Kartoffeln: Feldtag im Zeichen der Trockenheit

170 Besucher informierten sich über Sortenwahl, Düngung und Pflanzenschutz bei Kartoffeln.

Kleines Jubiläum: Der Kartoffelfeldtag der Landwirtschaftskammer in Goldenstedt fand zum zehnten Mal statt. 170 Besucherinnen und Besucher informierten sich über die Themen Sortenwahl, Düngung und Pflanzenschutz. Bild: LWK Niedersachsen / Hollweg.

Anzeige

Die Trockenheit 2018 und 2019 und die Folgen für den Kartoffelanbau waren die zentralen Themen des Kartoffelfeldtages der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der am 14. August in Goldenstedt stattfand. Zu dem zehnjährigen Jubiläum der Veranstaltung kamen rund 170 Fachbesucherinnen und -besucher aus ganz Niedersachsen und den angrenzenden Bundesländern.

Auch wenn der Standort mit 120 Millimetern Niederschlag in den zurückliegenden drei Monaten (bis Anfang der Woche) noch vergleichsweise gut davongekommen war, konnte man die Folgen des Regendefizits deutlich erkennen. Eindrucksvoll zeigte sich das in den Sortenversuchen. Unterschiede in der Trockenheitsresistenz sorgten für ein „buntes“ Bild auf den Versuchsparzellen. Während diese Sorteneigenschaft in der Vergangenheit eher eine untergeordnete Rolle spielte, wird sie künftig bei der Anbauentscheidung immer wichtiger werden, so der Tenor des Feldtages.

Auch die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln litt augenscheinlich unter der Trockenheit. Die Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln in Folgekulturen wie Getreide oder Mais zeigte oft nicht den erwarteten Effekt. So hofft die Praxis jetzt auf einen harten Winter, der die unerwünschten Knollen abfrieren lässt.

Ein weiteres Pflanzenschutzthema, das die Kartoffelanbauer interessierte, war der Wegfall bewährter chemischer Mittel, für die es keinen adäquaten Ersatz gibt. Dabei geht es zum Beispiel um die Reduzierung des Kartoffelkrauts vor dem Roden, für das künftig kaum noch wirksame Präparate zur Verfügung stehen werden. Intensiv diskutiert wurde auf dem Feldtag die Frage, inwieweit mechanische Methoden, zum Beispiel das Abhäckseln des Krauts, eine Alternative sein können.

Großes Interesse der Fachbesucher fanden auch die Düngungsversuche, in denen die Vorgaben der novellierten Düngeverordnung aufgegriffen wurden. Auf den Parzellen wurde den Fragen nachgegangen, wie mit einer weiter eingeschränkten Düngung umgegangen und wie die Effizienz der Stickstoffdüngung verbessert werden kann. Um die Pflanzen optimal mit Phosphat zu versorgen, wurden neuentwickelte Mikrogranulate vorgestellt. Und bei der Düngung mit Kalium, die für bessere Erträge und Qualitäten verabreicht wird, erhofft man sich auch im Hinblick auf die Trockenheit positive Effekte. (LWK-Niedersachsen)

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.