Forschung: Clothianidin-Behandlung nicht schädlich für Bienen

Bei einer groß angelegten Feldstudie in Mecklenburg-Vorpommern wurde die Bienensicherheit der Saatgutbehandlung mit Neonikotinoiden untersucht.

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Bei einer groß angelegten Feldstudie in Mecklenburg-Vorpommern wurde die Bienensicherheit der Saatgutbehandlung mit Neonikotinoiden in Raps untersucht. Die Ergebnisse der Studie werden in einer Reihe wissenschaftlicher Beiträge zusammengefasst, die kürzlich erschienen sind. Die Studie wurde von Bayer in Auftrag gegeben und gemeinsam mit mehreren wissenschaftlichen Partnern durchgeführt. Ziel war es herauszufinden, ob mit dem Neonikotinoid Clothianidin behandeltes Rapssaatgut Auswirkungen auf Bienenarten mit unterschiedlichen Lebenszyklen hat – wie die Honigbiene (Apis mellifera), eine Hummelart (Bombus terrestris) und eine Wildbienenart (Osmia bicornis).

Die sechs Beiträge sind online in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Ecotoxicology“ erschienen. Sie enthalten detaillierte Informationen zum Umfang, zur Durchführung und zu den Ergebnissen der Studie.

„Gemeinsam mit Forschern verschiedener wissenschaftlicher Institutionen haben wir eine der größten und umfassendsten Landschaftsstudien initiiert, die jemals in Bezug auf Bienen durchgeführt wurde“, sagte Dr. Richard Schmuck, der bei der Bayer-Division Crop Science den Bereich Environmental Safety leitet. „Die Ergebnisse zeigen, dass die früher behördlich zugelassene Behandlung von Rapssaatgut mit Clothianidin Honigbienenvölkern und den getesteten Wildbienenarten keinen Schaden zufügt.“

„Die detaillierte Analyse von Proben des gesammelten Pollens und Nektars hat gezeigt, dass die Clothianidin-Exposition von Bienen in behandelten Rapsfeldern gering war, und dass die Rückstandsmengen innerhalb des üblichen Bereichs lagen, der auch in früheren Studien beobachtet wurde“, erklärte Dr. Fred Heimbach, Senior Expert Ecotoxicology bei der Auftragsforschungs-Organisation tier3 solutions und Koordinator der Studie. „Die Werte belegen, dass die Rückstände von Clothianidin durch die Behandlung von Rapssaatgut für Honigbienen- und Hummelvölker sowie für die untersuchten Wildbienen nicht schädlich sind.“

Beeindruckender Studienumfang
Mecklenburg-Vorpommern wurde als Standort für die großflächige Feldstudie ausgewählt, weil auf etwa einem Viertel des Ackerlands in diesem norddeutschen Bundesland Winterraps angebaut wird. Die Studiengebiete und -bedingungen waren repräsentativ für Rapsanbaugebiete in Europa.

Im Jahr 2014 wurde auf einer Gesamtfläche von 800 ha in einem Versuchsgebiet von 65 Quadratkilometern mit Clothianidin gebeiztes Rapssaatgut ausgesät. In einem Referenzgebiet, das ebenfalls 65 Quadratkilometer groß war, wurde auf einer Fläche von rund 600 ha unbehandeltes Saatgut ausgesät. Die Entfernung zwischen dem Behandlungs- und dem Kontrollgebiet war groß genug, um die Nahrungssuche von Bestäubern im jeweils anderen Gebiet auszuschließen.

Untersuchte Parameter waren die Zusammensetzung des von den Bienen gesammelten Pollens, die Rückstandsmengen von Clothianidin in Pollen, Nektar und Honig, die Entwicklung der Hummelvölker, die Volksstärke, Volksentwicklung und Gesundheit der Honigbienen sowie die Reproduktionsleistung der Wildbienen. Die Studie zeigte unter Feldbedingungen bei keinem der untersuchten Parameter negative Auswirkungen. (BAYER) 

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