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Konjunkturbarometer Agrar: Bessere Stimmung zum Jahreswechsel
Die jüngste Ausgabe des Konjunktur- und Investitionsbarometers Agrar des Deutschen Bauernverbands (DBV) zeigt eine positivere Bewertung der landwirtschaftlichen Wirtschaftslagen. Der Index kletterte von 8,4 auf 14,9 Punkte. Dieses Niveau wurde zuletzt Mitte 2021 erreicht. Das geplante Investitionsvolumen für die nächsten 6 Monate liegt aktuell bei immer noch mäßigen 5,8 Mrd. Euro.
„Dieses Stimmungsbild bildet eine Momentaufnahme ab, die auf verbesserten Betriebsergebnissen des letzten Wirtschaftsjahres beruht. Perspektivisch ist das Stimmungsbild schlechter, die wirtschaftlichen Aussichten sind bereits jetzt wieder leicht eingetrübt. Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse scheinen in einigen Bereichen das aktuelle Niveau nicht halten zu können", so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.
Die Preisentwicklungen an den Agrar- und Energiemärkten haben offenbar großen Einfluss auf die Stimmungslage. Der Milchpreis war zwar seit dem Spitzenwert im April 2022 schon wieder im Sinkflug, aber auch im Dezember noch fast doppelt so hoch wie in den Vorjahren. Ähnliches war beim Weizen und beim Raps zu beobachten. Eine stimmungsaufhellende Wirkung dürften auch die angekündigten staatlichen Entlastungen bei den Energiepreisen entfaltet haben. Diese Faktoren haben die belastenden Einflüsse wie hohe Dünger- und Futterkosten sowie die Probleme in der Agrar- und Finanzpolitik nach Einschätzung des DBV offenbar mehr als aufgewogen.
Dementsprechend entwickelten sich auch die Investitionsplanungen. Obgleich die Zahl der investitionswilligen Landwirtschaftsbetriebe leicht zurückgegangen ist, stieg das geplante Investitionsvolumen an. Verstärkt soll in erneuerbare Energien und in Landkauf investiert werden. Investitionen in Maschinen/Geräte und Wirtschaftsgebäude werden seltener geplant und sind im Volumen tendenziell stagnierend.
Im Vergleich zu vorherigen Befragungen leicht zugenommen hat die Liquidität der Betriebe, wobei die Werte seit 2016 relativ beständig um die Note 2,5 pendeln. Der Anteil der Betriebe mit angespannter Liquidität ist nun zum Jahresende etwas zurückgegangen und hat sich erkennbar auf den Osten des Landes konzentriert, während sich die Betriebe mit entspannter Liquidität eher im Norden fanden.
Die Beurteilung der allgemeinen Zukunftsaussichten ist weiter recht verhalten. Besonders verschlechtert haben sich die Zukunftserwartungen der Landwirte im Jahresvergleich im Norden und Osten; in Süddeutschland dagegen hat Optimismus Raum gewonnen. Die Zukunftserwartungen der Ackerbaubetriebe sind gestiegen, die der Berufskollegen in den Futter- und Veredlungsbetrieben eher nicht.
Keine dramatischen Auswirkungen auf die Agrarproduktion erwarten die Landwirte vom russischen Krieg gegen die Ukraine. Mehrheitlich bestätigten die Befragten, dass sie keinerlei Einschränkung ihrer Tätigkeit planen. Im Gegenteil, die meisten Befragten sprachen sich dafür aus, dass die Acker-Stilllegungsflächen aufgrund der durch den Krieg verschärften globalen Versorgungslage wieder voll für die Produktion genutzt werden sollten. (DBV)
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