Florist, Gärtner & Co: Was man bei der Gründung kleiner Unternehmen beachten sollte

Die Passion für Blumen, Landschaftspflege und der Kontakt zu Menschen ist für viele Motivation und Grund für eine Gründung und Selbständigkeit in diesem Bereich.

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Doch es ergeben sich gerade für kleine Unternehmen viele Fallstricke. Damit Gründer diese von Anfang an im Blick haben, zeigt dieser Artikel Herausforderungen und Hürden und wie sie gemeistert werden können.

Finanzen

Dieser Bereich ist bei einer Neugründung sehr facettenreich. Genauso hat er vielen Gründern bereits in der Anfangsphase den Todesstoß versetzt und das Geschäft war beendet, bevor es überhaupt begonnen hatte. Die folgenden Kategorien sind besonders häufig für das Scheitern von Firmen verantwortlich.

• Kapital

Eine Gründung muss nicht immer teuer sein, aber alle Kosten müssen vorab in einen Businessplan einfließen. Dabei kann gerne großzügig kalkuliert werden. Nichts ist schlimmer als wenn den neuen Unternehmern nach der Hälfte die finanzielle Puste ausgeht. Denn dann ist das gesamte Geld verloren.

Ein Businessplan hilft bei der Akquirierung von Kapital. Das kann entweder über die Bank oder durch Investoren akquiriert werden.

• Büro und Buchhaltung

Die Steuer, Kreditgeber und Investoren möchten immer auf eine saubere Buchhaltung zugreifen können. Wer damit noch keine Erfahrung hat, kann sich auf Seminaren der IHK weiterbilden und die Beratung eines Steuerberaters in Anspruch nehmen.

Der Überblick über alle laufenden Kosten und die Einmalinvestition sind wichtig. Um hier nicht den Überblick zu verlieren, lohnt sich die Investition in eine passende Softwarelösung, mit der sich die Buchhaltung effizient abwickeln lässt. Mit einem solchen Rechnungsprogramm haben Gründer alle Kennzahlen immer im Blick.

Das funktioniert auch für Unternehmen, die noch nicht gestartet sind. Gleichzeitig ist die Software so umfangreich, dass sie den Rechnungsprozess im laufenden Unternehmen übernehmen und vereinfachen kann. Als Gründer schlägt man hier zwei Fliegen mit einer Klappe, da die Software mit dem Unternehmen wächst.

• Laufende Kosten

Es ist das Eine die laufenden Kosten bereits kalkuliert zu haben und etwas anderes, wenn die realen Zahlen auf dem Umsatz basieren. Somit ist eine gute Buchhaltung unerlässlich. Auch Online-Lösungen bieten sich für Gründer an und beinhalten alle wichtigen Softwarebausteine. Die Programme gewähren Rechtssicherheit und verschiedene Schritte können teilweise automatisiert werden. Zeitfresser wie Rechnungen schreiben, kann die Software so erheblich verkürzen.

Gründer haben so zudem immer einen Überblick über ihre Finanzen und können rechtzeitig handeln, wenn das Geld mal knapp wird. Mit der freien Zeit konzentrieren sich Unternehmer besser auf ihr Kerngeschäft. Eine aktuelle Studie des Zentralverbands Gartenbau e.V. zeigt, dass es der Garten- und Floristikbranche gut geht. Gründer haben also berechtigte Aussichten auf Erfolg.

Alleine gründen

Im Bereich Floristik oder GaLaBau ist es keine Seltenheit, als Einzelunternehmer zu starten. Doch neben der fachlichen Kompetenz und dem grünen Daumen sind für eine erfolgreiche Selbständigkeit noch weitere Fähigkeiten notwendig. Viele unterschätzen beispielsweise die Aufgaben im Bereich Betriebswirtschaft oder Selbstmarketing für die Akquise von Aufträgen.

Oft lohnt es sich deshalb mit einem Partner das eigene Unternehmen aufzubauen. Am besten kommt der Mitgründer mit einem anderen Skillset in die Unternehmung. So können sich beide ergänzen. Psychologisch kann es zudem eine Erleichterung sein, wenn der Stress der Gründung auf mehreren Schultern verteilt werden kann. Außerdem bekommen Gründer oft die Einsamkeit ihres Vorhabens zu spüren. Oft wollen Familie und Freunde einfach nichts mehr davon hören. Dann ist es gut, wenn ein Partner den Enthusiasmus teilen kann.

Marketing und Standort

Ein schlechter Standort lässt nicht nur die Chancen auf Erfolg schwinden, sondern macht es einem Unternehmen in der Startphase unnötig schwer. Dabei muss es für Floristen oder Blumenhändler nicht zwangsläufig ein (teures) Ladenlokal in der Innenstadt sein. Wichtig ist: Wo die gewünschten Kunden sich gerne und oft aufhalten, sollte auch das Geschäft sein. Für reine Onlinegeschäfte entfällt dieser Schritt natürlich.

Ähnlich verhält es sich mit dem Marketing. Dieses muss auf die gewünschte Zielgruppe zugeschnitten sein. Anzeigen in Tageszeitung sind etwa ideal für ein eher älteres Klientel, wohingegen junge Menschen heute über Instagram zu begeistern sind.

Jede Marketingmaßnahme sollte authentisch und ehrlich sein. Gerade die Landwirtschaft und die gesamte Gartenbranche ist durch Glyphosat in Verruf geraten. Verbraucher möchten wissen, wo ihre Pflanzen herkommen und wie sie verarbeitet wurden. Diese Transparenz zahlt sich später in Form von Kundenloyalität aus.

Zu viel gleichzeitig tun

Gründer sind immer im Stress und jonglieren mit zwanzig Bällen gleichzeitig. Die Aufgaben sind eigentlich für eine Person nicht mehr zu schaffen. Oft fordern Unternehmer aber auch zu viel von ihren Mitarbeitern. Frisch gebackene Chefs sollten von Anfang an das Arbeitsvolumen für die Mitarbeiter beachten und sollten den Fokus auf Qualität statt Quantität legen. Das zahlt sich langfristig in der Mitarbeitermotivation aus. Ein Lob hat noch niemandem geschadet.

Gleichzeitig kann durch das Recruiting von erfahrenen Mitarbeitern auf deren Wissen zugriffen werden. So werden auch unerfahrene Kollegen schneller angelernt.

Wissen und Expertise

Praktische Erfahrung zahlt sich bei einer Neugründung immer aus. Als Insider hat man die nötige Erfahrung aus der Praxis, um schwierige Situationen frühzeitig zu erkennen.

Wem das Fachwissen fehlt, kann sich schnell verzetteln und das Unternehmen gefährden. Fehlendes Wissen kann jederzeit durch eine kurzfristige Anstellung oder ausgedehnte Praktika erworben werden. Das erworbene Wissen kann einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz darstellen. Auch hier ist die IHK ein wichtiger Ansprechpartner. Hier werden immer wieder thematisch passende Weiterbildungsangebote entwickelt, die auf die aktuelle Marktlage und neue Herausforderungen zugeschnitten sind.

Fazit

Eine Gründung in der Gartenbranche ist immer mit Höhen und Tiefen gepflastert. Aber eine gute Planung schützt effektiv vor dem Scheitern. Dafür können Gründer viel tun und werden gleichzeitig ihre Arbeitsprozesse verschlanken. Derzeit steht es für eine Gründung in der Floristik wirtschaftlich besonders gut.

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