LGL: Erdbeeren aus bayerischem Handel

Darauf haben sich viele gefreut: Die Erdbeersaison ist in vollem Gange und seit Kurzem werden auch in Bayern Erdbeeren geerntet.

Wie sicher sind die Erdbeeren aus dem Handel im Hinblick auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln? Bild: GABOT.

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Außerhalb der Saison von Mai bis Juli sind die beliebten Früchte aus dem Ausland oder als Tiefkühlware im Handel. Doch wie sicher sind die Erdbeeren aus dem Handel im Hinblick auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln? Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat im Jahr 2024 umfassende Untersuchungen von Erdbeeren durchgeführt. Fazit: Erdbeeren können bedenkenlos verzehrt werden. 

Im Jahr 2024 wurden 35 Erdbeerproben untersucht, darunter 21 Proben frische Beeren und 14 Proben Tiefkühlware. Die untersuchten Proben stammten aus verschiedenen Herkunftsländern, der Großteil kam aus Deutschland, Spanien und Polen. Geprüft wurde auf über 500 Wirkstoffe, darunter Cyprodinil sowie Fludioxonil, zwei Substanzen, die gegen Pilzkrankheiten wirken. 

Obwohl keine ökologisch erzeugten Erdbeeren unter den frischen Produkten waren, wiesen 3 Proben (14%) keine Pflanzenschutzmittelrückstände auf. In 66% der insgesamt untersuchten Erdbeerproben lagen enthaltene Rückstände unter den zulässigen Höchstgehalten. Eine Überschreitung der zulässigen Höchstmengen trat bei zwei Proben Tiefkühlerdbeeren aus konventioneller Produktion auf.  
Ein gesundheitliches Risiko durch die nachgewiesenen Rückstände an Pflanzenschutzmitteln bestand in keinem der Fälle, die zuständigen Überwachungsbehörden wurden dennoch über die Ergebnisse informiert.
Hintergrund: Beerenobst gehört zu den Obstsorten, bei denen aufgrund ihrer Empfindlichkeit die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln üblich ist.

Auch wenn insbesondere konventionell erzeugtes Beerenobst mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wird, überschreitet es die zulässigen und als sicher bewerteten Höchstgehalte jedoch sehr selten. Mit folgenden Tipps können Verbraucherinnen und Verbraucher die mögliche Aufnahme von Rückständen zudem weiter reduzieren: 

  • Bei frischen und bei gefrorenen Beeren auf ökologisch erzeugte Ware zurückgreifen. 
  • Früchte vor dem Verzehr gründlich waschen. 
  • Auf Haltbarkeit achten: Sollte es zu Schimmelbefall kommen, müssen die Erdbeeren entsorgt werden. Es reicht nicht, die betroffenen Stellen herauszuschneiden. Frische Erdbeeren halten sich in der Regel nur wenige Tage.
  • Gefrorene Erdbeeren gründlich erhitzen: Tiefgekühltes Obst kann Keime enthalten, die man weder sehen, riechen noch schmecken kann. Viren oder Bakterien werden durch Kühl- und Gefrierprozesse nicht unschädlich gemacht. Bestes Mittel, um Lebensmittelkeime aller Art zu inaktivieren, sind hohe Temperaturen.

Übrigens: Die Erdbeeruntersuchungen waren Teil eines LGL-Untersuchungsprogrammes, bei denen insgesamt 169 Beerenfrüchte, darunter auch Heidel, Himbeer- und Johannisbeeren, analysiert wurden. Auch bei diesen Sorten waren die Ergebnisse insgesamt erfreulich.

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