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Fachgruppe Obstbau feierte 60-jähriges Bestehen
Im Rahmen der Delegiertentagung, die am 19. und 20. November in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg stattfand, feierte die Fachgruppe Obstbau ihr 60-jähriges Bestehen als Interessenvertretung des deutschen Erwerbsobstbaues.
Historie
Gegründet wurde die Fachgruppe im Rahmen der Entstehung des Zentralverbandes des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaues e. V. - heute Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) - im Jahre 1948. Zwischen dem vom Deutschen Bauernverband e. V. (DBV) 1950 ins Leben gerufenen Fachausschuss für Obst- und Gemüsebaufragen und der Fachgruppe Obstbau gab es schon bald eine enge Zusammenarbeit.
1953 kam es zu einer weiteren Bündelung der Interessen im Bereich Obst und Gemüse. Die drei Verbände DBV, ZVG und Deutscher Raiffeisenverband (DRV) gründeten den Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) mit Sitz beim DBV in Bonn. Die Fachgruppe Obstbau wurde eine Säule des BOG, blieb aber gleichzeitig Fachgruppe des ZVG.
1955/56 forderte der Vorstand der Fachgruppe die Gründung eines eigenständigen Deutschen Obstbauverbandes e. V. mit eigenem Haushalt und Geschäftsführer. ZVG und DBV sahen hierin ihren Einfluss und die Arbeit des BOG gefährdet. Als Folge wurde beim ZVG ein eigener Geschäftsführer für die Fachgruppe eingestellt und ein selbstständiger Haushalt errichtet.
Im Rahmen der Neugliederung der Fachgruppe Obstbau wurden zusätzlich zu den regionalen Obstbauverbänden, die gleichzeitig Mitglieder der Fachgruppe Obstbau und des ZVG waren, weitere regionale obstbauliche Organisationen gegründet. Um die Zugehörigkeit der Fachgruppe zum ZVG zu untermauern, wurde sie 1963 Mitglied im ZVG. Seit Januar 1976 gibt die Fachgruppe die Zeitschrift OBSTBAU heraus. Sie ist heute eine wichtige Säule der Verbandsarbeit und gehört nicht ohne Grund zu den renommiertesten Fachzeitschriften im deutschsprachigen Raum. Der damit verbundene wirtschaftliche Geschäftsbetrieb machte eine neue Satzung und Geschäftsordnung notwendig. Laut Satzung vertritt die Fachgruppe Obstbau als Zusammenschluss der Obstbauorganisationen in der Bundesrepublik Deutschland die übergebietlichen berufsständischen und wirtschaftlichen Interessen der in ihren Mitgliedsorganisationen erfassten Unternehmen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 wurden in den fünf neuen Bundesländern sehr schnell regionale Obstbauverbände gegründet, die dann Mitglied in der Fachgruppe Obstbau wurden.
Verbandsarbeit
Die berufsständische Arbeit hat sich in den vergangenen 60 Jahren ständig verändert und erweitert, viele Themen sind jedoch geblieben. Herausragende Probleme der letzten Jahre waren die Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften und Fragen der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Vor allem spartenübergreifende Themen werden in Abstimmung mit den Trägerverbänden, insbesondere mit dem DBV und dem ZVG bearbeitet.
Darüber hinaus hat sich die Fachgruppe engagiert für die Einführung des kontrollierten Integrierten Anbaus von Kern- und Steinobst vor nunmehr 19 Jahren eingesetzt. Dabei hat sie die Schaffung von bundeseinheitlichen Richtlinien koordiniert und die Fortschreibung des Richtlinienkataloges federführend begleitet. Heute ist diese umweltschonende Produktionsform ein Garant für Nachhaltigkeit bei der Erzeugung von gesundem Obst.
Ein weiterer wichtiger Bereich der Verbandsarbeit ist das Qualitätssicherungssystem, an dessen Konstitution die Fachgruppe maßgeblich mitgewirkt hat. Mit QS Obst und Gemüse entstand dabei ein hervorragendes Sicherungsnetz. Außerdem hat sich die Fachgruppe in besonderer Weise in das NEPTUN-Projekt eingebracht und dadurch die Pflanzenschutzdiskussion entscheidend mitgestaltet. Die in 2004 und 2007 erhobenen Daten liefern die Grundlagen für eine nachhaltige wissenschaftliche Arbeit. Die Ergebnisse kann die Bundesregierung in der politischen Argumentation in Deutschland und in Europa für fundierte Pflanzenschutzpolitik nutzen.
„Seit 60 Jahren ist die Fachgruppe Obstbau die berufsständische Interessenvertretung des deutschen Erwerbsobstbaues. Und seit 60 Jahren setzt sich die Fachgruppe für die Interessen der Obstanbauer auf den verschiedensten Gebieten ein. Gemeinsam mit den Trägerverbänden wurde viel erreicht. Die deutschen Obstanbauer werden sich aber auch in Zukunft immer wieder neuen Herausforderungen stellen müssen. Als berufsständischer Fachverband wird die Bundesfachgruppe auch weiterhin offen, konstruktiv und auf allen Ebenen für die Belange der Branche eintreten“, resümmierte der Fachgruppenvorsitzende, Gerhard Kneib. (ZVG/FGO)
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