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Fachgruppe Obstbau: Sommertagung im Alten Land
Jedes Anbaugebiet hat eigene Gegebenheiten, spezielle Herausforderungen und seinen ganz besonderen Charakter. Diese Unterschiede zu kennen, Hintergründe zu verstehen, entsprechendes Verständnis und Lösungsansätze zu entwickeln, ist Grundlage für die erfolgreiche Arbeit des Vorstandes der Bundesfachgruppe Obstbau. Deshalb findet seit 1978 die Sommertagung im jährlichen Wechsel in einer anderen Anbauregion statt. In diesem Jahr riefen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Alten Land nach Stade. Das Alte Land ist mit mehr als 9.500 Hektar Baumobstfläche das größte deutsche Obstanbaugebiet. Mit etwa 2.100 Voll-Arbeitskräften erreicht der Obstbau hier einen Wirtschaftswert von 120 Millionen Euro jährlich.
Der Vorsitzende der Fachgruppe Obstbau, Jens Stechmann, freute sich über die vielen Berufskolleginnen und -kollegen aus dem Alten Land, die zum öffentlichen Teil der Sommertagung gekommen waren. Gerd Beckmann begrüßte als Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Niedersächsischen Landvolk die 80 Gäste.
In Vertretung des Stader Landrates überbrachte Kreisbaurat Hans-Hermann Bode die herzlichsten Grüße des Landkreises. Mit Blick auf die geplante Vertiefung der Elbe habe der Obstbau aktuell eine besondere Bedeutung im Landkreis. Im Kampf gegen negative Folgen der Elbvertiefung sicherte er den anwesenden Obstbauern Unterstützung zu. Werner Hilse, Präsident des Niedersächsischen Landvolkes, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und sicherte den Obstbaukollegen zu, sich auch weiterhin für die Belange des Obstbaus einzusetzen. Ehrengast und Hauptredner der Sitzung war Gert Lindemann, Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung in Niedersachsen. In vielen Punkten seiner Rede sprach Lindemann den Obstbauern aus der Seele. Kritisch ging er mit Teilen des Entwurfes zum neuen Pflanzenschutzgesetz um. Unsinnige Bürokratie und überzogener Verwaltungsaufwand seien unbedingt zu vermeiden. Zur Behördenbeteiligung im Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln sprach er sich für eine Gleichberechtigung der Behörden aus: „Das Vetorecht des Umweltbundesamtes lehne ich strikt ab.“ Von Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner habe er eine entsprechende Umstrukturierung gefordert. Lindemann forderte alle Bundesländer auf, diese Änderung im Bundesrat gemeinsam einzufordern. Gut informiert ging Lindemann auch auf die Elbvertiefung und den Sondergebietsstatus des Alten Landes ein. Auch hier machte er deutlich, dass die Landesregierung auf Seiten des Obstbaus stehe.
Helwig Schwartau von der AMI GmbH aus Hamburg gab in seinen Ausführungen einen kurzen Rückblick auf die Saison 2010/11. Zudem stellte er die EU-Ernteaussichten für 2011 vor. Aktuell lautet sein Fazit, dass der deutsche Apfelmarkt grundsätzlich optimistisch in die folgende Vermarktungskampagne gehen kann. Jedoch sei in der ersten Saisonphase mit einem erhöhten Angebotsdruck aus Italien und den Benelux-Ländern zu rechnen. Die Chancen für Exporte in den Osten Europas und die Erhöhung des Inlandabsatzes betrachtet er als positiv.
Die Obstbauern im Alten Land präsentierten sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Sommertagung als eine starke und geschlossene Gemeinschaft. (FGO/ZVG)
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