LGV-Frischgemüse: Feiert zum Saisonstart 70-jähriges Jubiläum

Endlich gibt es sie wieder, die herrlichen Gurken, Paradeiser und Salathäuptel aus Wien, vertrieben von der LGV-Frischgemüse. Die neuen Vorstände Mag. (FH) Florian Bell und Michael Wehofer und Umweltstadträtin Ulli Sima haben die Saison heute offiziell eröffnet.

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Endlich gibt es sie wieder, die herrlichen Gurken, Paradeiser und Salathäuptel aus Wien, vertrieben von der LGV-Frischgemüse. Die neuen Vorstände Mag. (FH) Florian Bell und Michael Wehofer und Umweltstadträtin Ulli Sima haben die Saison heute offiziell eröffnet. Diese ist eine ganz besondere für die LGV, feiert sie doch heuer ihr 70-jähriges Bestehen. Kurz nach den Kriegsjahren gegründet, setzt sich die Genossenschaft die Versorgung der Bevölkerung mit Gemüse zum Ziel. Schon früh eignen sich die Gemüsegärtnerinnen und -gärtner eine Vorreiterrolle in Sachen nachhaltigem, integriertem und naturnahem Gemüseanbau an. Die größte Gurkensortieranlage Europas, Energie durch Sonne und Wasserkraft sowie der flächendeckende Einsatz von Nützlingen zum Schutz der Pflanzen sind nur einige Punkte, in denen die LGV-Gärtnerinnen und -Gärtner ihrer Zeit schon früh voraus waren.

Das Bestehen der Gärtnerinnen und Gärtner in Wien zu sichern und die Bevölkerung mit Gemüse zu versorgen, waren nach dem Zweiten Weltkrieg die Ziele der frisch gegründeten Genossenschaft. „Die Wiener Gemüsegärtnerinnen und Gemüsegärtner sind für unsere Stadt von großer Bedeutung. Als einzige Millionenstadt weltweit können wir uns mit Obst und Gemüse selbst versorgen. Dazu kommen der hohe Genussfaktor des heimischen Gemüses und die garantierte Gentechnikfreiheit. Lokale Produktion sichert zudem Arbeitsplätze und kurze Transportwege schonen die Umwelt“, zeigt sich Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt, Landwirtschaft und Wiener Stadtwerke, über den Erfolg der LGV erfreut.

Gemüsekultur: vom Grundnahrungsmittel zum Genussprodukt
Im Laufe der Jahrzehnte spezialisieren sich einzelne Gärtnerinnen und Gärtner immer stärker auf individuelle Gemüsesorten. Das Grundnahrungsmittel Gemüse wird zum Genuss- und Lifestyleprodukt. „Mit der Fokussierung auf unsere Spezialitäten haben die Gärtnerinnen und Gärtner sehr früh einen Trend erkannt. Inzwischen macht das Spezialitäten-Sortiment schon rund 40% des Umsatzes aus“, berichtet Michael Wehofer, Vorstand für Vertrieb und Marketing. Mini Gurken, Chili, Ochsenherzparadeiser, Melanzani und viele weitere Gemüsesorten finden sich heute in den Betrieben der LGV-Gärtnerinnen und -Gärtner neben den traditionellen Paradeisern, Paprika und Gurken.

Innovation: von Eisenbahnwaggons zu Gemüse-Convenience
In die erste Kühlanlage der LGV-Frischgemüse passen 20 „Eisenbahnwaggons“ Gemüse, so heißt die gängige Einheit für Gemüsemengen im Jahr 1951. Die für damalige Verhältnisse hochmoderne Anlage ist nur ein Beispiel für die vielen Innovationen, die die Genossenschaft im Laufe ihrer Geschichte bereits umgesetzt hat. Von der Anschaffung einer einzigartigen und in Europa unerreichten Gurkensortieranlage bis hin zur Gründung der Convenience-Tochter LCG im Jahr 2013. Im Gegensatz zur geschichtsträchtigen Maßeinheit „Eisenbahnwaggon“ werden in der LCG auch kleine, zeitgemäße Gemüseportionen wie zum Beispiel geschnittenes Suppengemüse bereitet.

Nachhaltigkeit: ein fortdauernder Weg
Seit 1980 setzen die Gärtnerinnen und Gärtner der LGV-Frischgemüse auf den Einsatz von Nützlingen zum Schutz ihrer Pflanzen. Rund 25 verschiedene Nützlingsarten finden sich in den Gärtnereien. Von staubkorngroßen Organismen bis hin zu Hummeln, die für die Bestäubung der Blüten sorgen. Die Prinzipien des naturnahen, integrierten Gemüseanbaus legen die Regeln für höchst ressourcenschonende Aufzucht des Gemüses streng fest. Tröpfchenbewässerung, viel Handarbeit und der untrügliche grüne Daumen der Gärtnerinnen und Gärtner sorgen dafür, dass das Gemüse ideal gedeiht und die Umwelt nicht belastet wird.

Seit drei Jahren beteiligt sich die LGV-Frischgemüse auch aktiv an der Gewinnung von nachhaltiger Energie. In Zusammenarbeit mit Wien Energie wurde ein BürgerInnen-Solarkraftwerk errichtet, das Sonnenenergie ins Netz einspeist.

„Seit Anfang dieses Jahres bezieht die LGV-Frischgemüse nur noch Strom, der zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen wird“, erzählt Mag. (FH) Florian Bell, Vorstand für Finanzen und Technik, über die aktuellste Neuerung im Unternehmen. „Unser Ziel ist es, auch in Zukunft immer noch nachhaltiger zu werden.“

Tradition: die Geschichte der Gründung
Im Jänner 1946 wurde mit den Worten „Die Genossenschaft ist das vornehmste Mittel zur Sicherung der Existenz der Gemüsegärtner“ die LGV-Frischgemüse gegründet. Seit diesem Tag ist viel passiert: von den Anfängen, in denen die Gärtnerinnen und Gärtner und ihre Familien mühsam das Areal in Wien Simmering von Schutt, Barackenteilen und Kriegsbunkern befreiten, um es wieder für eine friedliche Nutzung brauchbar zu machen, über den wirtschaftlichen Aufschwung Österreichs in den Folgejahrzehnten, den EU-Beitritt sowie zahlreiche weitere Prüfsteine.

Landwirtschaftskammerdirektor Ing. Robert Fitzthum ist überzeugt:
„Die LGV-Frischgemüse Wien ist das Erfolgsmodell einer nachhaltigen und einzigartigen Stadtlandwirtschaft. Gemeinsam mit ihren mehr als 100 gärtnerischen Familienbetrieben sichert die Erzeugergemeinschaft seit Generationen die Versorgung der Wienerinnen und Wiener mit regionalem Frischgemüse.“ Immer wieder wurde die Genossenschaft vor neue Herausforderungen gestellt. Doch der gemeinsam eingeschlagene Weg, der sich auf die eigene Tradition, den Zusammenhalt der Gemeinschaft und die allerhöchsten Qualitätsansprüche an das Gemüse stützt, hat die LGV-Frischgemüse zu einem unverzichtbaren Teil der Wiener Kultur und des österreichischen Lebensmittelhandels gemacht. „Weil das Ganze immer größer ist als die Summe seiner Teile, besteht die LGV nun seit siebzig Jahren und wir sind stolz darauf, gemeinsam in das einundsiebzigste Jahr zu starten“, so die Vorstände der LGV-Frischgemüse Wien abschließend. (LVG/OTS)

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