IGA 2027: "Transformation ist eine Gemeinschaftsaufgabe"

Die IGA 2027 als Reallabor für konkrete Freiraumentwicklung und Stärkung der Metropole Ruhr.

Die IGA 2027 wird konkret zeigen, wie sich mit strategischer Freiraumentwicklung die Attraktivität der Metropole Ruhr steigern lässt. Bild: IGA2027/Rupert Oberhäuser.

Anzeige

Bei der Frage nach den Zukunftserwartungen und Wünschen der Menschen geht es längst um wirklich existenzielle Themen: Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, die Unsicherheiten infolge des Ukrainekriegs oder dem in Gaza, die Situation in den USA. Aber auch vor Ort zu bewältigende Aufgaben im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel, der Digitalisierung der Arbeitswelt oder der anstehenden Mobilitätswende sind im Bewusstsein der Öffentlichkeit und werden vielfach besprochen. Mehr und mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass wir als Gesellschaft, aber auch jede und jeder einzelne von uns Teil eines großen Transformationsprozesses sind und dass wir alle dazu beitragen können, dass der Wandel gelingt. Ein wichtiges Instrument liegt geradezu vor unserer Nase und es ist grün und lebendig.

Grün ist die Hoffnung

Wir alle haben immer noch die Gene unserer frühen Vorfahren und verbinden mit Grün - psychologisch betrachtet - intuitiv und instinktiv positive Begriffe wie Leben, Natur, Zufriedenheit, Glück und Hoffnung. Erich Fromm nannte diese grundsätzliche Neigung von Menschen „Biophilie", wörtlich übersetzt „Liebe zum Leben". So erklärt sich auch, dass wir beim Wandern in der Natur Ruhe suchen, uns gern in den Schatten von Bäumen setzen, uns mit Pflanzen umgeben, im Garten, im Haus oder am Arbeitsplatz und natürlich auch im öffentlichen Grün der Städte und Gemeinden. Horst Fischer, Geschäftsführer der Internationalen Gartenschau IGA Metropole Ruhr 2027 (IGA 2027) geht noch einen Schritt weiter: „Hinter der Biophilie steckt viel mehr. Tatsächlich bieten Pflanzen und Grünflächen konkrete Möglichkeiten zur Lösung einiger großer Zukunftsfragen, auch hier in der Metropolregion Ruhr. Wir verstehen die IGA 2027 als Reallabor und planen auf verschiedenen Ebenen große, mittlere und kleine Grünprojekte, die praktisch zeigen, wie sich beispielsweise Klimaanpassung und Biodiversitätsförderung, also die Schaffung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen, optimal kombinieren lassen und wie dabei gleichzeitig wertvolle Naturerfahrungsräume für Menschen zur Naherholung entstehen." Große Aufgaben liegen beispielsweise in der Entwicklung und im Ausbau von klimaresilienten Wasser- und Grünflächen sowie der Erprobung von angepassten Pflanzensortimenten, aber durchaus auch im Ausbau des Fahrradwegenetzes. Fischer: „Wir entwickeln in den kommenden zwei Jahren vielfältige Angebote für verschiedenste Zielgruppen, dabei ist uns in allen Bereichen eine intensive Bürgerbeteiligung wichtig!"

Zukunftsaufgabe

Insgesamt ist die große Herausforderung für Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, die notwendigen Anpassungsmaßnahmen und -prozesse bestmöglich zu koordinieren und Instrumente zu finden, die synergetisch wirken. Die IGA 2027 setzt auf die interkommunale Zusammenarbeit in der Metropole Ruhr, die sich schon in der Vergangenheit bei Großprojekten wie dem Emscherumbau bewährt hat. Beispielsweise hat der Regionalverband Ruhr (RVR), in dem 53 Ruhrgebietsstädte zusammenarbeiten, sich aktuell das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zur Eröffnung der IGA 2027 im Ruhrgebiet fünf Millionen Bäume neu anzupflanzen oder durch natürliche Verjüngung heranzuziehen. Fischer: „Transformation ist eine Gemeinschaftsausgabe. Wir koordinieren mit der IGA 2027 eine Reihe von großen Investitionsmaßnahmen in die Infrastruktur der Region, zum Beispiel den Bau von Brücken und Fahrradwegen, die langfristig wertvolle Angebote für die Bevölkerung bieten. Dazu gehören auch Maßnahmen im Wasserbau, die zwar weniger sichtbar, aber in dieser ehemaligen Industrieregion extrem wichtig sind." Darüber hinaus geht es aber auch um eine touristische Weiterentwicklung der Region und die Erschließung neuer Reiseziele und Reisethemen. Die IGA 2027 wird konkret zeigen, wie sich mit strategischer Freiraumentwicklung die Attraktivität der Metropole Ruhr steigern lässt. Aus früheren Gartenschauen ist bekannt, dass auch nach der eigentlichen Laufzeit eine dauerhaft höhere Gäste- und Besucherquote zu erwarten ist, weil die Weiterentwicklung der grün-blauen Infrastruktur spürbar zum Imagewandel beiträgt.

Neuen Kommentar schreiben

Kommentare (0)

Bisher sind keine Kommentare zu diesem Artikel erstellt worden.