INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA: Mit Technik den Klimawandel meistern

Ob Bodenerosion, Wassermangel oder Hagelschäden – besonders der Anbau von Kulturen wie Trauben, Äpfeln oder Spargel leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels.

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Ob Bodenerosion, Wassermangel oder Hagelschäden – besonders der Anbau von Kulturen wie Trauben, Äpfeln oder Spargel leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels. Doch neue Möglichkeiten wie intelligente Bewässerung oder „Smart Breeding“ und bewährte Hilfsmittel wie Hagelschutznetze helfen Landwirten, ihre Pflanzen bestmöglich zu schützen. Mit über 600 internationalen Ausstellern und rund 36.000 Besuchern aus dem In- und Ausland fördert die INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA 2016 in Stuttgart den interdisziplinären Austausch und den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zum Schutz vor dem Klimawandel.

Wasser intelligent einsetzen
Witterung, Bodenart, Wurzelwachstum und Entwicklungsstand der Pflanzen – all diese Faktoren sollten bei der Beregnung miteinbezogen werden. Mit neuen Online-Anwendungen wie der Bewässerungs-App der Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern e. V. (ALB) und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) können Landwirte den täglichen Wasserbedarf für einzelne Kulturarten berechnen und Wasser somit entsprechend der aktuellen Gegebenheiten einsetzen. „Intelligenten Bewässerungssystemen gehört die Zukunft – nicht nur weil sie wirtschaftlicher sind, sondern auch, weil sie ressourcensparend sind und gezielt zur Ertrags- und Qualitätssicherung der Nahrungsmittelerzeugung beitragen können“, sagt Dr. Martin Müller, Geschäftsführer der ALB Bayern e.V. „Daher sollten sich Landwirte jetzt mit neuen Konzepten auseinandersetzen.“

Im Weinbau zählt Wassermangel zu den größten Herausforderungen, kann aber mit modernen Systemen optimal bewältigt werden. „Neue Tropfbewässerungssysteme sind zweifelsohne eine hohe Investition für Winzer“, sagt Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz, Leiter des Instituts für Technik der Hochschule Geisenheim. „Aber Weinbauern müssen sie tätigen. Denn nur so können sie dauerhaft das Überleben ihrer Rebstöcke sichern und die gewünschte Qualität erzielen.“ Anbaugebiete in Flussnähe haben den Vorteil, dass sie auf Flusswasser zurückgreifen können, was die Bewässerung kosteneffizienter gestaltet.

Schutz vor klimatischen Extremen
Der Klimawandel sorgt vielerorts für zunehmenden Starkregen und kräftigen Hagel. Um Erosionen in Folge von Niederschlag zu verhindern, die etwa Rebstöcke zerstören, experimentieren Winzer bereits mit Begrünungsmaßnahmen. Zwischen den Reben sind vor allem Pflanzen gefragt, die langsam wachsen und wenig Wasser benötigen. Eine weitere Möglichkeit, Wetterextremen zu trotzen, ist „Smart Breeding“. Hier werden zum Beispiel unempfindliche Weinreben gezüchtet, die unter Stresssituationen wie Hitze oder Wassermangel weniger leiden. „Besonders mit Blick auf die Faktoren Wassermangel und Hitze sind neue Lösungen immer stärker gefragt“, kommentiert Prof. Dr. Schwarz. „Diese Probleme stellen die größten Herausforderungen für den Weinbau dar.“

Um Hagelschäden zu verhindern, werden im Obstanbau besonders häufig Hagelschutznetze eingesetzt. Sie sind jedoch für viele Weinberge aufgrund ihrer Optik keine Alternative. Hier kommen stattdessen Hagelflieger oder Windmaschinen zum Einsatz, um Hagel frühzeitig zum Abregnen zu bringen.

Klimatische Veränderungen stellen Winzer und Erzeuger von Sonderkulturen weltweit vor neue Herausforderungen. Die INTERVITIS INTERFRUCTA HORTITECHNICA 2016 zeigt ihren Besuchern technische Lösungen für die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt.

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