Heinz Herker: Erhielt die Große Ehrenmedaille

"Engagiert und ideenreich seit mehr als drei Jahrzehnten in den verschiedensten Ehrenämtern für den Berufsstand unterwegs - Gärtner mit Leib und Seele": Mit diesen Worten und einem herzlichen Dank des gesamten Berufsstandes wurde Heinz Herker, von 2006 bis 2012 Präsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), davor sieben Jahre lang dessen Vizepräsident, jetzt verabschiedet.

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"Engagiert und ideenreich seit mehr als drei Jahrzehnten in den verschiedensten Ehrenämtern für den Berufsstand unterwegs - Gärtner mit Leib und Seele": Mit diesen Worten und einem herzlichen Dank des gesamten Berufsstandes wurde Heinz Herker, von 2006 bis 2012 Präsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), davor sieben Jahre lang dessen Vizepräsident, jetzt verabschiedet. Er habe sich damit sein halbes Leben der grünen Branche, dem Gartenbau und den hier tätigen Menschen verschrieben, hieß es weiter in der würdigenden Laudatio, der die höchste Ehrung, die der ZVG zu vergeben hat, folgte: Im Rahmen des Parlamentarischen Gärtnerabends zum Deutschen Gartenbautag 2012 wurde Herker am Donnerstag, 27. September, mit der Großen Ehrenmedaille in Gold mit Brillanten des ZVG ausgezeichnet. Jürgen Mertz, in der Mitgliederversammlung einige Stunden zuvor zum Präsidenten des ZVG gewählt, dankte seinem Vorgänger namens des gesamten Berufsstandes in seiner Laudatio.

Im Ehrenamt war ihm die Profilierung der gesamten Branche auf verschiedenen Ebenen – Imagepflege, Verlassen von Klischees und alten Bahnen, Trends und neues Denken – ein Herzensanliegen. In seinem eigenen Unternehmen wandte er dies von Anfang an an. Er hatte den elterlichen Betrieb übernommen „als andere das Handtuch warfen“, nämlich 1976. Bald baute er – angesichts des sich ankündigenden Strukturwandels – das Unternehmen mit mehreren Filialen aus, stellte mehr und mehr auf Direktabsatz um und strukturierte den Stammbetrieb zu einem Gartencenter um, nahm später noch Garten- und Landschaftsbau hinzu.

Als ehrenamtlich tätiger Unternehmer, so verstärkt als Präsident des Landesverbandes Gartenbau Westfalen-Lippe von 1992 bis 2010, ermutigte er seine Berufskollegen zu selbstbewusstem Auftreten, strebte selbst in seinem Tun einen eigenständigen, starken und geeinten Berufsstand an, trotz aller Heterogenität. Sein Credo lautete: stolz darauf, Gärtner zu sein.

Auch rief er insbesondere junge Kolleginnen und Kollegen dazu auf, sich in andere gesellschaftliche Gruppen einzubringen, um als Gärtner gesamtgesellschaftlich wahrgenommen zu werden. Entsprechend hat er sich selbst früh ehrenamtlich engagiert, in und außerhalb des Gartenbaus: bei den Rotariern, in der IHK und als Handelsrichter etwa.

Visionen zu entwickeln nahm Heinz Herker stets als selbstverständliche Aufgabe des Präsi-dentenamtes, sah sich als Vordenker, agierte hartnäckig und auf vielen Ebenen, um Ziele zu erreichen. Er brachte sich politisch auf allen Ebenen ein und brachte Politik, Entscheider und Branchenkollegen zusammen, um gemeinsam Ziele anzugehen.

Gartenschauen als Leistungsschau des gesamten Berufsstandes über Grenzen der Fachsparten hinweg standen für Heinz Herker ganz weit vorne auf der Agenda als Mitglied der Aufsichtsräte verschiedener Gartenschauen. Seit den 1970er Jahren war er ehrenamtlich tätig im Ausstellungsausschuss Westfalen-Lippe sowie in verschiedenen Gremien der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft und der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege (LAGL).

Die Bemühungen um die Einheit des Berufsstandes ziehen sich durch seine gesamte ehrenamtliche Zeit, so auch sichtbar in seinem Engagement bei der Umgestaltung der Gesellschafterstruktur der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG), die drei gleichgestellte Gesellschafter in der GmbH zum Ziel hatte. „Sicher war dies auch sein Antrieb in den vergangenen Monaten und Jahren, eine Dachkonstruktion für den Gartenbau zu finden, unter der sich alle Sparten eingliedern können“, so Mertz in seiner Ansprache. Und weiter: „Dieser Prozess wird fortgesetzt werden.“

Die IPM habe Herker als Weltleitmesse der Branche von Beginn an unterstützt wie auch ihre internationalen Ableger. Viele Jahre war er im IPM-Messebeirat. Auch von der steigenden Internationalität der IPM war er überzeugt, wie ihm die europäische Arbeit auch für den Zentralverband Gartenbau ein Anliegen war. Der ZVG-Sitz in Brüssel wurde während seiner Amtszeit Wirklichkeit ab 2007. Als Unternehmer war und ist Heinz Herker Gärtner mit Leib und Seele, brachte dies ein in seine berufsständische Arbeit so etwa als Mitglied im Hauptausschuss der Landwirtschaftskammer NRW oder als Vorsitzender des Bundesverbandes Einzelhandelsgärtner von 1992 bis 2006. Hier forcierte er spezielle Werbeaktivitäten (Eigenmarken), brachte als einer der Ersten „Eventgedanke und Lifestyle-Bewusstsein“ ein und suchte die Nähe zum Verbraucher in der selbstbewussten Eigendarstellung der Branche, z.B. mit der Idee der „Premium-Gärtnerei“. Um auch die Jüngsten an Beruf und Natur heranzuführen und die Medien emotional über die Branche berichten zu lassen, brachte er als Präsident des Landesverbandes Gartenbau Westfalen-Lippe die Idee zu „Tage der Kindergärtnerei“ auf den Weg, die sich heute in „Abenteuer Gärtnerei“ wiederfindet und weiter entwickelt wird seitens des ZVG. Die Friedhofsgärtner unterstützte er, sich dem gesellschaftlichen Wandel mit Einfallsreichtum und Kompetenz zu stellen.

Als Nachwuchsförderer trat er ebenso in Erscheinung. Er setzte sich auf allen Ebenen ein für bessere Ausbildung und qualifiziertes Fachpersonal – als Stütze jedes Unternehmens und des Berufsstandes generell. Das Wolbecker Modell ist beispielsweise mit seinem Namen eng verbunden als beispielhaftes Instrument, interessierte und begabte Auszubildende zu fördern. Nicht zuletzt zielte er auch darauf ab, die gärtnerische Ausbildung in Einzelhandelsgärtnereien zu stärken und gemäß dem Strukturwandel auszurichten. So etwa trieb er voran, dass der Bereich „Beraten + Verkaufen“ in Ausbildungsinhalten (Pflanzenfachberater) ausgebaut wurde, war seit 1992 aktiv im Kuratorium der Ernst-Schröder-Stiftung und seit 2004 im Vorstand des Vereins der Bildungsstätte Gartenbau.

Er unterstützte die jungen Gärtner in vielen Belangen, z.B. motivierte er immerzu, den Berufswettbewerb als Instrument zum Erfahrung sammeln zu nutzen, sich für Beruf und Gesellschaft zu qualifizieren und Gemeinschaftsgedanken sowie Teamfähigkeit auszuprägen.

Heinz Herker erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, wie etwa das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, die Silberne und Goldene Ehrennadel seines Heimatverbandes sowie die Ehrenmedaille in Gold des ZVG. (ZVG)

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