am Main. Materialien aus BAW könnten ressourcenschonend und CO2-neutral aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden, um sie nach Gebrauch umweltverträglich über die Biotonne zu kompostieren. "Der über 10 Monate laufende Versuch in Kassel soll zeigen, dass die Verbraucher in der Lage sind, BAW-Verpackungen von herkömmlichen Kunststoffverpackungen zu unterscheiden."

 

Ab April startet in Kassel der weltweit größte Demonstrationsversuch zur Einführung von Biokunststoffen als Verpackungsmaterial. Dazu wird es am 19. März in der Kasseler Stadthalle eine Informationsveranstaltung geben.

 

Die Kasseler können dann Produkte kaufen, die mit Biokunststoffen verpackt sind: Molkereibecher, Fleischschalen, Obst- und Gemüseverpackungen, aber auch Einweggeschirr. Außerdem gibt es Tragetaschen, die anschließend als Bioabfallbeutel verwendet werden können. Zur Entwicklung dieser High-Tech-Produkte hat das Bundesverbraucherministerium in den letzten acht Jahren über 37 Millionen Mark an Fördermitteln gewährt. Für alle im Versuch eingesetzten Verpackungen muss der Nachweis erbracht werden, dass sie rückstandsfrei und schadlos biologisch abbaubar sind. Die Verpackungen werden mit einem auffälligen Sechseck mit der Aufschrift "kompostierbar" gekennzeichnet.

 

BAW könnten schon in naher Zukunft für spezielle Anwendungen herkömmliche Kunststoffe ersetzen. BAW können aus Zucker, Stärke, Pflanzenölen oder Nebenprodukten der Ernährungsindustrie wie z.B. Molke hergestellt werden. Sie haben deshalb ökologische Vorteile, weil fossile Ressourcen geschont und ein positiver Beitrag zur Kohlendioxidbilanz geleistet wird.

 

Den Versuch in Kassel unterstützt das Bundesverbraucherministerium mit insgesamt 2,2 Millionen Mark Fördermitteln. Die beteiligten Wirtschaftsunternehmen bringen ebenfalls 2,2 Millionen Mark ein. Neben 16 Herstellern von Biokunststoffen unterstützen namhafte Handelsketten das Vorhaben.

 

Müller appellierte an Hersteller und Handel, die bislang nicht am Versuch teilnehmen dies zu tun: "Je mehr Unternehmen der Branche diese Chance nutzten und daran teilnähmen, desto stichhaltiger würden die Ergebnisse. Für die Teilnehmer könnten sich mittelfristig auch wirtschaftliche Vorteile ergeben. Wer die künftige Entwicklung der Biokunststoffe nicht verpassen wollte, solle auf den nun losfahrenden Zug aufspringen."

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